Sie hat es geschafft! Amelie Döbler durfte nach ihrem Coup von Tiflis, bei dem sie die Silbermedaille im Diskuswerfen gewann, eine Ehrenrunde mit der Deutschland-Fahne drehen. Foto: DLV

15.07.2016 20:54 // Von: leichtathletik.de/Reinhard Köchl

U 18-EM Tiflis: Amelie Döbler wird Vize-Europameisterin im Diskuswerfen!

Amelie Döbler (LG Stadtwerke München) hat sich am Freitagabend bei der U 18-EM in Tiflis (Georgien) einen Traum erfüllt. Im Diskuswerfen gewann die 17-Jährige sensationell die Silbermedaille. Ihre Scheibe flog auf starke 50,14 Meter. Im Hammerwerfen verpasste Chrostoph Gleixner (LG Landkreis Aschaffenburg) einen Platz unter den Top Ten. Sprinthoffnung Corinna Schwab (TV 1861 Amberg) blieb wegen einer Verletzung im 200-Meter-Vorlauf hängen.

Im Diskuswerfen war Gold für die überrragende Moldawierin Alexandra Emelianov reserviert, die ihr Wurfgerät im vierten Durchgang auf 58,09 Meter beförderte. Aber dahinter war für Amelie Döbler einiges möglich. Und die Münchnerin nutzte ihre Chance und machte es deutlich besser als bei ihrem letzten Wettkampf im Stadion von Tiflis, wo sie im Vorjahr beim Olympischen Europäischen Jugend-Festival (EYOF) 13. geworden war. Sie schleuderte ihren Diskus im vierten Versuch auf 50,14 Meter, damit war ihr Silber vor der Finnin Helena Leveelahti (49,34 Meter) sicher.

„Ich war richtig aufgeregt vor dem Wettkampf“, erzählte Amelie Döbler. Einen großen Vorteil hatte sie im Rücken: Die Diskus-Anlage war direkt vor der Team-Hotel-Dachterrasse, auf der sich die deutschen Athleten zum Anfeuern versammelt hatten. „Das Team hat mich total motiviert, alle haben geschrien.“ Obwohl mit der drittbesten Leistung angereist ist sie „total baff“, dass der Wettkampf so gut geklappt hat und sie nun U 18-Vize-Europameisterin ist.

Christoph Gleixner auf Rang elf

Nach einer stabilen Serie in der Qualifikation fehlte Hammerwerfer Christoph Gleixner im Finale der Ausrutscher nach oben, um den Endkampf zu erreichen. Das Wurfgerät wollte nicht weiter als 67,32 Meter fliegen. 68,72 Meter wären nötig gewesen, um unter die besten Acht zu gelangen und damit weitere drei Versuche absolvieren zu dürfen. Mit seiner soliden Weite belegte er den elften Rang. U 18-Europameister wurde der Ukrainer Myhaylo Havrylyuk mit 82,26 Metern.

Corinna Schwab von Oberschenkel-Verletzung gehandicapt

Mit zwei Tapes am rechten Oberschenkel ging Corinna Schwab am Freitag in ihren 200-Meter-Vorlauf. Sie hatten alles probiert, um die Verletzung in den Griff zu kriegen. Es half zumindest so viel, dass sie an den Start gehen konnte, was sie am Vorabend noch für unmöglich gehalten hatte. Erst war es eine Entzündung, dann eine Verhärtung, die ihr zu schaffen machte. So standen nach einem unrunden Lauf am Ende nur 25,06 Sekunden und Platz fünf für die Deutsche U 18-Meisterin über die Langhürden. Mit der viertschnellsten Zeit war sie angereist, umso größer war die Enttäuschung, dass es nicht fürs Halbfinale gereicht hatte. „Ich konnte überhaupt nicht richtig laufen und den Schritt nach oben ziehen“, erklärte Corinna Schwab.