WM Doha: Katharina Trost zieht souverän ins Halbfinale ein, Christina Hering scheidet aus
Im dritten Lauf von insgesamt sechs Vorläufen zeigte Katharina Trost eine souveräne Vorstellung bei ihrer WM-Premiere. Die Deutsche Hallenmeisterin hielt sich nach einem guten Start an zweiter, dritter Stelle auf und absolvierte die zweite Runde im Windschatten von Winnie Nanyondo (2:00,36 Minuten) aus Uganda. Als die Läuferinnen zum Schlussspurt ansetzten konnte die DLV-Athletin den wertvollen zweiten Rang hinter der Rekordhalterin Ugandas in 2:01,45 Minuten halten. Pro Rennen qualifizierten sich die Top Drei direkt fürs Halbfinale.
Zittern musste dagegen ihre Vereins- und Trainingskollegin Christina Hering, die im ersten Lauf an der Reihe war. Lange lief die diesjährige Silbermedaillengewinnerin der Universiade an der zweiten Position hinter der WM-Dritten Ajee Wilson (USA). Nach einer relativ langsamen ersten Runde entschied der Zielspurt. Hier musste die Deutsche Meisterin noch Halimah Nakaayi (Uganda; 2:02,33 Minuten) und die Norwegerin Hedda Hynne (2:02,49 Minuten) vorbeiziehen lassen. Rang vier in 2:03,15 Minuten.
Danach hieß es warten, ob es für einen Halbfinal-Platz unter den weiteren sechs Zeitschnellsten reichen würde. Aber schon nach dem vierten Vorlauf war klar, dass es über die Zeit nicht reichen würde. Sechs Athletinnen waren schneller als die Münchnerin. Damit kann Christina Hering, die in diesem Jahr bereits mit einer Zeit unter zwei Minuten geglänzt hatte, ihren Einzug ins Halbfinale von der WM in London nicht wiederholen.
"Im Callroom war es wirklich kalt, da habe ich mir erstmal wieder meine Neoprenjacke übergezogen", erzählte Katharina Trost nach dem Rennen. "Wir wussten von den Temperaturunterschieden, aber dass es so kalt wird, war mir nicht so richtig klar. Im Stadion war es dann angenehm, wärmer als vorher. Ich kann es noch gar nicht glauben! Ich freue mich mega. Dieses Mal habe ich es gut geschafft, meine Position auszunutzen, da stelle ich mich manchmal sonst etwas doof an. Jetzt gehe ich erstmal in die Eistonne und lockere meine Beine."
Enttäuscht war dagegen Christina Hering: "Ich kann es mir nicht erklären. Ich habe schon gemerkt, dass der Lauf nicht superschnell war und wusste, dass es hintenraus eng wird. Mir ist zwei-, dreimal jemand hintendrauf getreten und ich wurde geschubst, aber das kann keine Entschuldigung sein, ich konnte die meiste Zeit frei laufen. Als die später Zweit- und Drittplatzierten eingangs der Zielgeraden an mir vorbeigerannt sind, konnte ich einfach nicht mithalten. Das hätte nicht passieren dürfen. Zuhause war ich topfit. Dass ich mit einer 2:03 nicht weiterkomme, war mir schnell klar. Die Temperaturen im Stadion waren echt ok, es war etwas windig. Der Wechsel der Temperaturen war schwieriger. Als wir aus dem Bus ausgestiegen sind, haben wir gleich entschieden, dass wir uns in der Halle aufwärmen. Dann habe ich auf dem Warm-Up-Platz noch zwei Steigerungen gemacht, im Callroom war wieder die Klima-Anlage an… Morgen zuzuschauen ist hart. Aber ich bin richtig glücklich für Katharina, dass sie es geschafft hat. Ich habe ja schon die Norm für die Olympischen Spiele, jetzt gilt es, aus dem Rennen zu lernen und es das nächste Mal besser zu machen."