Hartmut Schweitzer 80 Jahre – 60 Jahre Ehrenamt

Geb. 19. 02.1938 in Königsberg/PR.

Begann 1952 beim CVJM Amberg mit Leichtathletik, wechselte 1954 zum TV 1861 Amberg und 1958 zum 1. FC Schwandorf

60 Jahre Übungsleiter und Mitarbeiter in Vereinen, Bezirk, BLV, BLSV, Südd. Verband und DLV. Führte in 40 Jahren zahlreiche LA-Veranstaltungen durch.

 

Leichtathletik in Schwandorf

100-und 200m-Läufer mit Bestzeiten von 10.7 und 22,2 sec (auf Asche).

Wirkte erfolgreich als Trainer von 1958-2005, führte mehrere Trainingslager für seine Athleten durch.

1961 brachte er eine pakistan. Studentenauswahl zum Sportfest des FC SAD mit.

1964 und 1965 organisierte er Vergleichskämpfe mit dem LC Langenthal (CH). Anfang der 90iger lud er zweimal Athleten aus Riga zu Meetings ein.  

Über 20 Jahre aktiv im Deutsch-Frz-Jugendwerk aktiv, 13 Vergleichskämpfe mit Athleten von Schwandorfs frz. Partnerstadt Libourne organisierte er.

1976 rief er mit Franz Huf mit dem „Lauftreff“ eine kostenlose Dauereinrichtung für die Schwandorfer Bevölkerung ins Leben und betreute diese 16 Jahre lang. aktiv. Sie besteht heute noch.

Auf seine Initiative hin kamen zu Lauftreff-Saisoneröffnungsveranstaltungennach SAD:

  • 1980 Emil Zatopek, 4x Qlympiasieger, 3x Europameister
  • 1981 Er und seine Frau Dana, Gold- und Silbermedaillengewinnerin bei Olympia, 2x Europameisterin
  • 1985 Emil Zatopek, Gaston Roelants (Belgien) Gold bei Olympia 1964 3000m-Hindernis, 1968 Europameister im Hindernislauf. 1980 Klaus Wolfermann, Gold im Speerwurf 1972 in München.

Highlights 1980 und 1981:BR/ARD und ZDF sendeten.

Von 1963-2000 am Gymnasium als Lehrer tätig führte er zwischen 1964 und 2011 viele Meetings, von denen bemerkenswert sind:

16.9.1972: Da in SAD keine brauchbare Anlage vorhanden, führte er das trad. „Simon-Sportfest“ in Cham durch. Hermann Magerl, Olympiavierter sprang neuen deutschen Rekord mit 2,24m.

24.6.1987: Wladislav Kozakiewicz (Polen), Olympiasieger im Stabhochsprung von Moskau 1980 erzielte mit 5.60m einen Stadionewigkeitsrekord in SAD.

Von 2004 -2011 organisierte er mit seinem Sohn Jochen, Schwandorfer und Regensburger Athleten die „Ostbayer.Sparkassen-Leichtathletik-Feste“.

Leidenschaftlich kämpfte er Jahre für die Errichtung eines Stadions in SAD, das 1986 gebaut wurde.

Bis 20.4.2018 war er seit der Gründung 12 Jahre Vorsitzender des „Fördervereins der LG Regensburg.

 

Leichtathletik in der Oberpfalz

Seit 1964 im BLV-Bezirk tätig.

Von 1970 -1985 deren Vorsitzender. Aufgrund seiner Aktivität nahm der Bezirk in den Jahren seiner Tätigkeit als Vorsitzender um 13.000 Mitlieder zu, was dem Bezirk Mittel brachte. Er war, was die Finanzen und Mitglieder betraf, nach OBB die Nummer zwei in Bayern. Von der großen Mitgliederzahl profitierte natürlich auch der BLV, mit den guten Meldezahlen der anderen Bezirke mit seinen Mitgliederzahlen fast immer an der Spitze aller Landesverbände stand: Höchststand 1987 mit 188.899 Mitgliedern, was 38 Stimmen beim DLV bedeutete.

