Centa Hollweck neue Vorsitzende der niederbayerischen Leichtathletik

Große Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in den letzten Jahren

Deggendorf. Beim alle vier Jahre stattfindenden Bezirkstag der Leichtathletik-Vereine im gesamten niederbayerischen Gebiet standen nicht nur die Rechenschaftsberichte der Vorstandschaft und der Fachwarte auf der Tagesordnung, sondern auch die Neuwahlen der kompletten Führungsspitze. Centa Hollweck wurde dabei als neue Vorsitzende gewählt, zudem besteht die Vorstandschaft aus einigen neuen Gesichtern.

Der bisherige Vorsitzende Gerhard Waschler begrüßte die Teilnehmer am ordentlichen Bezirkstag und stellte fest, dass die Einladung frist- und formgerecht veröffentlicht wurde. Aufgrund des Termins in den Sommerferien war die Teilnehmerzahl allerdings überschaubar.

Sein ausführlicher Rechenschaftsbericht konzentrierte sich auf die sportlichen Aspekte und die überregionalen Erfolge, die Sportler aus Niederbayern in den letzten Jahren erreicht haben und diese Saison hoffentlich noch erreichen werden. Besonders hob Waschler die Durchführung des Inklusionsprojektes „Einsichten in andere Welten“ zusammen mit der Don-Bosco-Schule aus Passau und die Durchführung des Bezirkevergleichskampfes 2021 in Landshut hervor, die dem Bezirk Niederbayern viel Ansehen gebracht haben.

Natürlich hatte auch die Leichtathletik in den vergangenen Jahren mit der Corona-Pandemie zu kämpfen, weshalb einige Sitzung online durchgeführt werden mussten. Zudem wurde der jährliche Terminkalender, der immer in einer Druckversion erschienen ist, ebenso wie die Bestenliste auf Online-Veröffentlichung umgestellt. Waschler dankte abschließend allen, die sich ehrenamtlich für die Leichtathletik in irgendeiner Weise engagieren und hoffe, dass die kommenden Jahre wieder etwas normaler werden und der Fokus wieder auf der Leichtathletik und nicht auf Hygienekonzepten etc. liegen wird.

Sportwartin Centa Hollweck hob in ihrem Bericht vor allem die Einschränkungen im Sportbetrieb für die Kinder und Jugendlichen hervor, nicht nur in der Schule, sondern auch im Sport. Auch das Wettkampfkampfgeschehen litt massiv unter Corona, strenge Auflagen, Hygienekonzepte und Teilnehmerbegrenzungen im Jahr 2020, Test- oder Impfnachweise im Jahr 2021 machten es zumindest möglich, ein kleines Wettkampfprogramm auf die Beine zu stellen. „Mein großer Dank gilt hier allen Vereinen, die die vielen Mühen auf sich genommen haben, um Wettkämpfe auszurichten, wahrlich keine Selbstverständlichkeit“, so Hollweck.

Wie viele andere Sportverbände kämpft auch die Leichtathletik damit, die Sportlerinnen und Sportler beim Übergang von den Schülerklassen in den Jugend- beziehungsweise Erwachsenenbereich bei der Stange zu halten. „Dies wird eine Aufgabe für die kommenden Jahre, die Teilnehmerfelder wieder zu vergrößern“, betonte Hollweck. „Mein großer Dank zum Schluss gilt allen Trainern und Betreuern sowie den Eltern für die geleistete Arbeit. Die vielen ehrenamtlichen Stunden kann man nicht zählen und keinesfalls bezahlen“.

In Sachen Kinder- und Jugendarbeit berichtete E-Kader-Koordinator Andreas Schaub trotz Corona viel Positives. Die Teilnehmerzahlen bei der Talentiade sinken zwar leicht, aber die Akzeptanz des E-Kaders mit jährlich bis zu fünf Tageslehrgängen und einem Trainingslager ist sehr groß. Das Trainerteam für die Jugendarbeit wurde in den letzten Jahren verjüngt, seit einiger Zeit werden bei den E-Kader-Lehrgängen auch Fortbildungen angeboten, die sehr gut ankommen.

Die Ergebnisse bei den Vergleichskämpfen mit den anderen bayerischen Bezirken in den letzten Jahren waren durchschnittlich, aber mit zwei Highlights versehen: Den zweiten Platz der Mädchenmannschaft 2019 und der zweite Platz der Jugendmannschaft beim letztjährigen Heimspiel in Landshut. Dieser Wettkampf wurde in enger Zusammenarbeit des „Teams Jugend“ mit dem ETSV 09 Landshut organisiert und war ein voller Erfolg, der bayernweit große Anerkennung eingebracht hat, wie Schaub betonte.

