Werfer-Europacup Leiria: Merlin Hummel im letzten Versuch von Rang drei verdrängt
Hummel hätte auch in der U 23-Gruppe starten können, wo er 2022 Zweiter wurde und in der er auch im nächsten Jahr noch startberechtigt ist. Nach seinem Sieg mit 74,24 Metern vor 14 Tagen bei den deutschen Winterwurfmeisterschaften hatte der Kulmbacher das Training schon wieder komplett auf allgemeine Inhalte wie lange Treppenläufe mit Gewichtsweste, Kraftausdauer, Sprungzirkel oder zum Beispiel Serienwürfe mit schweren Medizinbällen und Pflastersteinen umgestellt, so dass man auf seine Form an der Küste Portugals gespannt sein durfte. Merlins Hammer flog in den ersten Versuchen auch gleich richtig weit, landete jedoch durch kleine technische Fehler außerhalb des Wurfsektors. An die Spitze setzten sich derweil der ungarische Vize-Europameister und 80-Meter-Werfer Bence Halasz mit 74,65 Meter und der Norweger Thomas Mardal mit 73,94 Metern. Doch Merlin Hummel wollte kein brauchbares Ergebnis gelingen. Lediglich im fünften Versuch bohrte sich sein 7,26 Kilo schweres Sportgerät bei 68,76 Meter in den Boden. Doch im sechsten und letzten Versuch sorgte der junge Oberfranke für Veränderung auf den vorderen Plätzen. Mit einem keineswegs technisch perfekten Wurf von 73,06 Metern lag Hummel plötzlich unter Europas besten Athleten auf Rang drei und auch vor dem fünfmaligen polnischen Weltmeister Pawel Fajdek (72,57 Meter). Letztlich kam hinter Merlin Hummel nochmals der 27jährige Franzose Yann Chaussinand an die Reihe, dessen Hammer bei 73,25 Meter einschlug und so den Marketing-Studenten noch hauchdünn vom Bronzerang verdrängte.
Fazit: Auch wenn es noch viel zu tun gibt, ist Merlin Hummel nach erfolgreichen Jugendjahren in der europäischen Spitze angekommen, sammelte wichtige Weltranglisten-Punkte für einen Start bei den Weltmeisterschaften im August in Budapest und darf sich nun motiviert in die bereits begonnene Vorbereitung für die Sommersaison mit den Höhepunkten U 23-EM und WM weiter hineinknien.