Mehrkampf-DM Hannover: Chiara Wildner holt ihr drittes Gold

Nach den Vorleistungen nicht überraschend, aber dennoch außergewöhnlich, gelang es Chiara Wildner (LG Sempt) im Siebenkampf der W 15 das Triple in diesem Jahr perfekt zu machen und sich mit fast 100 Punkten Vorsprung ihren dritten deutschen Titel 2023 zu erkämpfen. Mit herausragenden neuen persönlichen Bestleistungen im Kugelstoßen, bei dem sie ihre Bestleistung auf 14,60 Metern steigern konnte, über die 80 Meter Hürden (12,17 Sekunden) und im Speerwurf (32,83 Meter) sowie starken Leistungen im Bereich ihrer persönlichen Hausrekorde über 100 Meter (13,15 Sekunden) und 800 Meter (2:35,54 Minuten) konnte sie sich kleine Schwächen in den Sprüngen erlauben (Weitsprung 4,72 Meter und Hochsprung 1,49 Meter) und kam damit auch insgesamt zu einer neuen persönlichen Bestleistung von 3795 Punkten im Siebenkampf. Nach dem Vizetitel im vergangenen Jahr und den DM-Goldmedaillen im Kugelstoßen und Diskuswerfen 2023 gewann sie damit in diesem Jahr auch Gold im Siebenkampf. Ebenfalls in der W 15 am Start, zeigte Alicia Hermer (LG Fichtelgebirge) in ihrem Siebenkampf keine Schwäche, verbesserte ihre Bestleistung auf 3612 Punkte und holte damit am Ende einen starken achten Platz.

Auch in der M 15 waren zwei starke Bayern unterwegs. Im Kampf um die Medaillen konnte Philip Selbach (LAG Mittlere Isar) am Ende durch einen guten 1000-Meter-Lauf (3:06,12 Minuten) seinen dritten Platz verteidigen und die Bronzemedaille gewinnen. Nach einem guten ersten Tag (100 Meter: 12,04 Sekunden, Weitsprung: 5,97  Meter, Kugelstoß: 14,05 Meter, Hochsprung: 1,77 Meter) lief er am zweiten Tag mit 12,31 Sekunden zu einer neuen persönlichen Bestleistung über die Hürden und warf auch den Diskus mit 48,56 Metern so weit wie noch nie. Mit 3,10 Metern im Stabhochsprung und 46,67 Metern im Speerwurf lag Philip im Bereich seiner Bestleistung, und die 5329 Punkte bedeuteten neben dem Podestplatz auch eine Steigerung der Gesamtbestleistung im Neunkampf. Ebenfalls eine deutliche Leistungssteigerung in nahezu allen Disziplinen (vor allem Weitsprung 6,12 Meter und Hürden 11,38 Sekunden) und damit auch im Mehrkampf insgesamt gelang Linus Schmidt (LG Hersbrucker Alb), der nach dem vierten Platz im vergangenen Jahr nun mit 5254 Punkten einen starken fünften Platz belegte.

In der M 14 zeigte Paul Götz (LAC Quelle Fürth) einen starken Neunkampf mit Bestleistungen über die 80 Meter Hürden (12,20 Sekunden), im Weitsprung (5,44 Meter), Hochsprung (1,65 Meter) sowie Stabhochsprung (2,90 Meter) und steigerte seine Mehrkampfbestleistung damit auf 4922 Punkte, womit er am Ende einen sehr guten vierten Platz belegte. Auch Konkurrent Matteo Schwaiger (TSV Gräfelfing) zeigte in Hannover seine gute Form, steigerte seine Bestleistungen im Stabhochsprung (3,60 Meter), Kugelstoß (12,20 Meter) und im Gesamtergebnis (4860 Punkte), womit er am Ende Sechster wurde.

Den besten Zehnkampf seiner bisherigen (zweijährigen) Karriere machte Danny Stockhausen (LG Landkreis Roth), der nach dem ersten Tag mit Bestleistungen über die 100 Meter (11,33 Sekunden), im Kugelstoßen (13,36 Meter) und über die 400 Meter (50,98 Sekunden) auf Rang zwei übernachtete. Mit 14,78 Sekunden verbesserte er seine Bestleistung über die Hürden nicht nur um eine halbe Sekunde, sondern rannte auch der gesamten Konkurrenz davon. Trotz persönlicher Bestleistungen im Diskuswurf (37,76 Meter) und Stabhochsprung (3,50 Meter) enteilte ihm hier die Konkurrenz ein wenig zu stark, sodass er trotz nochmaliger Bestleistung über die 1500 Meter (4:55,25 Minuten) am Ende mit 6776 Punkten (PB) als bemerkenswerter Fünfter seinen Wettkampf beendete.

In richtig starker Form präsentierte sich auch Leonie Schinko (TSV 1860 Ansbach) in der U 18, die im gesamten Mehrkampf keine Schwäche zeigte, drei neue persönliche Einzelbestleistungen aufstellte (200 Meter 25,69 Sekunden, Weitsprung 5,51 Meter, Speerwurf 36,18 Meter), insgesamt mit 5205 Punkten einen neuen Hausrekord aufstellte und einen starken fünften Platz belegte. Der ebenfalls fünfte Rang in der U 20 war für Hannah Wittmann (LG Telis Finanz Regensburg) ein großer Erfolg. Nach durchweg guten Leistungen in den Einzeldisziplinen konnte die Regensburgerin über die abschließenden 800 Meter nochmal Kräfte mobilisieren, ihre persönliche Bestleistung auf starke 2:18,05 Minuten steigern und kam damit insgesamt auf 4944 Punkte. Ihre Teamkollegin Anna-Lena Obermaier (LG Telis Finanz Regensburg) hatte im Wettbewerb der Frauen durchaus das Leistungsvermögen gehabt, in die Medaillenvergabe einzugreifen. Insgesamt gelang es ihr aber nicht, die guten Leistungen aus der Vorsaison zu wiederholen. Obermaier erreichte mit 5486 Punkten den fünften Platz, während Mareike Rösing (USC Mainz) mit 5936 Punkten gewann und nun die identische persönliche Bestleistung im Siebenkampf zu Buche stehen hat wie Obermaier.