Jenny Elbe und Manuel Ziegler führen hochkarätiges Feld beim 4. Dreisprung-Meet IN des MTV Ingolstadt an
Das Hauptaugenmerk liegt jedenfalls klar auf der Hand: Es geht um die Qualifikations-Normen für die Europameisterschaften in Zürich und die U 20-WM in Eugene (USA). Nicht nur deshalb liest sich die Starterliste wie ein Who is Who einer Disziplin, die in Deutschland seit einigen Jahren ein unverdientes Schattendasein führt. Neben Manuel Ziegler (16,35 Meter), der im Herbst während eines Praktikums bei der Audi AG für mehrere Monate in Ingolstadt trainierte, will der aktuelle Deutsche U 20-Meister in der Halle, Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 15,83 Meter), auf der bekannt guten Anlage in Ingolstadt auf Weitenjagd gehen. Marcel Kornhardt (ASV Erfurt; 15,84 Meter) ist ebenso dabei wie der bayerische Hoffnungsträger Ivane Antonov (LAC Quelle Fürth; 15,65 Meter), der Österreicher David Schmied (Union Ebensee; 15,49 Meter), Martin Groschupp (LAV 90 Erzgebirge; 15,27 Meter) und Massala Felski (ASV Köln; 15,04 Meter). Leider nur die Zuschauerrolle einnehmen muss nach einem Bruch des kleinen Zehs der U 18-WM-Dritte des Vorjahres, Dimitri Antonov junior (LAC Quelle Fürth).
Bei den Frauen führt Jenny Elbe (14,12 Meter) klar das Feld der Dreispringerinnen an. Allerdings könnte sich auch hier ein heißes Duell entwickeln, denn die amtierende Deutsche Hallenmeisterin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,24 Meter) liebäugelt ebenfalls mit einem Start in Ingolstadt, was quasi ihr Comeback nach einer bei den Deutschen Hallenmeisterschaften im Weitsprung erlittenen Verletzung bedeuten würde. Ebenfalls die 13 Meter in petto hat Eva Linnenbaum (ART Düsseldorf; 13,09 Meter).
Aus bayerischer Sicht ruhen die Hoffnungen bei diesem offiziellen BLV-Förderwettkampf auf talentierten Nachwuchsspringern wie Patrick Lutzenberger (LG Stadtwerke München), Jakob Conrad (FC Aschheim), Timo Dausch (TV Wallerdorf), Gabriel Wiertz (TuS 1860 Pfarrkirchen), Julia Hennemann (TSV Ebensfeld), Laura Keilhofer (TV Zwiesel), Stefanie Aeschlimann (MTV 1881 Ingolstadt) oder Kristina Fister (1. FC Passau).
Sogar neben der Grube tummelt sich am Samstag eine Menge Prominenz im Ingolstädter Stadion. Der ehemalige Weltmeister Charles Friedek und der immer noch amtierende Deutsche Rekordhalter Ralf Jaros, zwei Symbole für die glorreiche Zeit des deutschen Dreisprungs, arbeiten beide heute als Bundestrainer und wollen sich das Kräftemessen der neuen Generation nicht entgehen lassen. Dazu kommen noch Jörg Elbe, Vater und Trainer seiner Tochter Jenny und Coach von Manuel Ziegler, sowie BLV-Dreisprungtrainer Dimitri Antonov senior, durch dessen Kontakte das starke Feld beim 4. Dreisprung Meet-IN erst zustande kam. Für Jörg Elbe jedenfalls ist die Reise nach Bayern eine grundsätzliche Entscheidung für Dreisprung: "Solch eine Initiative muss man wirklich unterstützen, denn allzu viele Wettkämpfe dieser Art gibt es ja in Deutschland nicht. Wir wollen das Unsere dazu beitragen, dass sich dieses Event in Ingolstadt auf Dauer etabliert."
An der entsprechenden Resonanz mangelt es in diesem Jahr jedenfalls nicht. Schon am Montagabend mussten die Veranstalter vorzeitig die Meldelisten schließen, um den Teilnehmern und den Zuschauern einen geordneten Wettkampf zu ermöglichen. Dieser findet ab 15 Uhr im Rahmen der Südbayerischen Mehrkampfmeisterschaften statt. Zunächst springt eine C-Gruppe, der dann ab zirka 16.15 Uhr die B-Gruppe mit den besten Frauen und weiblichen Jugendlichen folgt. Ab 17.30 Uhr wollen dann die starken Männer, U 23- Springer und männlichen Jugendlichen in der A-Gruppe ihre Sprungkünste zeigen.
Zuschauer können das Spektakel hautnah auf Sitzgarnituren rund um die Anlage erleben. Spannend verspricht auch die Jagd nach den Stadionrekorden in Ingolstadt. Diese liegen bei den Männern bei 16,07 Metern, erzielt von Wolfgang Kolmsee (LAC Quelle Fürth) 1982, und bei den Frauen bei 13,29 Meter, gesprungen von Elina Sterzing (VfB Pfullingen) im vergangenen Jahr. Für eine neue Bestmarke gibt es ebenso Prämien wie für die jeweiligen Tagessiege bei den Männern und Frauen.