Die neuen Bayerischen Berglaufmeister Tina Fischl.../...und Michael Laur erhielten eine prächtige Adlertrophäe / Tina Fischl und BLV-Vizepräsident Willi Wahl. Fotos: Dieter Claus

25.09.2023 18:14 // Von: Dieter Claus

BM Berglauf Hochfelln: Laur und Fischl erweisen sich als die besten "Kletterer"

Michael Laur (LG Allgäu) und Tina Fischl (WSV Otterskirchen) heißen die Bayerischen Berglaufmeister des Jahres 2023. Die Titelkämpfe, die im Rahmen des Hochfelln-Berglaufes stattfanden, besuchten nur 42 Teilnehmer. BLV-Vizepräsident Willi Wahl zeigte sich enttäuscht.

8,9 Kilometer mit 1074 Höhenmeter waren beim 49. Hochfelln-Berglauf zu bewältigen. 246 Teilnehmer erreichten das Ziel, darunter Bergläufer aus Kanada, Österreich und Italien. Die größte Minderheit stellten 38 Läuferinnen und Läufer mit Meisterschaftsambitionen dar. Vor einem Jahr überschritten bei der analogen Meisterschaft am Tegelberg rund 100 Bergläufer die Ziellinie. Damals waren allerdings die Meisterschaften der Senioren integriert.

 

Tina Fischl gehört zu den Seniorinnen der bayerischen Bergläuferinnen. In einem Start-Ziel-Rennen verwies die 47-jährige Fitnesstrainerin mit vier Minuten Vorsprung ihre Konkurrenten auf die weiteren Plätze. Verena Bachmayer (Skiclub Haag) und die Bayerische Meisterin des Jahres 2021, Kerstin Esterlechner (PTSV Rosenheim), folgten auf Platz zwei und drei. Tina Fischl legte zumeist ihren läuferischen Schwerpunkt auf den Berglauf. 2015 gewann sie in Bühlertal den deutschen Titel. Ihre weiteren Ziel in der Zukunft? „Ich möchte einfach verletzungsfrei bleiben, vielleicht bietet sich dieses Jahr irgendein Berglauf an“, erklärte sie.

 

Allgäu versus Oberbayern – so stellte sich die Konkurrenzsituation bei den Männern dar. Im Einzel hatte ein Allgäuer die Nase vorne. Mit einer Zeit von  48:03 Minuten und 40 Minuten Vorsprung siegte Michael Laur. Der professionelle Gleitschirm-Tandemflieger schilderte den Rennverlauf so: „Ich wusste, dass Maximilian von Lippe immer hinter mir war und habe stets einen Angriff erwartet, zumal er bei steilen Passagen sehr stark laufen kann“. Doch die Attacke blieb aus, und so konnte Laur seinen Titel als Bayerischer Meister des Jahres 2018 fünf Jahre später wiederholen. Maximilian von Lippe (PTSV Rosenheim) zeigte sich nicht enttäuscht: „Ich habe den Michael immer im Blick gehabt, aber er war eben heute in einer sehr guten Verfassung“. Noch Anfang Juli konnte von Lippe beim Nebelhornlauf Laur mehr als zwei Minuten hinter sich lassen. Seine diesjährige Saison will Maximilian von Lippe mit einer Teilnahme beim heimischen Alb-Marathon über 50 Kilometer in Schwäbisch Gmünd abrunden.

 

Die neuen Bayerischen Meister in den Junior/-innenklasse heißten Pia Schweitzer (TSV Dinkelsbühl) und David Reichl (Team Oberpfalz). Beide erreichten in ihrer Gesamtwertung den sechstern Platz.

 

Für eine Überraschung sorgte beim Hochfellnlauf der bayerische Berglaufwart Josef Wolf. Ganz untypisch für einen Funktionär stand der 64-Jährige mit der Startnummer 35 an der Startlinie und erreichte nach 1:08:58 Stunden das Ziel, das sich als ein Hüttentor darstellte. Wolf konnte kurze Zeit später erfreut „seinem“ neuen Mannschaftsmeisterschaftsteam Maximilian von Lippe, Michael Eder und Florian Neuschwander von der PTSV Rosenheim zum Titel gratulieren.

 

Der Veranstalter SC Bergen hätte mehr Interesse an den Bayerischen Meisterschaften verdient. Das Team um Dr. Jürgen Schmid organisierte vorbildlich das Rennen. Bei der Siegerehrung wurden schöne Sachpreise vergeben. Besonders überrascht wurden vermutlich Tina Fischl und Michael Laur. Sie erhielten eine zirka 70 Zentimeter große Adlertrophäe aus Holz, welches der bayerische Berglaufwart eigens geschnitzt hatte.

 

Willi Wahl bedauerte die geringe Beteiligung an den Bayerischen Meisterschaften und appellierte an alle anwesenden Vereine die Meisterschaftswettbewerbe, die Angebote des BLV doch zukünftig vermehrt in Anspruch zu nehmen, da alle Ausrichter es auch verdient hätten mit größeren Teilnehmerfeldern bedacht zu werden.