Bayerische Meisterschaften U 16 Hösbach: Die Jüngste holt sich Gold und Rekord
Das Mädchen verfügt in der Tat über das klassische Gardemaß für Werfer: groß im Wuchs, beweglich und mit einer „schnellen“ Schulter ausgestattet, verfügt Döbler über alle Voraussetzungen, um auch in Zukunft von sich hören zu lassen. Ihre Siegesweiten von 33,75 Meter mit der Ein-Kilo-Scheibe und sogar 13,31 Meter mit der Drei-Kilo-Kugel (was gleichzeitig einen neuen Bayerischen Rekord in der W 13 bedeutet) verdienen allen Respekt. Zumal die Kapriolen des Wetters während der straff und gelungen organisierten Veranstaltung so mancher Nachwuchshoffnung arg zu schaffen machte. Böige Winde, die von allen Seiten, aber bei den Sprints meist von vorne wehten, reduzierten die sonst bei Bayerischen Meisterschaften üblichen Freudenschreie in dieser Altersklasse auf ein recht überschaubares Maß.
W 15
Kein Problem mit derartigen äußeren Umständen hatte Paula Benstetter (TSV Bad Endorf). Die schnelle 15-Jährige verzichtete eine Woche nach ihrem 100 Meter Hürden-Sieg bei den Landesmeisterschaften der U 18 in Erding auf einen Hürdenstart in ihrer Altersklasse. Dafür holte sie sich fast erwartungsgemäß Gold über 100 Meter in starken 12,44 Sekunden. Daniela Gantschir (LG Schwandorf), die Zweite wurde, revanchierte sich dafür in der 4 x 100-Meter-Staffel mit einer Wimperschlag-Entscheidung. Um zwei Hundertstel hatten die Schwandorferinnen mit 50,46 Sekunden die Nase vor den Endorferinnen (50,48 Sekunden) vorne. Spannend war es auch ohne Paula Benstetter im Finale über 80 Meter Hürden. Dort setzte sich Ramona Schneider (LG Donau-Ries) in 11,90 Sekunden vor Paulina Huber (LG Stadtwerke München) in 11,91 Sekunden durch.
Über 300 Meter stellte Celina Kränzle (SC Vöhringen) mit einer Zeit von 41,11 Sekunden ihre Begabung für die Stadionrunde unter Beweis. Auf die Sekunde genau 6:43,00 Minuten lief 2000-Meter-Siegerin Theresa Hackl (LG Wolfstein). Einmal mehr ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellte die bayerische Schülerinnen-Rekordlerin im Dreisprung, Stefanie Aeschlimann (MTV 1881 Ingolstadt). Nach dem bayerischen Siebenkampftitel holte sie sich auch Gold in ihrer Spezialdisziplin (11,24 Meter), wurde obendrein noch jeweils Dritte im Weitsprung sowie im Speerwerfen und landete mit dem Diskus auf Rang vier. Gerade im Speerwerfen war gegen Veronika Klimek (VfL Waldkraiburg) kein Kraut gewachsen. Mit fast fünf Metern Vorsprung gewann sie den Titel und warf dabei erneut deutlich über die 40-Meter-Marke (41,17 Meter).
Der Diskuswurf ging auf das Konto von Rebecca Zimmer (LG Bamberg), die trotz heftiger Böen tatsächlich Bestleistung warf (36,87 Meter). Im Kugelstoßen landete erwartungsgemäß Michelle Schneider (LG Stadtwerke München) mit 12,94 Meter vorne, während Judith Scholl aus der Hammerwurf-Hochburg Hindelang die Drehungen mit dem Drei-Kilo-Gerät im Ring am besten beherrschte und mit 40,40 Meter am weitesten warf. Im Stabhochsprung katapultierte sich Daniela Weichselgartner (TV Bad Endorf) als Beste über 3,00 Meter.
M 15
Was bei den Mädchen an diesem Wochenende nicht vorkam, das hatten zumindest die Buben der Altersklasse M 15 zu bieten: Doppelmeister, und das gleich in dreifacher Ausführung. Der eine, nämlich Thomas Krome, kam von der TS Herzogenaurach und holte sich Gold im Weit- (6,41 Meter) sowie im Dreisprung (12,57 Meter). Dazu kam noch eine silberne Medaille über 80 Meter Hürden, wo Krome (11,35 Sekunden) nur die Überlegenheit des neuen Bayernmeisters Felix Straub (LG Kreis Ansbach; 11,04 Sekunden) anerkennen musste. Der Ansbacher war tags darauf auch über 100 Meter nicht zu schlagen. 11,58 Sekunden lautete seine Zeit.
