Elina Gradl war in Hausen die schnellste Seniorin / Markus Bergler wurde Gesamtsieger bei den Männern / Christine Sachs, die Meisterin in der W 65 / Roland Wild gewann in der M 55 / Drei Allgäuer dominierten in der M 65: (von links) Wolfgang Leonhard, Sieger Hans Bouricha-Hörmann und Georg Fischer / Reinmund Hobmair dominierte in der M 60 / Siegerehrung in der W 55: (von links) Barbara Stich, Elisabeth Mehler, Josefine Hobmaier / Tobias Teuscher beherrschte die M 50 / Edith Grasmann und Sibylle Vogler wurden Meisterin und Vizemeisterin in der W 70. Fotos: Werner Vogler, LG Bamberg, Skivereinigung Amberg, LG Allgäu.

24.07.2023 11:24 // Von: Dieter Claus

BM Berglauf Senioren-Jugend Hausen: Steile Härteprüfung für ältere und jüngere Läufer

Der schnellste Senior und auch Gesamtsieger bei den diesjährigen Bayerischen Berglaufmeisterschaften der Senioren, der U 20 und U 18 in Hausen heißt Markus Bergler (Skivereinigung Amberg). Binnen zwei Wochen gewann er zwei bayerische Titel: zuerst bei den Trailmeisterschaften über 30 Kilometer und nun in der Rhön am Berg. Einen Kilometer vor dem Ziel konnte er sich von seinem Vereinskameraden Marco Benz lösen und war nach 33:10 Minuten und 15 Sekunden Vorsprung im Ziel. Schnellste Seniorin wurde mit einer Zeit von 42:56 Minuten die 45-jährige Elina Gradl (SC Kemmern). Sie ist Newcomerin im Verein und hat sich schon im Frühjahr in ihrer AK 45 die bayerischen Meistertitel auf der Halbmarathondistanz und über zehn Kilometer erkämpft.

„Der Lauf hat mir Spaß gemacht, weitere Bergläufe könnte ich mir vorstellen, mein Hauptinteresse wird aber beim Trail liegen“, sagte der 37-jährige Bergler. Marco Benz gewann mit seinem zweiten Gesamtplatz die Wertung M 40. Hausen war Elina Gradls erster Berglauf und damit der erste Meistertitel in dieser speziallen Laufdisziplin. Für den Herbst hat sie sich den Berlinmarathon vorgenommen.

 

Reinmund Hobmaier gewann wie erwartet souverän die M 60. Er kennt viele Bergläufe und bewertet den in Hausen wie folgt: „Wer die Strecke unterschätzt, der wird das die letzten Kilometer ganz schön büßen. Für Senioren ist sie bestens geeignet, a bisserl abgelegen halt.“ Letzteres galt freilich nicht für zwei neue bayerische Meister von der LG Bamberg. Tobias Teuscher und Roland Wild siegten erwartungsgemäß in der M 50 und M 55. Beide wurde dieses Jahr bei Meisterschaften schon mehrfach aufs Siegerpodest gerufen. Tobias Teuscher, Roland Wild und ihr Vereinskollege Marco Sahm wollen im Herbst als Team der LG Bamberg bei den Deutschen Marathonmeisterschaften in Köln um die Medaillen kämpfen.

 

Für die südbayerischen Vereine war die Anreise nach Hausen natürlich sehr lang. Die Fahrt in die Rhön hat sich aber für die Läufer der LG Allgäu gelohnt. Gold, Silber und Bronze fielen in der M 65 an Hans Bouricha-Hörmann, Wolfgang Leonhard und Georg Fischer. Bouricha-Hörmann duellierte sich drei Kilometer mit Leonhard, am Ende hatte Bouricha 35 Sekunden Vorsprung. Für Hans Bouricha-Hörmann, der eigentlich gar nicht so sehr Bergläufe präferiert, war dies der erste bayerische Berglauftitel. Auf der Straße hat der 65-Jährige dieses Jahr bereits den bayerischen Titel über zehn Kilometer und im Halbmarathon gewonnen. Die Allgäuer Dominanz bedeutete natürlich auch den Sieg in der Teamwertung „M 60 und älter“ vor der SVG Ruhstorf/Rott. Deren Trumpf stach mit Viktor Daudrich überzeugend in der M 70. Sein Mannschaftskamerad Franz Stümpfle (AK 75) brachte Silber mit. Bei den 75-Jährigen benötigte der Sieger Hubert Appl (TSV Brendlorenzen) nur 54:19 Minuten für die 8,5 Kilometer und 450 Höhenmeter.

 

Das Reglement für die Vergabe von Meisterschaftstitel verlangt bei Starter und Starterinnen in einer Altersklasse ohne Konkurrenz Mindestleistungen. Für Christine Sachs als alleinige Läuferin in der W 65 bedeutete dies, dass nicht mehr als zehn Minuten Rückstand zur Siegerin der vorherigen AK vorliegen durften. Für Christine Sachs war das kein Problem: Sie gewann den Titel in einer Zeit von 50:04 Minuten. Die Siegerin in der AK 60 Ingeborg Joa (TV DJK Hammelburg) benötigte 56:45 Minuten. Keine Anwendung des Reglements ergab sich für Edith Grasmann (SVG Ruhstorf/Rott) in der W 70, weil ihre acht Jahre ältere Konkurrentin Sibylle Vogler (SC Kemmern) ebenfalls in der W 70 startete. Barbara Stich (PTSV Rosenheim) weiß vermutlich nicht mehr, wie viele bayerische Titel sie schon in den vergangenen Jahrzehnten gewonnen hat. 2011 wurde sie auch bei Bayerischen Berglaufmeisterschaften der Senioren in Hausen aufs Podest gerufen. 2023 gewann Barbara Stich in der W 55 mit fast vier Minuten Vorsprung vor den Konkurrentinnen.

 

Nachfolgend weitere Titelgewinner und -gewinnerinnen: U 20 männlich: Matteo Schubert (LAC Quelle Fürth); U 20 weiblich: Anna Thaumiller (Sportgemeinschaft Schönau); U 18 männlich: Lennart Rössler (SC Ostheim/Rhön); W 35: Ellen Enders (SC Ostheim/Rhön); W 40: Anna-Lena Klee (SC Ostheim/Rhön); M 45: Thomas Schönfeld (LG Lohr-Rechtenbach); W 50: Manuela Greier (TSV Hollstadt).