Henri Schäfer // Smilla Bauer // Eva Kalb // David Kern // Emilia Kindermann // Leon Herz // Luis Scholz // Helene Rduch // Katja Riedl // Maximilian Rath. Fotos: Theo Kiefner, Claus Habermann

13.02.2023 23:31 // Von: André Zahl

Hallen-BM München U 16: Blutauffrischung in allen Bereichen in Sicht

Die schwierige, in weiten Teilen auch existenzbedrohende Corona-Zeit scheint endlich der Vergangenheit anzugehören. Der Wettkampfbetrieb in der bayerischen Leichtathletik läuft auch im Winter wieder auf vollen Touren, was die Meldezahlen der Bayerischen Hallen- und Winterwurfmeisterschaften am vergangenen Wochenende in der Münchner Werner-von-Linde-Halle eindrucksvoll belegten. Alle Altersklasse suchten an zwei Tagen ihre Bayerischen Meister, und dies zum Teil mit eindrucksvollen Leistungen. Vor allem im jüngeren Nachwuchsbereich U 16 zeigen sich immer wieder neue, hoffnungsvolle Talente. So auch bei den Titelkämpfen in der Landeshauptstadt.

Bei den schnellsten Jungen der M15 setzte sich Leon Herz (LAG Mittlere Isar) im 60 Meter-Sprint-Finale in 7,51 Sekunden vor Maximilian Ertl (LG Sempt) durch, der mit einer Zeit von 7,63 Sekunden nur eine Hundertstelsekunde vor dem Drittplatzierten Levin Krack (TSV Ottobrunn; 7,64 Sekunden) das Ziel erreichte. Der Sieg im 60 Meter Hürdensprint der M 15 ging an Linus Schmidt (LG Hersbrucker Alb), der sich in den beiden Zeitendläufen im Fernduell in neuer Bestzeit und 8,80 Sekunden gegen Julius Schneider (TV Strössendorf; 8,86 Sekunden) durchsetzte. In 8,96 Sekunden gelang Aaron Kerling (ASV Piding) wiederholt der Sprung unter die Neunsekundenmarke und auf den Bronzerang. Eine herausragende Leistung lieferte Maximilian Rath (LG Stadtwerke München) ab, der im 3000-Meter-Rennen der M 15 in 9:28,30 Minuten den bestehenden bayerischen Hallenrekord um über fünf Sekunden unterbot und sich damit zum Meister kürte. Im 3000-Meter-Gehen der M 15 war nur Luis Scholz (SWC Regensburg) angetreten, der seinen Wettbewerb in 19:40,18 Minuten beendete und damit als jüngerer Jahrgang (2009) ebenfalls Bayerischer Meister wurde. In der Hochsprungkonkurrenz steigerte Henri Schäfer (TSV Ottobrunn) seine Bestleistung um einen Zentimeter und wurde mit 1,81 Meter am Ende deutlicher Sieger vor Finn Hauk (LAZ Kreis Würzburg), der mit 1,71 Meter auf dem Silberrang landete, und Malte Kleine-König (TSV Ochenbruck), der ebenfalls 1,71 Meter und damit neue Bestleistung sprang, aber durch einen Fehlversuch mehr auf dem dritten Platz landete.

 

Vom ersten bis in den fünften Durchgang hinein führte Jonas Henne (TSV Gräfelfing) die Konkurrenz im Weitsprung der M 15 an. Erst mit dem allerletzten Versuch und einem enormen Satz auf exakt 6,00 Meter gelang es Levin Krack (TSV Ottobrunn), den Sieg doch noch an sich zu reißen und Jonas Henne, bei dem am Ende 5,67 Meter zu Buche standen, auf den zweiten Rang zu verdrängen. Maximilian Ertl (LG Sempt) sicherte sich mit 5,50 Metern aus dem dritten Durchgang die Bronzemedaille.

