KatharinaTrost / Belete Wuletaw / Miriam Dattke / Tobias Ritter / Franziska Drexler / Stefan Lauchner / Svenja Ojstersek / Luis Pfister / Priska auf der Maur, Linda Meier / Laurin Hayler. Fotos: Theo Kiefner, Claus Habermann

24.04.2023 12:34 // Von: Kurt Ring

Katharina Trost glänzt bei 3000-Meter-Challenge in Regensburg

Nach vielen eher unterkühlten Wochen knallte am Samstag bei der 3000-Meter-Challenge der LG Telis Finanz Regensburg mit eingebetteten Bayerischen Langstreckenmeisterschaften die Sonne mit über 20 Grad vom Himmel, als wollte sie am Regensburger Oberen Wöhrd all die versäumten Wochen nachholen. Was Otto Normalverbraucher für erste vorsommerliche Spaziergänge gerne nutzt, kommt Langstreckenläuferinnen und -läufern eher ungelegen. So litten die Leistungen im Vergleich zu den vergangenen Jahren sichtbar unter den plötzlichen frühlingshaften Temperaturen. Für das Highlight sorgte die international bereits renommierte Katharina Trost (LG Stadtwerke München) mit ihrem überlegenen Sieg im 3000-Meter-Challenge Rennen in guten 9:15,19 Minuten, wobei sie der an diesem Tag etwas indisponierten Lokalmatadorin Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg/9:30,30 Minuten) nach einem anfänglichen Bummelrennen auf den letzten Runden keine Chance ließ.

Die Schweizerin Priska auf der Maur (LG Stadtwerke München) komplettierte das Podest in 9:31,59 Minuten, mit einem Indiz, dass die diesjährige Veranstaltung auszeichnete: Bayern wird bunter, Athleteninnen und Athleten aus insgesamt zehn Nationen zierten das Ergebnistableau mit aber eher beunruhigenden Tendenz, dass gehobene Läuferklasse immer weniger im Land selbst aufwächst. So drückte denn auch Adane Wuletaw (LG Telis Finanz Regensburg), seines Zeichens seit Monaten Simon Bochs Trainingspartner in Regensburg und Flüchtling aus Äthiopien, dem Meisterschaftsrennen um den Landestitel über 10 000 Meter mit einem einsamen Rennen in famosen 29:55,79 Minuten den Stempel auf. Der offizielle Meister Stefan Lauchner (LG Stadtwerke München) war am Ende mit 31:43,61 Minuten fast zwei Minuten langsamer.

 

Das Rennen bei den Frauen zeigte ein ähnliches Geschehen mit einem eher kuriosem Meisterschaftsende. Rundenlang bekämpften sich die Österreicherin Cordula Lassacker (ATUS Knittelfeld) und die Tschechin Julia-Anna Lily Bell (USK Praha) um die Siegerinnenkrone mit dem besseren Ende für die Vorstadt-Wienerin, die letztendlich mit 34:57,60 Minuten knapp unter der erhofften Schallmauer blieb, mustergültig geführt von der eiligst am Vortag organisierten Tempomacherin Svenja Ojstersek (LG Telis Finanz Regensburg). Die entschloss sich mangels bayerischer Konkurrenz doch noch durchzulaufen, um mit 35:22,11 Minuten die unverhoffte Goldmedaille abzuholen, weil mit der zur W 50 gehörenden Constanze Boldt (SWC Regensburg; 40:07,79 Minuten) nur noch eine Bayerin am Start war.

 

Einen weiteren einheimischen Challenge-Sieg gab es über 3000 Meter bei den Männern. In einer engen Spurtentscheidung setzte sich Telis-Läufer Tobias Ritter mit neuer persönlicher Bestleistung von 8:31,43 Minuten durch. Dahinter gefielen Teamkollege und U 23-Mann Tobias Prater mit 8:41,80 Minuten und die beiden Telis-U 18-Jungs Jonas Damm (9:14,58 Minuten) und Luis Festl (9:16,87 Minuten), beide nur noch knapp sieben Sekunden von der Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften entfernt, mit neuen Hausrekorden. Bei den Mädels verfehlten Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) mit 9:34,88 Minuten und Linda Meier (LAC Passau) mit 9:39,16 Minuten die vom DLV geforderten 9:30 Minuten für die U 20 EM (Jerusalem, 7. bis 11. August) noch. Vorne mit im 3000-Meter-Feld mischte auch die Deutsche U 23-Halbmarathonmeisterin Hanna Bruckmayer (LG Telis Finanz Regensburg; 9:33,69 Minuten). Schnellster auf den 2000 Meter der Schülerklassen war Juri Freilinger (LG Telis Finanz Regensburg; M 14) mit 6:53,83 Minuten. Seine Zwillingsschwester Afra musste sich in 7:39,68 Minuten nur Alia Belouazza  (TSV Mühldorf; W 12) geschlagen geben. Bester Zwölfjähriger bei den Jungs war Finn Wieland (SWC Regensburg; 6:58,70 Minuten).