Helena Kopp darf im U 20-EM-Finale noch einmal ran. Foto: Claus Habermann

07.08.2023 23:52 // Von: leichtathletik.de/Svenja Sapper

U 20-EM Jerusalem: Julia Rath, Jakob Nützel und Helena Kopp schaffen Finaleinzug

Starker Auftakt für die bayerischen Athletinnen und Athleten am Eröffnungstag der U 20-Europameisterschaften in Jerusalem (Israel). Sowohl Julia Rath (LAC Quelle Fürth) über 3000 Meter Hindernis, wie auch Diskuswerfer Jakob Nützel (TSV Neumarkt-Freystadt) und Kugelstoßerin Helena Kopp (LG Stadtwerke München) schafften den Einzug ins Finale. Pech hatte dagegen Speerwerfer Florian Schmid (LG Sempt), der im Vorkampf knapp das Weiterkommen verpasste.

Adia Budde (TSV Altenholz), Zweite der Jahresbestenliste, und Julia Rath (LAC Quelle Fürth) rannten im zweiten Vorlauf über 3000 Meter Hindernis vorneweg. "Bei ihr war's geplant, bei mir nicht", lachte Julia Rath anschließend. "Für mich lief es aber genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte."  Auf der Schlussrunde zogen zwei Läuferinnen noch vorbei, den Sieg holte sich Mihaela Blaga (Rumänien; 10:32,80 Minuten), für das deutsche Duo gab's Platz drei für Adia Budde (10:33,96 Minuten) und Platz vier für Julia Rath (10:34,01 Minuten).

 

Adia Budde hatte im Vorjahr bei der U 18-EM im selben Stadion bereits Silber gewonnen. Gemeinsam mit dem Team-Kolleginnen möchte sie nun auch im Finale vorne mitmischen. "Ich freue mich, dass wir alle eine Runde weiter sind", strahlte sie. Die DLV-Athletinnen könnten in Jerusalem eine beeindruckende Serie fortsetzen: Bei den letzten drei Ausgaben der U 20-EM ging Hindernis-Gold stets nach Deutschland.

 

Jakob Nützel kratzt an seiner Bestleistung

 

Im Diskuwerfen in Gruppe A schleuderte der große Favorit Mykhailo Brudin (Ukraine) sein Arbeitsgerät auf beeindruckende 65,48 Meter - Weltjahresbestleistung seiner Altersklasse. Zwei Plätze dahinter kratzte Jakob Nützel (TSV Freystadt) mit 56,03 Metern an seiner Bestleistung, die bei 56,87 Metern steht. Diese möchte er im Finale nun überbieten. "Zufrieden? Ja, auf jeden Fall!", sagte er. Auch er packte die beste Weite direkt im ersten Versuch aus. "Ich glaube, da ist noch mehr drin. Ich versuche, das Finale zu genießen, so gut es geht. Obwohl man natürlich nervös ist."

 

Helena Kopp sieht Verbesserungspotenzial

 

Trotz eines nicht optimalen Wettkampfes zog auch Kugelstoßerin Helena Kopp ins Finale ein. Die Münchnerin komplettierte mit 14,47 Metern das deutsche Trio. "Ich musste am Ende noch ein bisschen zittern, weil ich relativ am Anfang dran war und mich noch einige Athletinnen hätten verdrängen können. Aber morgen ist ein neuer Tag." Verbesserungspotenzial sieht sie noch "überall".

 

Florian Schmid reißt das Ruder zu spät herum

 

Des einen Freud ist des anderen Leid. Dieses Sprichwort ließ sich im Givat-Ram-Stadion auf die Sprint-Disziplinen und den Speerwurf übertragen. Während sich die Sprinter und Sprinterinnen über den Schiebewind freuten, hatten die Speerwerfer mit Gegenwind zu kämpfen. Zwar bescheinigte Nachwuchs-Bundestrainer Jonas Bonewit seinen Schützlingen, recht gut mit Gegenwind zurechtzukommen. Nick Thumm (LAV Stadtwerke Tübingen) und Florian Schmid (LG Sempt) taten sich dann aber doch schwer. Die 67,43 Meter, die Nick Thumm als Dritter seiner Gruppe erzielte, bescherten ihm dann aber doch das recht sichere Finalticket. 

 

"Ich bin beim ersten und beim dritten Wurf ein bisschen zu doll draufgegangen", analysierte er. "Der Boden war ein bisschen rutschig, aber das war nicht das Problem, sondern der Gegenwind." Fürs Finale hat er sich Folgendes vorgenommen: "Spaß haben. Das ist das Wichtigste!" Teamkollege Florian Schmid bewies starke Nerven, denn nach zwei schwachen Versuchen steigerte er sich mit seinem dritten Versuch noch auf 64,55 Meter, zunächst Platz sieben in seiner Gruppe. Seine Würfe seien zu steil angestellt gewesen, befand er. Der entscheidende Tipp vor dem letzten Wurf kam von Jonas Bonewit: "Der Trainer hat mir gesagt, ich habe alles gleichzeitig durchgezogen bei der Technik, deshalb habe ich versucht, mir mehr Zeit zu lassen. Das ist mir nicht ganz gelungen, aber es war besser als bei den anderen Würfen." 

 

Die zweite Gruppe fabrizierte weitere Würfe, somit rutschte Nick Thumm noch auf den elften Rang, Florian Schmid wurde auf Platz 16 durchgereicht.