Als besondere Veranstaltungen und Aktionen stellte Schaub das Inklusionsprojekt „Einsichten in andere Welten“ des E-Kaders in Zusammenarbeit mit der Don-Bosco-Schule aus Passau heraus, das im Jahr 2019 mit Unterstützung der PNP-Stiftung durchgeführt werden konnte. Zudem machte sich der E-Kader 2019 auf den Weg nach Berlin, um im dortigen Olympiastadion die Deutschen Meisterschaften verfolgen zu können. Erst vor ein paar Wochen fand ein dreitägiges Trainingslager des E-Kaders in Landshut statt. Neben den Trainingseinheiten waren die beiden Besuche der Leichtathletik-Europameisterschaft im Rahmen der European Championships die Highlights für die 35-köpfige Gruppe.

Laufwart Ludwig Grasmann hob in seinem Bericht die etwa 30Laufveranstaltungen hervor, die jährlich in Niederbayern durchgeführt werden. Er mahnte aber zudem an, dass es immer noch sehr viele Veranstalter gibt, die ihre Läufe nicht anmelden und somit auch die Abgabe in Höhe von 50 Cent pro Läufer nicht zahlen. „Die Teilnehmerzahlen im Bereich Lauf sind seit der Corona-Pandemie rückläufig, auch wenn 2022 fast alles planmäßig stattfinden konnte“, meinte Grasmann.

Er mahnte an, dass sich seit dem Wegfall der 50-Kilometer-Regelung viele Veranstaltungen überschneiden, hier wünsche er sich eine bessere Kommunikation unter den Vereinen und auch mit dem Laufwart, der in diesen Fällen koordinierend eingreifen kann. Abschließend dankte auch er allen Vereinen, die in den letzten vier Jahren die Mühen auf sich genommen haben, eine Laufveranstaltung auszurichten.

Lehrwart Tobias Dausch berichtete von den regelmäßig stattfindenden Fortbildungen im Rahmen der E-Kader-Lehrgänge, die alle Themenbereiche der Leichtathletik abdecken und sowohl für C- als auch B-Trainer geeignet sind. „Die letzte C-Trainer-Ausbildung musste aufgrund Corona leider komplett über den Haufen geworfen werden und fand zu großen Teilen online statt. Dennoch haben 14 Traineranwärter ihre Prüfungen bestanden“, sagte Dausch. Er dankte auch seiner Vorgängerin als Lehrwartin, Birgit Nistler, die das Amt aus persönlichen Gründen zur Mitte der Wahlperiode abgegeben hat.

Siegfried Kapfer ist bereits seit 30 Jahren Kampfrichterobmann im Bezirk Niederbayern und berichtete von rund 900 ausgebildeten Kampfrichtern, die im Bezirk zur Verfügung stehen. In den letzten Jahren fanden eine Vielzahl von Aus- und Fortbildungsveranstaltungen mit über 300 Teilnehmern statt. „Mit der Anschaffung neuer Windmesser im letzten Jahr für den Bezirk und die Kreise sind wir auf dem aktuellsten Stand der Technik“, sagte Kapfer abschließend.

Die Neuwahlen fanden unter der Leitung von Josef Hofmeister und Thomas Emberger statt. Vor der Wahl wurde die bisherige Vorstandschaft noch entlastet. Bis auf die Wahl des 1. Vorsitzenden, für die es zwei Wahlvorschläge gab, fanden die Wahlen per Akklamation statt. Neben dem bisherigen Vorsitzenden Gerhard Waschler wurde bei der Wahl des 1. Vorsitzenden auch Centa Hollweck vorgeschlagen, die sich im zweiten Wahldurchgang knapp durchsetzen konnte.

Die neu gewählte Vorstandschaft:

1.Vorsitzende/Sportwartin: Centa Hollweck,
Schatzmeisterin: Michaela Eichhorn,
Schriftführer/Pressewart/E-Kader-Koordinator: Andreas Schaub,
Schülerwartin: Saskia Bauer,
Jugendwartin: Isabella Eichhorn,
Lehrwart: Tobias Dausch,
Kampfrichterobmann: Siegfried Kapfer,
Jugendsprecherinnen: Jasmin Eichhorn/Elena Gust,
Schulsportreferent: Markus Anzinger,
Kassenprüfer: Josef Hofmeister, Andreas Kiermeier

Neben den Wahlen der Vorstandschaft mussten auch noch die Delegierten für den BLV-Verbandstag am 15.10.2022 in Nördlingenund die Delegierten für den BLV-Jugendverbandstag am 01.10.2022 in Kipfenberg festgelegt werden, was einstimmig geschah.

Am Ende der Veranstaltung kündigte die neue Vorsitzende Centa Hollweck an, dass alle ausgeschiedenen Vorstandschaftsmitglieder bei der nächsten Sitzung des Bezirksausschusses würdig verabschiedet werden. Sie dankte aber schon vorab für das jahrelange Engagement und hofft gleichzeitig für die Zukunft auf gute Zusammenarbeit mit der neuen Vorstandschaft.