Die Regensburger Langstrecken-Asse bestimmen das Geschehen beim Lauf "dahoam".

Simon Boch gewann dabei doppelt. Die kurze Strecke gemeinsam mit seinen Teamkameraden, die lange Strecke vor Dominik Notz (Tübingen).

Joseph Katib dominierte den Nikolauslauf in Forchheim. Nur der Untergrund verhinderte einen neuen Streckenrekord.

In der Halle werden sie wieder aufeinander treffen. Zu Nikolaus siegten die beiden Nachwuchstalente getrennt. Basener in Pfaffenhofen, Vollert in Ochsenfurt.

07.12.2017 21:45 // Von: Text: Dieter Claus. Fotos: Bruessel (2), Kiefner (2)

Der Nikolaus bringt die bayerischen Läufer zum Rennen

Müssen die bayerischen Läufer/-innen dem Nikolaus davonrennen? Was die Erfolge der letzten Saison betrifft, gäbe es keine Veranlassung. Dennoch haben die diversen Nikolausläufe am vergangenen Wochenende eine große Anziehungskraft ausgeübt. Viele Topläufer und Nachwuchstalente nutzten die Chance, unter Wettkampfbedingungen ihre Form zu testen.

Beim Intersport-Tahedl-Nikolauslauf in Regensburg wollten natürlich alle Top-Läufer/-innen der LG Telis Finanz Regensburg sich optimal präsentieren - dahoam is dahoam. Im Lauf über 5 Kilometer kamen gleich vier Läufer mit der Zeit von 14:56 Minuten gemeinsam ins Ziel: Simon Boch, Jonas Koller, Philipp Pflieger, Tim Ramdane Cherif (alle LG Telis Finanz Regensburg) und Dominik Notz (LG Tübingen). Verständlich, die Telis-Läufer schonten sich für den nachfolgenden Lauf über 10 Kilometer, in dem es dann ernsthaft um die Belohnungen des Nikolaus ging. Mit 30:00 Minuten ging als Erster Simon Boch ins Ziel und bewies nochmals seine Stärke auf dieser Distanz: 2017 wurde er Deutscher Meister über 10 000 Meter und Deutscher Vizemeister über zehn Kilometer. In die nachfolgende Telis-Phalanx mit Tim Ramdane Cherif, Jonas Koller und Philipp Pflieger konnten dann lediglich Dominik Notz und Yossief Tekle (LG Reischenau-Zusamtal) einbrechen. Auch in den Wettbewerben der Frauen wurde die Dominanz LG Telis Finanz Regensburg deutlich. Im Schongang siegten zeitgleich in 16:39 Minuten Miriam Dattke und Corinna Harrer auf der 5 Kilometer-Distanz.

Kurze Zeit später gewann über 10 Kilometer "Coco" mit deutlichem Vorsprung vor ihrer Vereinskameradin Cornelia Griesche. Für Miriam Dattke war es einer der letzten schnellen Einheiten vor ihrer Reise zu den Cross Europameisterschaften in Samorin (Slowakei). Nicht zur Cross-EM, sondern zur Europameisterschaft nach Berlin will 400 Meter-Spezialist Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth). Die 5 Kilometer absolvierte der Deutsche Vizemeister über die Stadionrunde in für einen Langsprinter starken 17:21 Minuten.

In Pfaffenhofen wiederholte Regina Högl von der LG Region Landshut ihren Vorjahressieg beim Nikolauslauf. Die 24-Jährige  hat sich gefreut: "Es hat mir Spaß gemacht mal wieder einen Cross zu laufen. Ich laufe immer wieder gerne in Pfaffenhofen, weil es eine sehr nette Veranstaltung ist. Besonders am Berg ist es immer super, dass man vom Krampus richtig hoch gejagt wird. " Ihr Vereinskamerad Felix Zimmermann verhinderte dem Vorjahressieger Florian Pasztor (LG Stadtwerke München) eine Siegesserie in Pfaffenhofen. Auf der kurzen Strecke war Jugendläuferin Lisa Basener (MTV Ingolstadt) eine Klasse für sich.