Der Bezirk schaffte die Vergleichskämpfe der Aktiven und Jugendlichen ab.

Der Vorsitzende organisierte dafür über 30 Auslandsstarts nach Österreich (Wien, Innsbruck, Ebensee),Tschechien(Pilsen, Marienbad), Italien (Bozen) und Trainingslager in Italien(Viareggio).Bozen und Viareggio mit Jugendwart Schmidt.

Aufgrund der guten finanziellen Situation übernahm der Bezirk jeweils die Kosten.

Schweitzer war Kampfrichter bei Olympia 1972. Hallen-EM 1976, zahlreichen Länderkämpfen und mehreren DM.

Er war 13 Jahre Sprecher der 7 bayer. La-Bezirke, bzw. BLV-Vize-Bezirke.

In Anerkennung seiner Verdienste ernannte ihn der Bezirk zu seinem Ehrenvorsitzenden.

 

BLV-Präsident von 1985-1994

1986 als dieLA-Anlagen aus dem Nürnberger Stadion verbannt werden sollten, wandte er sich am 20-6.1986 an den damaligen OB Urschlechter und konnte erreichen, dass sie nicht entfernt wurden

1987/88 bat ihn die Vorstandschaft des LAC Quelle Fürth um Unterstützung dahingehend, dass er sich für den Bau einer LA-Halle einsetzen möge.

Schweinfurt in Grenznähe zur DDR gelegen, sollte das „Willi-Sachs-Stadion“ ausgebaut bekommen, incl. LA-Halle.

In einem Gespräch, das Dr. Gruber vom KM und er mit Quelle führten, setzte er sich dafür ein, das Stadion in Schweinfurt auszubauen und die Halle in Fürth zu errichten, deren Grundsteinlegung am 13.1.1989 und die Einweihung am 15.12.1989 stattfanden.

1986 mit 1988 machte der DLV jew. 300.000 DM Miese. Dem DLV ging es finanziell schlecht. Der DLV-Präsident musste zurücktreten.

Schweitzer holte Helmut Meyer vom BAL des DSB und Werner von Moltke, Direktor ADIDAS zum DLV, die dann am 21.4.1989 in Bremen gewählt wurden und den DLV sanierten, Zudem konnte er vom damaligen BLSV-Schatzmeister Knoesel einen größeren Betrag für den DLV bekommen.

Auch Clemens Prokop holte er zu BLV und DLV, jeweils als Rechtswart.

Mauerfall 30.9.1989, Grenzöffnung 9.11.1989.Schon im August 1985 stieß er anl. des Länderkampfes der Junioren zw. Ungarn und Bayern auf Adressen von BFA-Vorständen des DTSB der DDR und versuchte ab 1987 LA-Begegnungen zwischen den Nordbezirken Bayerns und denen von Sachsen und Thüringen zu organisieren. Leider ohne Erfolg. Er war der 1. deutsche Sportfunktionär auf mittlerer Ebene, der schon am 16.12.1989 sich mit Funktionären aus Sachsen, Thüringen und Bayern in Hof traf zur „Kleinen Sportkonferenz“, um die Zusammenarbeit zwischen Bayern und beiden neuen Bundesländern zu erörtern.

1990 bat die junge Hammerwerferin Simone Mathes (Kulmbach) Schweitzer in einem Brief, dass er sich für das Hammerwerfen als DM-Meisterschaftswettbewerb für Frauen einsetzen möge.Der BLV setzte auf seinen Vorschlag hin den Antrag beim DLV-VT am 20.4.1991 in Karlsruhe auf die Tagesordnung. Zusammen mit Westfalen und Niedersachsen (fast 50% der Stimmen) ging der Antrag durch, so dass es bei der DM in Duisburg (9.-11.7.1993) erstmals DM für Frauen im Hammerwerfen gab.

