Auch das Wetter spielt bei den Bayerischen Berglauf-Meisterschaften der Senioren in Hausen eine große Rolle.

22.07.2023 20:05 // Von: Dieter Claus

90 Senioren und Jugendliche stellen sich in Hausen der Herausforderung "Berglauf"

Alle (paar) Jahre wieder finden in Hausen in der Rhön Berglaufmeisterschaften statt. Schon 2011 und 2016 duellierten sich auf der 8,5 Kilometer langen Strecke über 450 Höhenmeter die schnellsten Bergläufer und -läuferinnen Bayerns aus den Seniorenklassen. 90 Läuferinnen und Läufer haben für die Meisterschaft am kommenden Sonntag, 23. Juli, gemeldet. 2022 mussten die Athleten am Tegelberg über acht Kilometer noch 900 Höhenmeter bewältigen. Hausen dürfte also auch eine Chance für Mittel- und Langstreckler flacher Distanzen sein.

Als schnellster Senior Bayerns könnte Marco Benz (Skivereinigung Amberg) die Ziellinie überschreiten. Er zeigte schon vor Monaten bei den Bayerischen Crosslaufmeisterschaften und dann auf der Halbmarathondistanz ausgezeichnete Leistungen. 2022 gewann der 43-Jährige am Jenner bei den Deutschen Berglaufmeisterschaften den Titel in der M 40. Am Tegelberg 2022 wurde Anna Thaumiller (Sportgemeinschaft Schönau) Bayerische Meisterin in der U 18. Und Thaumiller hat sich weiterentwickelt. Sie kann nun eine Bestzeit von 17:54 Minunten über fünf Kilometer vorweisen. Stefanie Bötzl (SWC Regensburg) ist dieses Jahr den Halbmarathon in 1:27:59 Stunden gelaufen und hat dabei den bayerischen Titel in der W 40 gewonnen. So könnte der Tagessieg in Hausen bei den Frauen an eine Nachwuchsläuferin oder eine Seniorin der W 40 gehen. 

 

Christian Scholz (LG Allgäu) glänzte vor kurzem bei den Schwäbischen Berglaufmeisterschaften. Auch seine diesjährige Halbmarathonzeit (1:19:32 Stunden) spricht für eine Favoritenrolle in der Altersklasse M 50, in der elf Teilnehmer für Hausen gemeldet haben. Sein schärfster Konkurrent dürfte Tobias Teuscher (LG Bamberg) werden. Bei den diesjährigen Bayerischen Zehn-Kilometer-Meisterschaften in Aichach holte sich Teuscher die Silbermedaille und verwies Scholz mit einer halben Minute Vorsprung auf den dritten Platz.

 

 In der M 55 heißt der Titelanwärter Roland Wild (LG Bamberg). Er hat dieses Jahr schon im Crosslauf und über zehn Kilometer den bayerischen Titel gewonnen, in Bühlertal wurde er Ende April sogar Deutscher Berglaufmeister. Ebenfalls sehr eindeutig ist die Situation in der M 60. Mit Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) ist die Goldmedaille praktisch schon für den Dauersieger reserviert. 2011 wurde Hobmaier auf der gleichen Strecke mit einer Zeit von 33:40 Minuten schnellster Seniorenläufer Bayerns.

 

Berglauf kennt keine Altersgrenzen. Im Gegenteil: In der M 65 haben sich für die Meisterschaft in Hausen elf Läufer gemeldet. Jeweils drei davon kommen von der LG Allgäu und vom SVG Ruhstorf/Rott. Damit wird die Mannschaftswertung in der M 60 und älter interessant. Der Kampf um den Titel in der M 65 könnte sich zwischen Ludwig Lang (SVG Ruhstorf/Rott), Wolfgang Leonhard und Hans Bouricha-Hörmann (beide LG Allgäu) ergeben. Ende April wurde Viktor Daudrich (SVG Ruhstorf/Rott) deutscher Berglaufmeister. Damit ist er für die Meisterschaft in Hausen der Titelanwärter in der M 70. Gleiches gilt für seinen Vereinskameraden Franz Stümpfle in M 75.

 

Im Berglauf ist deutlich ein Gender-Gap zu erkennen. Die Altersklassen der Frauen für die Meisterschaften in Hausen weisen maximal fünf Teilnehmerinnen auf. In der W 35 und W 50 fehlen die Medaillengewinnerinnen von Bühlertal Sabrina Prager (LG Passau) und Stefanie Borris (MTV 1881 Ingolstadt). Die Titelvergabe ist in diesen AK offen. In der W 45 kann Kerstin Lutz (TSV Burghaslach) als Titelanwärterin identifiziert werden. Josefine Hobmaier und Barbara Stich (beide PTSV Rosenheim) werden in der M 55 die Meisterschaft unter sich ausmachen. Die Meldeliste in W 65 bis W 75 weisen jeweils nur eine Anmeldung auf, allerdings mit den bekannten Läuferinnennamen: Christine Sachs (LG Mettenheim), Edith Grasmann (SVG Ruhstorf/Rott) und Sibylle Vogler (SC Kemmern). Um Bayerische Meisterin zu werden, müssen diese Läuferinnen eine Zeit erreichen, die unter sechs Minuten der Siegerin der vorherigen AK liegt. Das dürfte für Christine Sachs als Deutsche Berglaufvizemeisterin 2023 kein Problem darstellen.