In Forchheim ging der Nikolauslauf in die 41. Auflage. "Eigentlich wollte ich den Streckenrekord mit 30:50 Minuten knacken, aber nach drei Kilometer habe gemerkt, dass dies die Bodenverhältnisse nicht hergeben, aber am Ende ist dann noch eine gute Zeit entstanden", resümiert Joseph Katib (LAC Quelle Fürth) seinen Sieg nach 31:29 Minuten in Forchheim. Bei den Frauen kam es zum Duell zwischen der 22-jährigen Hindernisspezialistin Babinja Wirth (TSV Ebermannstadt) und einer Langstreckenläuferin: Elvira Flurschütz (SC Kemmern), die sich neulich in Frankfurt auf der Marathondistanz mit 2:48:20 Stunden unter die zehn schnellsten deutschen Läuferinnen schieben konnte. In Forchheim siegte schließlich die U23-DM-Siebte Babinja Wirth in 38:08 Minuten mit acht Sekunden Vorsprung vor Elvira Flurschütz.

Bekannte Namen bayerischer Mittel- und Langstreckenläufer finden sich in der Siegerliste zum Nikolauslauf in Ochsenfurt. Im Schneetreiben setzte sich auf der 7,5 Kilometer langen Strecke der München-Marathon-Sieger Mario Wernsdörfer (LG Bamberg) mit zwei Sekunden Vorsprung vor Martin Weinländer (LAC Quelle Fürth) durch. Platz drei ging in der kleinen Mainstadt an den Lokalmatador Dominik Karl (TV Ochsenfurt). Sein Bruder und Titelverteidiger Patrick Karl war zugunsten der Cross-EM nicht am Start. Die Mittelstrecke über 3 Kilometer gewann Jana Vollert (1. FC Schweinfurt) in starken 10:28 Minuten.

In Nordschwaben fand in Oettingen im Rahmen der Jedermannlaufserie am vergangenen Sonntag der "Lauf zum Rossfeld" statt. Mit 13 Sekunden Vorsprung auf seinen Vereinskameraden Mario Leser siegte Tobias Gröbl (LG Zusam). Der Deutsche Crosslaufmeister 2012 startet gerne bei dieser Serie: "Ich laufe gerne in der Heimat, da dies sonst im Jahr kaum möglich ist, bzw. Freunde und Bekannte mit mir dort an der Startlinie stehen können."

Ebenfalls in einer Laufserie wurde am 02.12.2017 der "Viktoria-Cross" der TG Viktoria Augsburg vor den Toren der Fuggerstadt abgehalten. Der Lauf wird immer beliebter, obwohl das Geläuf immer sehr anspruchsvoll ist. Die Männerwertung über drei Runden und 8,6 Kilometer sowie 170 Höhenmeter gewann der für die LSC Höchstadt-Aisch startende Erlanger Student Brian Weisheit mit einer Zeit von 30:08 Minuten. Auf Platz zwei folgte der Italiener Michele Rossi (Atletica Castel Firenze) mit 30:36 und Marius Forstner vom SV Mindelzell in 30:53. Das Damen-Klassement, hier galt es zwei Runden und 6,1 Kilometer und 125 Höhenmeter zu bewältigten, konnte Susanne Hafner aus Bobingen mit einer Zeit von 26:10 für sich entscheiden.

 Standfestigkeit wurde beim Nikolauslauf in Goldbach verlangt. Der Schneefall machte aus der Strecke eine "Wintercross-Piste". Bei den Frauen gewann die ehemals für die LG Regensburg startende Veronika Ulrich, in der Männerkonkurrenz  ging der aus Äthiopien stammende Solomon Merne Eshete als Erster durchs Ziel.