
Im Massenstart gingen die Läufer auf die anspruchsvolle Strecke

Die Engstelle vor dem Gipfelplateau fordert Konzentration

Korbinian Schönberger überquert als Erster die Ziellinie

Die Klassensieger mit Korbinian Schönberger und Barbara Stich (mit Blumen) Fotos: kht
Schönberger ist „Kine vom Kaitersberg“
Bad Kötzting. 7,58 Kilometer und 609 Höhenmeter lagen am Sonntag um 11 Uhr vor den mehr als 235 Startern des ersten Internationalen Kaitersberglaufes. Nach der ersten 1500 Meter langen ebenen Passage forderte die Strecke dann alles von den Läufer, sie ist konstant ansteigend bis zum Gipfelkreuz des Kaitersberges. Mit Korbinian Schönberger (LLC Marathon Regensburg) holt sich dann auch der Favorit den Titel und Pokal. Die Damenkonkurrenz gewann Barbara Stich.
Im Massenstart gingen die Athleten vom Jahnplatz aus die Strecke an. „Die erwarteten Favoriten sollen sich bitte vorne einreihen, der Rest sich anschließen“, sagte Alois Brandl, einer der Hauptverantwortlichen der Veranstaltung kurz vor dem Startschuss. Gleich vom Start weg zeigte der Favorit, dass er unbedingt gewinnen will. Wie ein langer Perlfaden zog sich das Feld über die Auwiesen bis nach Sperlhammer, ehe dann ersten Bergpassagen folgten und sich das Feld mehr und mehr auseinanderzog.
Schon bei der zweiten Straßenquerung im Bereich der Beckendorfer Höhe hatte der Regensburger eine gewisse Distanz zu seinen Verfolgern gelegt, ehe im Pulk dann auch die Lokalmatadoren um Wolfgang Hochholzer folgen. Eine fast unglaublich Durchgangszeit legte Korbinian Schönberger in Höhe Reitenberg mit knapp über 22 Minuten vor, ehe er den letzten, aber sicher härtesten Streckenteil noch vor sich hatte. War der Weg bis hier ein gut gehbarer Wanderweg, allenfalls durch kurze Passagen mit Spurrillen von Forstfahrzeugen gezeichnet, hieß es nun, den steilen und nicht nur sprichwörtlichen steinigen Teil vorbei an der Räuber Heigl Höhe bis hinauf zum Gipfel auf sich zu nehmen. Erschwerend hinzu kam für alle Läufer der Nieselregen, der Steine und Wurzeln zu gefährlich rutschigen Unterlagen machte.
Mit tosendem Beifall wurde der spätere Sieger unterhalb des Gipfelkreuzes von den vielen Zuschauern am Wegesrand empfangen. Noch schnell an der Drahtseilsicherung entlanggehangelt und schon war das Ziel in fast 999 Metern Höhe erreicht. In unglaublichen 35:07 Minuten schaffte Schönberger eine phänomenale Zeit, gefolgt vom Italiener Franco Sancassi aus Bellagio und Thomas Kerner vom TV Burglengenfeld. Auch ganz weit vorne im Feld dabei war Barbara Stich (LLC Marathon Regensburg), die zeitschnellste Läuferin. Dann folgen in kurzen Zeitabständen die weiteren Läufer, die ebenso frenetisch empfangen wurden. Alle Läufer freuten sich nun auf trockene Kleidung im nebelverhangenen Gipfelbereich, nahmen einen Schluck Flüssigkeit zu sich oder griffen zu Bananen und Melonen, um die Kraftreserven wieder aufzutanken. Alle Teilnehmer, der oben ankamen, waren Sieger und hatten sich das blaue Finisher T-Shirt mehr als verdient. Schließlich hatten sie mehr als einmal ihren inneren Schweinehund überwunden.