Mannschaftseuropameisterin Domenika Mayer gehört in Freiburg mit zum Favoritenkreis. Foto: Theo Kiefner

21.03.2023 20:41 // Von: Dieter Claus

Bayern fahren gut aufgestellt zur Halbmarathon-DM nach Freiburg

Die ersten Deutschen Meisterschaften der Langstrecklerinnen und Langstreckler in der aktuellen Freiluftsaison könnten ein echter Feiertag für die Bayern werden. In Freiburg treten auf der Halbmarathondistanz die besten Läuferinnen und Läufer der LG Telis Finanz Regensburg an. Sowohl das Männer- als auch das Frauenteam gelten in der Mannschaftswertung als die absoluten Favoriten. So werden unter anderem Tobias Ritter, Maximilian Zeus, Simon Boch und Tobias Prater an der Startlinie stehen.

Den Einzelsieg bei den Männern kann den Regensburgern eigentlich nur noch Marathon-Europameister Richard Ringer (LC Rehlingen) verwehren. Sein schärfster Konkurrent dürfte Simon Boch werden. Boch und Ringer duellierten sich vor kurzem in Barcelona und liefen dabei vorzügliche Zeiten. Boch kam mit 14 Sekunden Rückstand auf Ringer ins Ziel. Wer sich an den fulminanten Schlussspurt von Ringer in München im August vergangenen Jahres erinnert, kann sich ein spannendes Rennen bis auf die letzten Meter vorstellen. Bei den Junioren kann von Tobias Prater eine Bestzeit erwartet werden.

 

In der Frauenwertung wird es wohl zu einer Vereinsmeisterschaft innerhalb des Telis-Teams kommen. Domenika Mayer und die acht Jahre jüngere Miriam Dattke sind die Titelaspirantinnen. „Hinter ihnen könnte es allerdings ein spannendes Rennen um Platz drei geben. Ich möchte eine ähnliche Platzierung wie im Vorjahr bei der DM erreichen (fünfter Platz)“, gab sich Lisa Fuchs (LG Passau) betont angriffslustig. Bei der U 23 wird Hanna Bruckmayer (LG Telis Finanz Regensburg) vermutlich am Sonntagabend ihre Medaillensammlung schon wieder erweitern dürfen. Nach dem Medaillenregen in Markt Indersdorf bei dem Bayerischen Crosslaufmeisterschaften und dem Titelgewinn über zehn Kilometer in Aichach wird sie wahrscheinlich mit weiteren Meriten in der Einzelwertung und in der Teamwertung in Freiburg den Tag abschließen.

 

In den Seniorenwertungen dürften ebenfalls bayerische Läuferinnen und Läufer vorne mitmischen wollen. Der MTV 1881 Ingolstadt ist mit 14 Teilnehmern der am stärksten vertretene Verein bei diesen Deutschen Meisterschaften. Trainer Roland Balzer setzt große Hoffnungen in sein Team der W 40: „Mein Prunkstück ist die Damenmannschaft der W 40 mit Andrea Horney, Susan Schulz und Diana Kurrer. Die Bayerischen Meisterschaften im Crosslauf und über zehn Kilometer haben sie als Team deutlich gewonnen und im Halbmarathon gehören sie mit Zeiten zwischen 1:25 und 1:27 Stunden zu den Mannschaftsfavoriten in Freiburg.“

 

Bei den Senioren M 40 findet sich Tobias Gröbl (LG Zusam) auf der Liste der Favoriten. Er weiß natürlich, dass die Konkurrenz in den vergangenen Jahren deutlich an Qualität zugelegt hat. Seine Erwartungen für den Sonntag: „Da ich gute Erinnerungen an Freiburg habe - hier bin ich 2014 bei der DM im Halbmarathon Dritter geworden, und das Ambiente und der Zuschauerzuspruch riesig sind - freue ich mich. Etwas ambitioniert bin ich mit 40 Jahren auch noch, eine Zeit unter 1:10 Stunden sollte im Bereich des Machbaren liegen.“ Mit einer solchen Leistung könnte Gröbl in seiner Altersklasse noch Medaillenchancen haben. Aufgrund seines guten Starts in die Crosslaufsaison kann wohl auch Marco Benz (Skivereinigung Amberg) unter den schnellsten Sechs der M 40 kommen.

 

Im Vorjahr hat in Ulm Thomas Kotissek (LG Allgäu) bei der entsprechenden DM die Meisterschaft in der M 45 mit einer Zeit von 1:10:50 Stunden und knapp fünf Minuten Vorsprung zu seinen Verfolgern gewonnen. Der Sportlehrer am Gymnasium Hohenschwangau gibt sich dieses Jahr allerdings skeptisch: „Eigentlich kommt mir das noch zu früh. Ich bin zum einen erst recht spät nach der Winterpause ins systematische Training eingestiegen und hab mich dann blöderweise noch verletzt. Freiburg ist also auch eine gewisse Standortbestimmung. Eine Topzeit ist nicht zu erwarten, es wird also ein Platzierungsrennen.“

 

Von Sieg zu Sieg eilten in den vergangenen Wochen zwei Läufer der LG Bamberg: Sowohl in Indersdorf als auch in Aichach gewannen Marco Sahm (M 50) und Roland Wild (M 55) den Titel. Doch in Freiburg wird die Konkurrenz in ihren AKs deutlich stärker sein. „Wir werden beide um einen Platz unter den ersten Drei kämpfen“, kündigt Roland Wild an. In der Mannschaftswertung M 50/M 55 wollen sie mit Tobias Teuscher den Konkurrenten TSV Refrath schlagen und mit Medaillen nach Hause kommen.

 

Stefanie Borris (MTV 1881 Ingolstadt) lief im Vorjahr in Ulm 1:28:04 Stunden über 21,1 Kilometer. Hauptkonkurrentin am Sonntag dürfte Angela Moesch (Laufgruppe Deiringsen) sein, die 2022 eine Bestzeit von 1:23:57 Stunden bieten kann. Aber Stefanie Borris hat in Aichach über 10 Kilometer ihre Bestzeit um eine Minute auf 39:13 Minuten gesteigert. Trainer Roland Balzer traut ihr eine Zeit von 1:27 Stunden zu.

 

Christine Ramsauer (DJK Allersberg) ist dieses Jahr in die W 55 aufgerückt. Wenn sie in Freiburg annähernd ihre Vorjahresbestzeit (1:29:07) aktualisieren kann, hat sie beste Chancen, in dieser AK ganz vorne mitzumischen. Da lag die DLV-Jahresbestzeit 2022 deutlich über 1:30 Stunden.

 

Die Bayerischen Halbmarathonmeisterschaften finden am 30. April in Augsburg statt.