Neue BBS-Koordinatorin Rebecca Schliffka: "Tolle Chance für ambitionierte Nachwuchsleichtathleten"
BLVonline: Rebecca, du bist seit Schulbeginn die Sportkoordinatorin für den Leichtathletiknachwuchs an der BBS. Was gehört dort zu deinen Aufgaben?
Rebecca Schliffka: Neben dem Frühtraining, das ich gemeinsam mit meinem BLV-Kollegen Jörg Stäcker leite, halte ich vor allem Kontakt zu den verantwortlichen Sportkoordinatoren der Schule, den Heimtrainern und den Eltern unserer Leichtathleten, spreche unsere Rahmentrainingspläne ab, bin für die Neueinsteiger der Ansprechpartner, organisiere die Internatsaufnahme und Physiotherapie. Und am Nachmittag sehe ich ja viele Athleten bereits wieder, wenn ich das BLV-Stützpunkttraining halte.
BLVonline: Das klingt ja gleich nach einem ganzen Sack an Unterstützung für die Athleten.
Schliffka: Ja, inklusive Nachhilfeunterricht und Schulstreckung für unsere Besten gibt es sicherlich kaum ein besseres Gesamtpaket, um als Schüler den Spagat Leistungssport und schulische Ausbildung bewältigen zu können, wie auch die Auszeichnung „Eliteschule des Sports“ zeigt. Ein weiterer Beleg: Wir haben ganz aktuell mehrere konkrete Anfragen, die schon am liebsten zum Jahreswechsel als Quereinsteiger an der BBS auf die Karte Leistungssport setzen möchten.
BLVonline: Das kostet doch sicherlich eine ganze Menge für die Athleten?
Schliffka: Die Bertolt-Brecht-Schule ist eine rein staatliche Schule, daher also kostenfrei. Kosten entstehen für Auswärtige für die Internatsunterbringung, doch Zuschüsse können den Preis drücken. Die Aufnahme in das Projekt ist aber natürlich an Leistungskriterien gebunden, die sich an den D-Kadernormen orientieren: daher legen wir jedem Interessenten auch eine Probewoche ans Herz, um sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen.
BLVonline: Werden alle Disziplinen an der BBS gefördert?
Schliffka: Schwerpunkte der Disziplinen sind der Sprint, Sprung, Lauf und Mehrkampf, wo wir auch am Nachmittag die entsprechenden Heim- und BLV-Trainer in der Region mit ihren Vereins- oder Stützpunktangeboten haben. Zunächst erhöhen wir im Frühtraining aber die allgemeine Belastungsverträglichkeit, bevor es dann ins Speziellere der verschiedenen Disziplinen geht.
BLVonline: Wie läuft das mit dem Frühtraining dann konkret ab?
Schliffka: An der BBS sind in allen drei Schularten Leistungssportler aus über zehn olympischen Sportarten in gesonderten Sportklassen zusammengefasst. Ab der Klassenstufe 8 trainieren dann Mittel-, Realschüler und Gymnasiasten dreimal wöchentlich in den ersten beiden Stunden in ihren Sportarten. Anschließend beginnt der reguläre Unterricht. Gelegentlich machen wir im Frühtraining auch etwas mit anderen Sportarten gemeinsam. So haben sich zum Beispiel schon die Radfahrer und Fechter unserem Zirkeltraining angeschlossen oder spielen sich mit uns gemeinsam beim Basketball ein. Aufgrund der Nachfrage werden wir zudem ab dem Schuljahr 2013/2014 wieder mit den unteren Klassen ab Jahrgangsstufe 5 beginnen und wollen das Projekt damit noch weiter stärken. Dazu werden wir Ende Februar 2013 gemeinsam mit Jürgen Bodach, dem Kreisvorsitzenden Nürnberg, eine Talentsichtung für interessierte Leichtathleten durchführen. Auch in den Klassen 5 bis 7 bieten wir dann dreimal wöchentlich Frühtraining an.
blv-online: Was sagst du persönlich zu dem Projekt?
Schliffka: Neben aller Zielstrebigkeit und Ernsthaftigkeit, wir haben jede Menge Spaß im Training und es wird viel gelacht. Wenn es diese intensive Betreuung schon früher gegeben hätte, hätte ich dieses Angebot in meiner leistungssportlichen Karriere als Weitspringerin sicher wahrgenommen. Das Projekt ist eine tolle Chance für ambitionierte Nachwuchsleichtathleten. Und mit der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg haben wir im Anschluss an die Schulkarriere auch eine attraktive Hochschule mit kurzen Wegen und einem netten Campusleben vor Ort. Dort habe ich selber mein Studium gut mit dem Leistungssport verknüpfen können.