 

Mit deutlichem Vorsprung, neuer persönlicher Bestleistung und 3,44 Metern gelang Henne dafür der Sieg im Stabhochsprung. Die Silber- und Bronzemedaille gingen mit jeweils übersprungenen 3,10 Meter mit Johannes Gaßner und Serafin Mühle an Athleten des TSV 1880 Wasserburg.

 

Im Dreisprung der M 15 waren mit Lenny Zechentmayer und Tim Bachmann ausschließlich Athleten des TSV Zirndorf an den Start gegangen. Das mittelfränkische Duell entschied Lenny mit neuer Bestleistung von 11,72 Metern deutlich für sich, während Tim mit 11,06 Metern seine bisherige Bestleistung nicht steigern konnte.

 

Eine außergewöhnliche Leistung bot David Kern (LG Landkreis Roth) im Kugelstoßen der M 15 an. Der Athlet der M 14 nahm der älteren Konkurrenz über einen Meter ab und steigerte seine Bestleistung mit der Vier-Kilo-Kugel um über 70 Zentiometer auf 15,99 Meter. Auch Henry von Haniel und Philip Selbach (beide LAG Mittlere Isar) steigerten ihre Bestleistungen beträchtlich und landeten mit 14,95 Metern und 14,22 Metern auf den Plätzen zwei und drei. Im Diskuswurf wiederum sicherte sich Henry mit 45,28 Metern den Sieg vor David, der die Ein-Kilo-Scheibe auf 41,93 Meter schleuderte, und Christoph Zierer (TSV Plattling) mit 40,45 Metern.

 

Im Hammerwurf der M 15 gelang Valentin Metschl (LG Stadtwerke München) sein bester Wurf gleich im allerersten Durchgang. An seiner Weite von 46,83 Metern biss sich die Konkurrenz bis zum Ende die Zähne aus, auch wenn Philip Hartmann (DJK Aschaffenburg) mit 46,42 Metern im dritten Versuch denkbar nah an die Leistung heran kam. Dementsprechend ginge Gold an den Münchner und Silber nach Aschaffenburg, während mit Oliver Zeno Ispan (TSV Plattling; 43,50 Meter) die Bronzemedaille an einen Athleten der AK 14 ging. Im Speerwurf war Ispan der einzige Starter in der M 15 und stand somit von vornherein als Sieger fest. Mit 54,35 Metern und einer guten Wurfserie steigerte er seine Bestleistung trotz der kalten Bedingungen um über anderthalb Meter.

 

Schnelle Nachwuchsprinterinnen

 

Im 60-Meter-Sprint der W 15 gewann Emilia Kindermann (LG Stadtwerke Münche) in 7,81 Sekunden die Goldmedaille denkbar knapp vor ihrer Teamkollegin Nike Lydén, die in 7,82 Sekunden nur ganz knapp den Titel verpasste. Eva Schmid (LG Augsburg) wurde Dritte und blieb in Bestzeit von 7,97 Sekunden ebenfalls unter der Marke von acht Sekunden. Im 60-Meter-Hürdensprint war die Augsburgerin nicht zu schlagen und holtes sich im Finale in neuer Bestzeit von 8,87 Sekunden den Bayerischen Meistertitel. Vizemeisterin wurde Emilia Kurz (LAG Mittlere Isar) in 9,04 Sekunden vor Franziska Schlichting (TV Hauzenberg) in 9,18 Sekunden auf dem dritten Rang.

 

In einem taktischen Meisterschaftsrennen über 2000 Meter der W 15 kam Smilla Bauer (TSV Bad Rodach) als jüngerer Jahrgang der AK 14 am Ende in 7:01,31 Minuten knapp vor Karina Czapla (TV 1848 Schwabach) in 7:01,89 Minuten ins Ziel und sicherte sich damit den Landesmeistertitel. Wiederum knapp dahinter erreichte Theresa Schmid (TSV 1862 Erding) in 7:02,68 Minuten die Lichtschranke und wurde Dritte. Genau drei Starterinnen waren im 3000 Meter Bahngehen der W 15 an den Start gegangen. Vergleichsweise knapp sicherte sich Lina Hartung (G Augsburg) in 17:51,38 Minuten den Meistertitel vor Mona Friedrich (LG Würm Athletik) in 17:53,19 Sekunden und deren ein Jahr jüngeren Teamkollegin Sophie Roidl in 20:35,40 Minuten.