Die EAA folgten 1998 in Budapest mit EM, die IAAF 1999 mit WM in Sevilla, bei Olympia 2000 gab es dann erstmals in Sydney Hammerwerfen für Frauen.

Die Erweiterung der Juniorenklasse von 21-auf 22 Jahre (U23) ist auch auf seine Initiative erfolgt.

3 Schulkameraden der früheren OR in Amberg, Uli Hager, BTV-Vize ,,Manfred Kreitmeier“, BSV-Präsident und Schweitzer trafen sich am 15.12.1989 in MUC, um über einen Plan Hagers zu sprechen, an einem MUC-Gymnasium einen Sportzweig zu errichten.

Auf Einladung des früheren MUC-OB Erich Kiesel, BTV-Präsident, kamen am 16.5.1990 Kultusminister Zehetmair, DLV-Präsident Helmut Meyer, Cheftrainer des DTB Edi Friedrich, Uli Hager, der Vertreter von Kreitmeier, Schweitzer+Kiesel deswegen im Landtag zusammen, wobei Zehetmair zusagte, den Sportzweig an einem MUC-Gymnasium zu verwirklichten. MR Ewald Wutz bekam den Auftrag von Zehetmair, den Sportzweig am MUC-Isargymnasium in die Praxis umzusetzen.

Am 27.7.1990 hatte Schweitzer in Pilsen ein Treffen der BV Ofr, Mfr,Ndb und Opf mit dem LA-Verband Tschechiens organisiert bezgl. Zusammenarbeit im grenznahen Raum.

Am 23.9.1990 führte er den 1.Jugendvergleichskampf Ostthüringen, Bezirk Pilsen und Oberpfalz in SAD durch.

Mit seinen Mitgliederzahlen stand der BLV seit 1949 immer an 1.Stelle aller Landesverbände im DLV (Ausnahmen 2007 und 2010), seinen Höhepunkt hatte der BLV 1987 mit 188.899 Mitgliedern, was 38 Stimmen beim DLV ausmachte.

Für BLV und seine Bezirke konnte Schweitzer von 1985-1992 von PUMA und ADIDAS kostenlos Startnummern bekommen, später von Quelle.

Aus dem Vertrag mit ADIDAS konnte er erreichen, dass der Verbandsrat Sportschuhe und Winterjacken bekam.

Da die Ausrichter von Landes- und Deutschen Meisterschaften immer wissen, ließen, dass das Eintüten von Sicherheitsnadeln zum Befestigen der Startnummern ungeheuer viel Arbeit machte (er selbst hatte mit seinem Sohn Jochen 1992 für die DM eingetütet), hatte er beim DLV erreicht, dass Athleten bzw. Vereine Sicherheitsnadeln selbst mitzubringen hätten bzw. die Ausrichter von Veranstaltungen Nadeln bereitzustellen hätten.

Von 2006- 2018 stand er dem „Förderverein der LG Regensburg“ vor, dem erfolgreichsten Verein der Oberpfalz.

Vier Olympiateilnahmen, 12 bei EM und über 50 DM Titel gingen an dessen Athleten.

 

Vizepräsident des Sueddeutschen Leichtathletik-Verbandes von 1986-1990

Er zeichnete in jeweils 2 Bänden (jeweils um die 600 Seiten) an Hand von Zeitungsartikeln die Oberpfälzer und die Schwandorfer Leichtathletik auf

Weitere Aufzeichnungen bis Oktober 2020:

Geschichtliche Rückblicke (auch in Jahrbüchern des BLV von 1988-1993) bezgl.