Der Doppelmeister Nummer drei hieß in Hösbach Dominik Maaß (LAV Neustadt) und beherrscht sowohl das Hammerwerfen mit 53,74 Meter wie auch das Diskuswerfen mit ausgezeichneten 51,21 Metern. Nur im Kugelstoßen musste er sich mit 14,00 Metern Marius Laib (LG Eckenthal) beugen, der das fünf Kilogramm schwere Gerät auf stramme 15,47 Meter wuchtete. Klar überlegen war im Speerwerfen auch Justin Polster (LG Landkreis Roth). Mit seinen 56,79 Metern legte er über sieben Meter Abstand zwischen sich und Laib als Zweitplatziertem, der auf 49,02 Meter kam.
Ein heftiges Duell lieferten sich Laibs Eckenthaler Vereinskamerad Tobias Henning und Marvin Thomas (LG Aschaffenburg) über die 800 Meter. Mit dem besseren Ende für Henning, der in 2:02,02 Minuten zu 2:03,52 Minuten den Titel nach Mittelfranken holte. Die 300 Meter gingen an Fabian Mueller (LAG Schwandorf; 37,07 Sekunden), während Tobias Speyerer (LAV Neustadt) für die gleiche Distanz über die Hürden 42,46 Sekunden benötigte. Ein couragiertes Rennen zeigte David Korbany (TSV 1860 Rosenheim) über 3000 Meter. In 9:39,79 Minuten holte er sich seine bayerische Meisterschaft, ebenso wie Patrick Mühlbauer (LG Oberland) im Stabhochsprung (3,60 Meter) und Christoph Kurz (FC Aschheim) im Hochsprung (1,81 Meter).
W 14
Von den Leistungen des jüngeren U 16-Jahrgangs W 14 muss vor allem der 100-Meter-Erfolg von Assunta Kienzler (LG Würm Athletik) erwähnt werden. Sie sprintete bemerkenswerte 12,66 Sekunden. Über 80 Meter Hürden setzte sich Sophia Lamptey (LG Stadtwerke München) in 12,28 Sekunden durch, während die zwei Meisterinnen in den Sprungdisziplinen sogar bessere Weiten vorzuweisen hatten, als die Mädchen der W 15-Jahrganges: Laura Gröll (LG Eckenthal) gewann im Hochsprung mit 1,66 Meter und Jacqueline Sterk (LG Telis Finanz Regensburg) dominierte den Weitsprung mit 5,20 Meter.
M 15
Wurf, Sprint, Sprung oder gleich Mehrkampf? Diese Frage stellt sich bei Philipp Singer (TuS Bad Aibling) vermutlich spätestens in einem Jahr. Heuer gewann der vielseitige 14-Jährige in Hösbach gleich drei Mal Gold, und zwar in den Disziplinen Diskus (38,10 Meter), Kugel (12,89 Meter) und Weitsprung (5,78 Meter bei minus 1,7 Meter Gegenwind). Den vierten Titel schnappte Singer freilich Lukas Wunderlich (LAZ Kreis Günzburg) über 100 Meter in 11,79 zu 11,85 Sekunden vor der Nase weg. Gute Zeiten gab es auch für die Bayernmeister über 800 Meter (Stefan Hartmann; 1. FC Passau; 2:10,98 Minuten) und 3000 Meter (Moritz Horn; LG Chiemgau-Süd; 10:09,04 Minuten).Mit dem Speer kam Felix Müller (LAG Schwandorf) als Bester auf 46,68 Meter, während der Titel im Hammerwerfen einmal mehr nach Hindelang, und zwar an Pius Ueth (48,34 Meter) ging. Yannick Bals (LAZ Kreis Günzburg) hieß schließlich der Sieger im Hochsprung (1,77 Meter), während Keno Harms (LAC Quelle Fürth) im Stabhochsprung 3,40 Meter zu Goldmedaille reichten.