Plötzlich auch ein Medaillenkandidat bei der Hallen-DM der Männer: Dreispringer Paul Walschburger steigerte sich erneut.

Auch Walschburgers Trainingspartner David Kirch brachte sich als Zweiter in Lauerstellung. Fotos: Theo Kiefner

14.02.2018 11:26 // Von: Reinhard Köchl

Süddeutsche Hallen-MS: Dreispringer Paul Walschburger kratzt an der 16-Meter-Marke

Dreispringer Paul Walschburger (LG Stadtwerke München) hat sich bei den Süddeutschen Hallenmeisterschaften in Sindelfingen überraschend in den Kreis der Medaillenanwärter bei der anstehenden Hallen-DM in Dortmund geschoben. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 15,87 Meter rangierte Walschburger nun hinter Europameister Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) auf Rang zwei der Meldeliste.

Es war ein überragender Wettkampf, den der 19-Jährige im Sindelfinger Glaspalast absolvierte. Nach 15,45 Meter im zweiten Durchgang, die bereits zum Sieg gereicht hätten, steigerte sich der Schützling von Erfolgstrainer Richard Kick von 15,51 im fünften schließlich noch auf 15,87 Meter im letzten Durchgang. Damit klopft der Wahl-Münchner, der erst vor weniger als zwei Jahren zum Dreisprung wechselte, bereits an die Türe zur magischen 16-Meter-Marke. Dass es sogar zu einem Münchner Doppelsieg reichte, lag an David Kirch (LG Stadtwerke München). Der Trainingspartner von Paul Walschburger ließ es ebenfalls im sechsten Versuch noch einmal richtig krachen und schraubte seinen Hausrekord auf 15,40 Meter.

Ansonsten blieb die Bilanz der bayerischen Athleten bei den süddeutschen Titelkämpfen auch wegen einer eher enttäuschenden Meldezahl relativ überschaubar. Silber über 60 Meter gab es für Altmeister und BLV-Disziplintrainer Jan Schindzielorz (LG Forchheim) in 8,03 Sekunden. Mit bald 40 Jahren bewies Schnidzielorz seinen jungen Schützlingen noch, dass Technik durchaus den entscheidenden Vorsprung bringen kann.

Die restlichen Top-Acht-Platzierungen bei den Aktiven kamen von den Kugelstoßern Dennis Edelmann (LG Augsburg) als Vierter mit 17,61 Meter und Sabrina Zeug (LG Oberland) als Fünfter mit 13,41 Meter sowie den Stabhochspringern Noemi Remtz (3,40 Meter) und Carolin Bauer (Beide TSV Gräfelfing; 3,20 Meter) die auf den Plätzen vier und sechs landeten und Maximilian Kurzbuch (TSV 1880 Wasserburg; 4,70 Meter) und Korbinian Suckfüll (TSV Gräfelfing; 4,60 Meter) die die Ränge sechs und acht belegten. Isabel Neese (TSV 1860 Rosenheim) wurde über 3000 Meter Vierte (10:39,37 Minuten), Anna Lena Sinn (LG Erlangen) im Hochsprung Fünfte (1,70 Meter) während Benedikt von Hardenberg (LG Landkreis Roth) bei den Männer über 1,95 Meter floppte und damit auf dem siebten Platz landete.

Zwei Titel und einen Podestplatz gab es für den weißblauen Nachwuchs in der Altersklasse U 18. Langsprint-Talent Mona Mayer (MTV 1881 Ingolstadt) bewies, dass sie auch über die kürzen Schnelligkeitsdistenzen kaum Konkurrenz zu fürchten braucht. Über 200 Meter gewann sie Gold in 24,80 Sekunden und im 60-Meter-Finale kam die 16-Jährige auf sechsten Rang in 7,86 Sekunden. Dabei musste Mayer mit Mara Barwitzki (LG Eckental) einer weiteren bayerischen Sprinthoffnung den Vortritt lassen. Sie holte in 7,81 Sekunden Bronze.

Einen Doppelsieg für Athleten aus dem Freistaat gab es im Hochsprung der Jungs. Anton Sobolevski (LAC Quelle Fürth) schnappte sich den Titel mit übersprungenen 1.95 Metern den Titel. Nach dem Sieg bei der bayerischen Meisterschaften und der Verbesserung seiner persönlichen Bestleistung auf 2,05 Meter war Gold in Sindelfingen der gelungene Abschluss seiner Hallenwettkampfserie. Die deutsche Bestenliste der U 18 führt der gebürtige Ukrainer souverän an. Nur aufgrund der Ausländerbestimmungen darf Sobolevski, der in Nürnberg lebt, nicht bei den Deutschen Hallenmeisterschaften an den Start gehen. Philipp Reß (LA-Team Alzenau) kam dem Quelle-Athleten als Zweiter mit 1,95 Meter bedrohlich nahe.