-bayer.Leichtathleten bei DM, EM, WM und Olympia

-deutsche Leichtathletik-Meister*innen aus Bayern von 1902 -2019

-deutsche Jugendmeister* ìnnen aus Bayern 1937-2019

-Beiträge zur Geschichte der Leichtathletik in der Oberpfalz, bis jetzt: 10.10.2020

 La-Vitae von:Dr.Glötzner, Hans Jakob, Max Furthwengler, G. Pawelke, R. Kick,  Dr. Schicker, W. Boneder, J. Mang, L. Marxreiter, G. Zahn, Dr. Magerl,

Beiträge zur Geschichte der bayerischen Leichtathletik

 La-Vitae von: H. Braun, M. Dollinger, B. Hendrix, H. Eberlein, L. Gelius, Dr. G. Mauer-Mauermayer, F. Haas, M. Sturm, Ch. Haas, K. Wolfermann

-2016 70 Jahre bayer.Leichtathletik nach dem Krieg

  • 1935 erste bayer.Meisterschaft in Bayern
  • Der Weg des Hammerwerfens für Frauen

 

Als Lehrer am Schwandorfer Gymnasium wurde er schon mit 36 Jahren zum Gymnasialprofessor (heute Studiendirektor) befördert

In den 70igern führte er für das KM die Skifortbildungslehrgänge der opf. Sportlehrer an Realschulen und Gymnasien durch.

Für das KM organisierte in dieser Zeit auch die LA-Talentsuchewettkämpfe für die Oberpfalz.

1974 war seine Schule die erfolgreichste beim Landesentscheid im MUC-Olympiastadion

Bundespräsident Carstens zeichnete ihn 1983 mit der Bundesverdienstmedaille

aus. Von Bundespräsident R. von Weizsäcker erhielt er 1991 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Der BLV ehrte ihn 1982 mit dem „Ritter-von-Halt-Schild“, der DLV verlieh ihm 1992 den „Carl-Diem-Schild“.

1999 zeichnete ihn der BLSV mit der Ehrennadel in Gold mit großem Kranz aus.

2014 erhielt er den Ehrenring des BLV und die Bürgermedaille der Stadt Schwandorf.
 

„Erfinderisch“

  1. Da er fast immer als Sprinter allein trainierte, brauchte er ein akust.Startsignal. Er schuf sich eines mit unterschiedlichen Zeiten zwischen „Auf die Plätze“ und „Fertig“
  2. In den 60igern waren Staffelstäbe aus kompaktem Hartholz und daher schwer. Bei der BM 1964 bohrte er daher ein solches auf. Da die „Röhre“ nicht regelkonform war, durfte damit am Samstag im Vorlauf nicht gestartet werden. Zum Endlauf am Sonntag wurden außen auf dieses „Hohlorgan“ Korkplättchen geklebt. Das wurde nicht moniert.     
  3. Er experimentierte als Sprinter mit Startblöcken.1964 baute er sich einen solchen, zu dem die Fersen beim „Fertig“ Kontakt hatten, was es damals noch nicht gab,
  4. Schon bevor es Kunststoffbahnen gab, holte er sich bei der Bayerischen Braunkohlenindusterie Förderbänder  für Weitsprung und Speerwurfanlauf für das Training.
  5. Die Crux bei Staffelrennen bei Regen und Wind: Die aufgeklebten Wechselablaufmarkierungen waren oft nicht mehr zu sehen oder weggeweht.Er schaffte eine wirksame Abhilfe.
  6. Warum  ist Weitsprung z.B. vor einer Tribüne in 2 Richtungen möglich? Warum nicht auch die Kurzsprints und Kurzhürdenläufe? 2012 riet er für 2013 im Regensburger Unistadion, vor der Tribüne die Möglichkeit zu schaffen (mit 2 Zeitmessanlagen) auch von rechts nach links 100m/100m-und 110m.Hürden zu laufen. Regensburg war in Deutschland die 1. Veranstaltung mit dieser Möglichkeit. Übrigens wurde 1896 und 1906 (Zwischenspiele) im Uhrzeigersinn um das Bahnoval gelaufen.

         H. Schweitzer