
Sonja Keil im 400m Finale und über die Hürden; Daryl Ndasi; Fabian Olbert; Katharina Gühlen; Eva Kalb; Jakob Nützel; Leo Trumpp; Benedikt von Hardenberg; Bilder: 1 Lutwin Jungmann 2-9 Theo Kiefner








Süddeutsche Meisterschaft: Titel und Rekorde in St. Wendel
Wenn in der Vergangenheit Süddeutsche Meisterschaften weit weg von Bayern ausgetragen wurden, waren nur wenige Athleten aus Bayern bei diesen Titelkämpfen. Ob wohl St. Wendel weit im Westen war und für viele die Reise ganz schön lange war, konnte sich das Bayerische Team sehen lasen. Das sah man nicht nur an der Anzahl der Titel sondern auch an den Medaillen. Hier gingen 23 Stück an Athleten aus Bayern.
Daryl Ndasi (LG Stadtwerke München) hat mit drei Titeln die meisten gewonnen und war damit die erfolgreichste Athletin. Mit ihrem Titel über 100 Meter Hürden hat sie das Titelrennen eröffnet. Schon vorher hat sie gezeigt, dass der Titel nur über sie gehen kann. Im Finale war Ndasi mit 13,25 Sekunden nur eine Hundertstelsekunde über ihren eigenen Deutschen U18-Rekord. Am Sonntag hat sie sich ihren zweiten Einzeltitel über 200 Meter mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 24,37 Sekunden gesichert.
Der dritte Titel war eine Teamleistung. Die 4x100m Staffel der LG Stadtwerke München mit Nike Lyden, Emma Seng, Daryl Ndasi und Emilia Kindermann ist seit zwei Jahren ein eingespieltes Team. Vor vier Wochen hatten sie in Vaterstetten den Bayerischen Rekord auf 46,59 Sekunden verbessert. In St. Wendel war ein Sieg Pflicht und der Rekord die Kür. Mit 46,23 Sekunden hat beides geklappt. Damit sind sie die Favoriten bei der Deutschen Meisterschaft. Die weiteren Medaillen gingen an die Staffeln des LAC Quelle Fürth und des TV Geisenfeld.
Erfolgreichste Titelsammlerin bei den Aktiven war Sonja Keil (LG Augsburg). Das ist umso beachtlicher da sie seit zwei Wochen auch International in der Mastersklasse W40 starten kann. Am Samstag hat sie die 400 Meter Hürden in 58,98 Sekunden gewonnen, vor Karoline Sauer (TSV Gomaringen). Im Ziel meinte sie: "Ich bin viel zu verhalten angelaufen." Am Sonntag ging es über 400 Meter nochmal richtig rund. Da gab es einen Dreikampf bis zum letzten Meter. Keil hat mit 53,52 Sekunden gewonnen und damit eine persönliche Bestleistung aufgestellt. Zweite wurde Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim). Damit hat Keil den 30 Jahre alten W40-Weltrekord um 16 Hundertstelsekunden verbessert.
Fabian Olbert (LG Stadtwerke München) war vor fünf Jahren der schnellste U20-Sprinter Deutschlands über 100 Meter. Nach einem Schlüsselbeinbruch hatte er dann aber seine Probleme. Erst seit dieser Saison ist er wieder in diesen Zeitbereichen unterwegs. Nach dem Zwischenlauf meinte er nur, "jetzt muss ich einen kühlen Kopf bewahren" und legte sich ein nasses Trikot über den Kopf. Im Finale über 100 Meter hat er sich mit einer starken Zeit von 10,35 Sekunden durchgesetzt. Dazu hat er auch noch Silber über 200 Meter gewonnen.
Noch ist es etwas gewöhnungsbedürftig wen in der Startliste und Ergebnisliste der Frauen über 100 Meter Hürden der Name Katharina Gühlen (LG Erlangen) erscheint. St. Wendel war das erste Meisterschaftsrennen das Katharina Winkler nach ihrer Hochzeit mit Hendrik Gühlen absolvierte. Dabei war sie im Vorlauf klar vor der Konkurrenz. Im Finale lief sie mit 13,36 Sekunden noch mal schneller und sicherte sich ihren ersten Titel als Katharina Gühlen.
Bei den Sprüngen gab es eine ganze Reihe überzeugender Wettkämpfe. Drei Titel gingen dabei an Athleten des LAC Quelle Fürth. Im Dreisprung der Männer hat Benedikt von Hardenberg mit einer Weite von 15,23 Meter gewonnen, Emmanuela Mensah setzte sich bei der U18 mit ihrem Letzten Versuch und einer Weite von 12,22 Meter durch. Den Weitsprung der U18 hat Helene Rduch mit 5,95 Meter gewonnen. Dazu kam für die Franken noch der Titel von Johannes Lorz über 400 Meter der U18 mit persönlicher Bestleistung von 49,40 Sekunden.
Im Stabhochsprung der Männer ging der Titel an Marec Metzger (TSV Gräfelfing) mit übersprungenen 5,00 Meter, sein Teamkollege Leo Trumpp sicherte sich bei der U18 den Titel mit übersprungenen 4,50 Meter.
Den Hochsprung der Frauen hat Nachwuchspringerin Maryna Kovtunova (TS Herzogenaurach) mit einer Höhe von 1,77 Meter gewonnen, in der U18 setzte sich die Deutsche Meisterin Eva Kalb (LG Forchheim) mit übersprungenen 1,76 Meter durch.
Im Diskuswurf der Männer setzte sich Jakob Nützel (LG Neumarkt-Freistadt) nach seiner Rückkehr vom Studium in den USA mit einer Weite von 52,32 Meter durch. Den Speerwurf der Frauen hat Luisa Tremel (LG Stadtwerke München) mit 51,52 Meter gewonnen. Bei der U18 hat sich Elisa Hölzlwimmer (Sportgem. Schönau) mit einer Weite von 44,20 Meter durchgesetzt.