Julia Rath. Foto: Theo Kiefner

11.08.2023 17:02 // Von: leichtathletik.de/BLV

U 20-EM Jerusalem: Julia Rath trotz undankbarem vierten Platz "super happy"

Damit hatte sie kaum gerechnet: Mit Platz vier und der abermaligen Verbesserung ihrer Bestzeit hat Julia Rath (LAC Quelle Fürth) alle Erwartungen übertroffen. Gerne eine Medaille hätte sich dagegen Kugelstoßer Georg Harpf (LG Stadtwerke München) umhängen lassen, um den deutschen "Sweep" perfekt zu machen. Abermals mit einem neuen Hausrekord beendete Janne Popp (LAC Quelle Fürth) das Halbfinale über 400 Meter Hürden. Dass es nicht für den Endlauf reichte, konnte die 19-Jährige verschmerzen.

Hinter Silbermedaillengewinnerin Aida Budde (TSV Altenholz) kam im 3000-Meter-Hindernis-Finale eine zweite DLV-Athletin ins Ziel, die den sonst so undankbaren vierten Rang gerne annahm: Julia Rath (LAC Quelle Fürth). Sie bestritt in 10:21,38 Minuten das schnellste Rennen ihrer Karriere und jubelte über ihr Ergebnis. "Ich bin super happy über mein Ergebnis", sagte sie. "Mein Ziel waren die Top Acht, jetzt bin ich Vierte. Dass es hintenraus so gut geht, hätte ich nicht gedacht. Ich habe das Feld gut von hinten aufgerollt. Die Hindernisse und der Wassergraben haben auch gut geklappt."

 

Georg Harpf noch vom Podest geschubst

 

Beinahe hätte es im Kugelstoßen der männlichen U 20 mit dem Dreifachsieg geklappt, den das deutsche Kugelstoß-Team nach der Qualifikation herbeigesehnt hatte. Doch im finalen Versuch schob sich der Grieche Dimitrios Antonatos noch an Georg Harpf (LG Stadtwerke München) vorbei. Dem U 18-EM-Zweiten des Vorjahres fiel damit auf Rang vier zurück (19,17 Meter). "Bis der Grieche gestoßen hat, sah es richtig gut aus für unser Trio", bedauerte Lukas Schober den knapp verpassten "Sweep". "Aber wir können uns wirklich nicht beschweren. Georg hat einen guten Wettkampf gemacht und ich habe das abgerufen, was ich in dieser Saison leisten konnte. Lasse war heute sehr stark."

 

Das letzte deutsche U20-EM-Gold im Kugelstoßen hatte im Übrigen 2009 der spätere zweimalige Weltmeister David Storl errungen. Dass der Nachwuchs nach vorn drängt, beweist die Tatsache, dass den deutschen Kugelstoßern in Jerusalem bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr ein EM-Doppelsieg gelang: Bei der U23-EM in Espoo hatten Tizian Lauria und Eric Maihöfer (beide VfL Sindelfingen) im Juli Gold und Silber geholt, auch dort hatte mit Xaver Hastenrath (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) der dritte deutsche Athlet Platz vier belegt.

 

Linda Maier über 5000 Meter auf gutem siebtem Rang

 

In einem schwierigen 5000-Meter-Finale kam die bayerische Rekordhalterin Linda Maier (LAC Passau) auf einen guten siebten Rang und landete bei 26 Teilnehmerinnen im vorderen Drittel. Mit ihrer Zeit 16:51,15 Minuten blieb sie allerdings um über 20 Sekunden über ihrer eigenen Bestmarke.

 

Janne Popp überglücklich

 

Überglückliche Gesamt-Elfte im 400-Meter-Hürde-Semifinale wurde Janne Popp (LAC Quelle Fürth), die in 59,16 Sekunden ihre Bestzeit aus dem Vorlauf noch einmal um 17 Hundertstel nach unten schraubte. Schon das Semifinale war für sie eine Überraschung gewesen, die neuerliche Bestmarke bedeutete dann die optimale Zugabe. "Ich glaube, das war krasse Willensstärke", sagte sie. "Ich habe schon beim Aufwärmen gemerkt, dass die Hitze mir zu schaffen macht." Endlich einmal konnte sie ihren Rhythmus perfekt umsetzen und kündigte an, im Finale ihre Teamkollegin kräftig anzufeuern: "Ich werde um mein Leben schreien!"