Zehn-Kilometer-DM Bad Liebenzell: Domenika Mayer überrascht nicht nur sich selbst

Eigentlich konnten die Telis-Männer mit dem Favorit Simon Boch als Anwärter auf eine Mannschaftsmeisterschaft gerechnet werden. Doch dann wurde Boch krank, somit hatte der neue Deutsche Meister Richard Ringer einen Konkurrenten weniger. Als schnellster bayerischer Läufer kam der 22-jährige Tobias Ritter aus Deisenhofen bei Krumbach im Trikot der LG Telis Finanz Regensburg mit einer Zeit von 30:42 Minuten als 13. Läufer ins Ziel. Bei Kilometer drei fiel er bei einer Tempoverschärfung aus der Gruppe. Das Team der LG Telis Finanz Regensburg mit Ritter, Fabian Lutz und Tobias Prater belegte schließlich den siebten Platz. DieFrage, wie deutlich Simon Boch den Rückstand zum Siegerteam verkleinert hätte, blieb unbeantwortet.

Auch im Wettbewerb der Frauen fiel mit Alina Reh eine Favoritin aus. Im Rennverlauf über vier Runden wurde bald deutlich, dass die Entscheidung zwischen Miriam Dattke und ihrer Vereinskollegin Domenika Mayer fallen würde. Einen Kilometer vor dem Ziel musste Dattke abreißen lassen. Mit einer Zeit von 32:22 Minuten und 17 Sekunden Vorsprung spurtete Domenika Mayer mit erhobenen Händen ins Ziel. Ihr Sieg empfand sie selbst eher als Überraschung: „Ich bin gut mit der Hitze zu recht gekommen, das habe ich nicht gedacht. Dass die anderen alle stark sind, das wusste ich. Ich habe nicht gedacht, dass ich Mirie schlagen kann.“

Miriam Dattke hatte diese Meisterschaft ohnehin nicht als finales Ziel für diesen Herbst eingestuft. Sie kritisiert insbesondere den gewählten Zeitpunkt um zwölf Uhr mittags angesichts der Temperaturen nahe der 30-Grad-Grenze. Mit zwei LG-Läuferinnen auf dem Siegerpodest war es logisch, dass das Telis-Trio Mayer, Dattke und Svenja Ojstersek mit fast vier Minuten Vorsprung den Titel gewann. Auch die Bronzemedaille in der Mannschaftswertung der Frauen fiel an ein Telis-Team: Hanna Bruckmayer, Franziska Reng und Franziska Drexler. Letztere durfte noch in der U20-Wertung eine Silbermedaille in Empfang nehmen. Mit ihr bestieg auch Linda Meier (LAC Passau) als Drittplatzierte das Siegerpodest. Seine Erwartungen erfüllte auch das Nachwuchstalent Elias Kolar (TSG 08 Roth) mit einer Zeit von 31:58 Minunten in der U 18, was die Vizemeisterschaft bedeutete.

„Meine jahrelange Erfahrung hat sich in Bad Liebenzell voll ausgezahlt. Diese Leistung stimmt mich optimistisch für Berlin“, analysierte Tobias Gröbl (LG Zusam) seine Zeit von 31:06 Minuten, was die Meisterschaft in der M 40 bedeutete. Für Thomas Kotissek (LG Allgäu) war es in Bad Liebenzell einfach zu heiß. Der Vorjahresmeister in der M 45 musste bei 6,5 Kilometer seinen Konkurrenten und späteren Sieger ziehen lassen. „Auch wenn die letzten drei Kilometer eine ziemliche Quälerei waren, kann ich mit der Zeit von 31:51 Minuten aufgrund der großen Hitze zufrieden sein“, erklärte Vizemeister des Jahres 2023. Sein Vereinskollege Wolfgang Leonhardt lieferte in der M 65 zweifelsohne eine kleine Überraschung.  Mit einer Zeit von 39:45 Minuten durfte er mit einer Goldmedaille nach Hause fahren. Sein Teamkollege Georg Fischer freute sich über die Bronzemedaille.

Im Lauf drei gingen auch die Seniorinnen ab der W 50 an den Start. Als schnellste Frau erreichte mit einer Zeit von 40:59 Minute Christine Ramsauer (DJK Allersberg) das Ziel. Dies bedeutete natürlich die Goldmedaille in der W 50. Silber ging an Stefanie Borris (MTV 1881 Ingolstadt) in der W 50 und in der W 65 an Maria Hornig-Stoegbauer (Laufverein Region Geiselhöring).

Weitere Platzierungen bayerischer Läufer und Läuferinnen im Medaillenrang: männlich U 18: Platz drei LG Telis Finanz Regensburg mit Luis Festl, Jonas Damm, Paul Zimmermann; weiblich U 20: Platz eins LG Telis Finanz Regensburg mit Franziska Drexler, Karla Hiss, Hanna Müller; M 50 bis M 60: Platz drei LG Allgäu mit Christian Scholz, Roland Meier, Theo Feneberg; M 65 bis M 90: Platz eins LG Allgäu mit Wolfgang Leonhard, Georg Fischer, Hans Bouricha-Hörmann; W 50 bis W 60: Platz eins MTV 1881 Ingolstadt mit Stefanie Borris, Birgit Wilhelm, Karin Abele.