Mona Mayer (links) und Sabrina Hafner (rechts) pulversierten in Andorf ihre persönlichen Bestzeiten über 100 und 200 Meter. Foto: Alfred Nevsimal

14.08.2021 20:40 // Von: Reinhard Köchl

Mayer, Hafner, Fleischmann und Just brennen in Andorf ein Sprint-Feuerwerk ab

Einen nahezu perfekten Ausklang einer langen Saison feierten im oberösterreichischen Andorf einige bayerische Nachwuchs-Sprintasse. Beim Internationalen Josko Laufmeeting, bei dem unter anderem Ferdinand Omurwa (Kenia) in 9,86 Sekunden nur zwei Hundertstel über dem afrikanischen 100-Meter-Rekord blieb, Ex-Weltmeister Ramil Guliyev (Türkei) die 200 Meter in 20,47 Sekunden absolvierte, Österreichs Hürdensprint-Rekordlerin Beate Schrott sich in 13,12 Sekunden von der Laufbahn verabschiedete und der Bronzemedaillengewinner von Tokio, Lukas Weißhaidinger, den Diskus auf 63,88 Meter schleuderte, nützten die schnellen Frauen und Männer die perfekten Bedingungen für ein Bestzeiten-Festival.

Temperaturen von 30 Grad, eine harte Bahn und optimaler Schiebewind im erlaubten Rahmen, dazu noch ein begeisterungsfähiges Publikum auf einer vollbesetzten Tribüne, das jeden Lauf frenetisch bejubelte: Unter solchen Bedingungen purzelten am Samstag in Andorf die Hausrekorde wie die reifen Äpfel. Das Internationale Josko Laufmeeting entwickelt sich immer mehr zu einem Geheimtipp für Sprinter zum Saisonende. Auch die Fünfte der U 23-EM über 400 Meter, Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) nutzte noch einmal die Gunst der Stunde und trat in Österreich nach einem Kurzurlaub über 100 und 200 Meter an - um mit der Genugtuung von zwei neuen Bestleistungen wieder nach Hause fahren zu können. 11,89 Sekunden erzielte Mayer im 100-Meter-Vorlauf und verzichtete dann auf das B-Finale, 23,66 Sekunden standen schließlich über 200 Meter zu Buche, wo sie hinter den beiden Österreicherinnen Ina Hümer (23,31 Sekunden), die einen neuen oberösterreichischen Rekord lief, und 400-Meter-Olympia-Semifinalistin Susanne Walli (23,44 Sekunden) Rang drei im Gesamtklassement belegte.

 

Hinter ihr drehte ihre Trainingspartnerin Sabrina Hafner (LG Telis Finanz Regensburg) richtig auf. Als Gesamtvierte steigerte sich die 18-Jährige über 200 Meter auf 23,71 Sekunden, verbesserte ihre persönliche Bestmarke gleich um eine halbe Sekunde und übernahm damit in ihrem ersten U 20-Jahr die Spitze der deutschen Rangliste. Auch über 100 Meter gab es für Hafner einen Quantensprung. Im Vorlauf gelangen ihr famose 11,65 Sekunden (Rang drei in der deutschen U 20-Bestenliste). Im Finale musste sie jedoch die Überlegenheit von Hannah Fleischmann (LG Region Landshut) anerkennen, die sich als Dritte auf 11,74 Sekunden steigerte. Sabrina Hafner wurde hier Fünfte in 11,86 Sekunden. Ihre 200- und 100-Meter-Zeiten sowie Hannah Fleischmanns 100-Meter-Ergebnis hätten sogar die Normerfüllung für die U 20-WM in Nairobi (Kenia) bedeutet, die dieser Tage beginnt. Allerdings hatte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) eine Teilnahme wegen der unsicheren Corona-Lage abgesagt. Ein Riesentalent wächst zudem mit der jungen Annika Just (LAC Passau) heran. In ihrem ersten U 18-Jahr steigerte sich die 16-Jährige im Vorlauf auf 11,76 Sekunden. Im Endlauf reichte es dann zu Platz vier (11,82 Sekunden). Das B-Finale gewann die frischgebackene Süddeutsche Meisterin Tina Benzinger (LG Stadtwerke München) in 11,91 Sekunden.

 

Auch ein blutjunger Nachwuchssprinter aus der Passauer Schule machte in Andorf von sich reden: David Kantzog (LAC Passau) gehört noch der U 16 und verbesserte sich auf starke 10,93 Sekunden über 100 Meter, was ihm letztlich sogar einen Platz im A-Finale neben 9,86-Sprinter Ferdinand Omurwa einbrachte (Platz sechs in 10,99 Sekunden). Das B-Finale ging an Roman Kobar (TuS Traunreut) mit 10,98 Sekunden.