Miriam Dattke pulversierte den bayerischen Haqlbmarathonrekord in Dresden und blieb zum ersten Mal unter 70 Minuten. Auf Rang fünf der ewigen deutschen Bestenliste über zehn Kilometer lief sich Simon Boch. Fotos: Wilhelmi

09.11.2020 11:15 // Von: BLV/Kurt Ring

Miriam Dattke und Simon Boch brennen in Dresden ein Rekord-Feuerwerk ab

„Ich bin einfach nur sprachlos und ziehe den Hut vor meinem eigenen Team“, sagte Kurt Ring, der zu Hause gebliebene Teamchef der LG Telis Finanz Regensburg, als er per Handy unmittelbar nach dem Zieleinlauf die Zeiten seiner Schützlinge vom Halbmarathon in Dresden erfuhr. Miriam Dattke zauberte bei ihren Sieg mit 1:09:42 Stunden nicht nur die neuntbeste jemals gelaufene Leistung einer Deutschen in den Schlosspark, sondern knöpfte auch noch der jetzigen Bundestrainerin Kathrin Dörre-Heinig (damals LAC Quelle Fürth/München) den 23 Jahre alten bayerischen Rekord um eine Sekunde ab. Beim Männersieg von Richard Ringer (LC Rehlingen/1:02:26 Stunden) ließ es auch Telis-Ass Tim Ramdane Cherif gehörig krachen. Am Ende steigerte er als Sechster seine persönliche Bestmarke um über eine Minute auf nie erwartete 1:03:33 Stunden. Über die 10-Kilometer-Distanz schob sich Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) auf Rang fünf der ewigen deutschen Bestenliste vor.

Miriam Dattke zeigte über die Halbmarathon-Distanz ihre mit Abstand beste Leistung in diesem Jahr. Sie überholte rund zwei Kilometer vor dem Ziel die lange Zeit führende Schwedin Sarah Lahti und gewann schließlich in 1:09:42 Stunden. Damit lief sie erstmals unter 70 Minuten und verbesserte ihre bisherige persönliche Bestzeit um fast zwei Minuten. In diesem Jahr zeigte bisher nur die Vize-Weltmeisterin Melat Kejeta (Laufteam Kassel/1:05:18 h) eine schnellere Leistung. „Es war ziemlich kalt und windig, aber ansonsten war es gut. Die Strecke war relativ schnell. Ich bin sehr zufrieden“, äußerte sich Miriam Dattke nach ihrem Rennen. Hinter ihr belegten Sarah Lahti mit einem schwedischen Rekord von 1:09:52 Stunden, Nina Lauwaert (Belgien/1:12:08 Stunden) und mit einer persönlichen Bestzeit Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg/1:12:32 Stunden) die Plätze zwei bis vier. Gemeinsam mit Halbmarathon-Debütantin Svenja Ojstersek (1:16:54 Stunden) gab es für die LG Telis Finanz Regensburg mit 3:39:08 Stunden eine neuen deutschen Mannschaftsrekord.

 

Ebenfalls eine neue deutsche Bestmarke gab es bei den Männern für die LG Telis Finanz Regensburg. Verantwortlich dafür zeichneten neben Simon Boch der erneut verbesserte Erik Hille (1:04:28 Stunden) und der von seiner Blinddarmoperation wieder genesene Dominik Notz (1:04:33 Stunden). Am Ende war das Trio vier Sekunden schneller als die Männer des LAC Quelle Fürth/München vor ebenfalls 23 Jahren.

 

Hut ab auch vor den weiteren Telis-Männern dahinter: Fabian Lutz überraschte bei seinem Halbmarathon-Debüt mit für ihn überragenden 1:05:09 Stunden, einen Platz dahinter lief auf Kevin Key mit 1:05:17 Stunden Hausrekord und mit Dominik Scholler zog sich in 1:11:34 Stunden ein weiterer Telis-Debütant gut aus der Affäre. Für den in Regensburg studierenden U 23-Läufer Tobias Ulbrich (LG Region Landshut) blieben die Uhren knapp hinter Kevin Key bei für einen 20-Jährigen mehr als respektablen 1:05:33 Stunden stehen.

 

Inspiriert von den Halbmarathon Zeiten seiner Teamkollegen, ließ sich knapp drei Stunden später in Dresden auch Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) nicht lumpen. Als Zweiter hinter Sieger Jonas Glans (Schweden/ 28:08min) erzielte er mit 28:10 Minuten nicht nur eine neue deutsche Jahresbestleistung, sondern verbesserte auch den bayerischen Rekord von Carsten Eich (LAC Quelle Fürth/München) aus dem Jahre 1999 um zwölf Sekunden. Geradezu sensationell mutet die Steigerung des noch 19-jährigen Teamkollegen Benedikt Brem (LG Telis Finanz Regensburg) an. Er steigerte sich um eine weitere Minute auf 30:28 Minuten. Auch die im nächsten Jahr für die LG Telis Finanz startende Anne Spickhoff (LG Göttingen) lief mit 35:55 Minuten neuen Hausrekord.