Hart kämpfen musste Christina Hering (rechts) im 800-Meter-Vorlauf der Weltmeisterschaften in London, um ins Halbfinale zu kommen. Foto: Chai

10.08.2017 21:41 // Von: Reinhard Köchl/leichtathletik.de

WM London: Christina Hering qualifiziert sich über die Zeit fürs 800-Meter-Halbfinale

Christina Hering (LG Stadtwerke München) steht im 800-Meter-Halbfinale der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London. In den Vorläufen am Donnerstagabend qualifizierte sich die 22-Jährige in 2:01,13 Minuten als Fünfte ihres Rennens über die Zeit für die nächste Runde.

Als sich Christina Hering für ihren 800-Meter-Vorlauf aufstellte stand fest: Eine Zeit schneller als 2:01,53 Minuten würde unabhängig von der Platzierung für den direkten Einzug ins Halbfinale reichen. Denn die Deutsche Meisterin startete im letzten von sechs Läufen, die Konkurrenz hatte vorgelegt. Und die Deutsche Meisterin profitierte vom hohen Tempo, das ihre Gegnerinnen anschlugen. Durchgangzeit nach einer Runde: 58,71 Sekunden. Die DLV-Athletin hängte sich ans Feld. Obwohl der Abstand zu Siegerin Francine Niyonsaba (Burundi; 1:59,86 Minuten) am Ende doch etwas größer war, reichte Rang fünf (2:01,01 min), um über die Zeit ins Halbfinale am Freitag, 11. August, einzuziehen.

Christina Hering hat damit ihre Nachnominierung gerechtfertigt. Die 22-Jährige hatte die WM-Norm (2:01,00 Minuten) des DLV erst nach den eigentlich als Nominierungs-Schluss festgelegten Deutschen Meisterschaften unterboten.

In allen anderen Vorläufen verstrichen mehr als zwei Minuten, bis die Siegerin durchs Ziel kam. Die weiteren Favoritinnen hatten keine Probleme. Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Caster Semenya (Südafrika), die in London schon WM-Bronze über 1.500 Meter gewonnen hatte, lief ihr Rennen in 2:01,33 Minuten nach Hause. Margaret Wambui (Kenia) benötigte für ihren Sieg 2:00,75 Minuten.

"Es ist erstmal richtig toll, dass ich weiter bin", erklärte Christina Hering nach dem Rennen. "Mir wurde gesagt, dass die anderen Läufe langsam waren, aber ich hatte Angst, dass auch unser Rennen langsam wird. Dass es dann so schnell wurde, war total super. Ab 300 Metern ist eine kleine Lücke aufgegangen, aber ich glaube sie wurde nicht größer. Heute zählte nur das Weiterkommen, ich freue mich total. Nach Peking 2015 stehe ich wieder im Halbfinale! Aber ich hatte gehofft, dass ich mich nach dem Rennen besser fühlen würde. Letztes Jahr in Rio musste man 2:00 Minuten laufen, heute wurde viel mehr taktiert. Eigentlich hatte ich mir die Top Drei vorgenommen, um die Sicherheit zu haben, aber ich habe schon eingangs der Zielgeraden gesehen, dass es hart wird. Da bewahrheitet sich der Spruch: Man muss bis zum Ziel kämpfen!"