 

Im Hochsprung wurde die jüngst gekürte bayerische Hallenrekordinhaberin Eva Kalb (LG Forchheim) ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Ihr reichten übersprungene 1,68 Meter, um sich den Titel zu sichern. Einen klasse Wettkampf legte Tamika Okoro (LAC Quelle Fürth) hin, als sie ihre Bestleistung auf 1,65 Meter steigerte und damit Zweite wurde. Dritte wurde mit Lea Völcker (TSV Wiggensbach) eine Athletin der AK 14, die mit übersprungenen 1,62 Metern ihre gute Form bestätigte und sehr nah an ihre Bestleistung von 1,64 Metern herankam.

 

Den Stabhochsprung der W 15 gewann Katja Riedl (TSV Gräfelfing) mit 3,20 Metern. Silber und Bronze gingen mit Katharina Weichenrieder (3,10 Meter) und Emilia Scheffczik (AK14; 2,90 Meter) an zwei Athletinnen vom TV Geisenfeld.

 

Über einen Doppelsieg im Weit- und Dreisprung der W 15 durfte sich Helene Rduch (LAC Quelle Fürth) freuen. Mit 5,48 Metern im Weitsprung verbesserte sie ihre bisherige Bestleistung deutlich und gewann knapp vor Vereinskollegin Tamika Okoro, die mit 5,44 Metern ebenfalls Bestleistung sprang, während Eva Schmid (LG Augsburg) mit 5,10 Metern Dritte wurde und damit zum dritten Mal an diesem Wochenende auf dem Treppchen stand. Im Dreisprung stellte Rduch mit 11,22 Meter einen neuen bayerischen Hallenrekord auf und siegte mit über einem Meter Vorsprung auf Teamkollegin Emmanuela Mensah, die am Ende 10,21 Meter verbuchen konnte. Dritte wurde Jessica Reuter (LG Donau-Ries) mit einer Punktlandung von 10,00 Metern.

 

Ebenfalls zweimal Gold gab es auch für Chiara Wildner (LG Sempt), die sowohl im Kugelstoßen mit 12,31 Metern als auch im Diskuswurf mit hervorragenden 38,24 Metern das Maß aller Dinge war. Mit der Ein-Kilo-Scheibe nahm sie der Konkurrenz über zehn Meter ab und verwies Anja Kehrle (DJK Memmingen) mit 25,82 Metern auf Rang zwei, vor Anna Schießler (SV Schloßberg-Stephanskirchen) mit 24,70 Metern auf Rang drei. Mit der Drei-Kilo-Kugel gelang Johanna Guggemoos (LAG Garmisch-Partenkirchen) ein Stoß auf 11,51 Meter, welcher die Silbermedaille bedeutete, während sich Alea Brunec (TV Geisenfeld; AK 14) mit neuer Bestleistung von 10,91 Metern Bronze erkämpfte. Im Speerwurf warf die ein Jahr jüngere Brunec mit 34,37 Metern ebenfalls so weit wie nie zuvor und gewann Silber vor Sophia Rykala (SWC Regensburg) mit 33,19 Metern. Im Speerwurf nicht zu schlagen war Emilia Kurz (LAG Mittlere Isar), die nach der Silbermedaille über die Hürden hier nun mit einer Weite 35,21 Metern Gold gewann.

 

Den Hammerwurf der W 15 gewann Ricarda Baum (TB Jahn Wiesau) mit 45,26 Metern deutlich, während die Plätze zwei und drei mit Lili Metschl (LG Stadtwerke München; 40,95 Meter) und Anja Kehrle (DJK Memmingen; 40,85 Meter) nur zehn Zentimeter voneinander trennen.