Brixia Meeting Brixen: BLV-U 18-Auswahl erreicht mir großem Kämpferherz Platz vier
Nicht weniger als 14 persönliche Bestleistungen, sieben Einzel- und zwei Staffelmedaillen legten den Grundstein für das gute Ergebnis. Zusätzlich dazu waren das große Kämpferherz, das die bayerischen Athletinnen und Athleten bei ihrem Einsatz zeigten, und der gute Zusammenhalt im Team ausschlaggebend für den Erfolg der jungen Mannschaft.
Nach einer anstrengenden und staubedingt viel zu langen Anreise konnte sich das Team aus Bayern am Samstagabend nach einem kurzen Auflockern und einem Grillfest noch gemeinsam am Lagerfeuer auf den anstehenden Wettkampftag vorbereiten. Athleten und Trainer genossen dabei gleichermaßen die entspannte Atmosphäre. Gut vorbereitet und top motiviert ging es dann am Sonntag für alle in die Wettkämpfe. Die Aufregung war teilweise sehr groß. Ging es doch darum, sich gegen 18 Mannschaften aus Deutschland, Österreich, Slowenien, der Schweiz und Italien zu behaupten. Dass die gerechtfertigte Aufregung manch einen der bayerischen Athleten/innen zu Höchstleistungen beflügelte, war so teilweise nicht zu erwarten. Gleich 14 persönliche Bestleistungen konnten durch alle Disziplinblöcke hindurch aufgestellt werden. Die guten Leistungen führten zu insgesamt sieben Einzel- und zwei Staffelmedaillen.
Selina Dantzler überragt alle
Herausragende Athletin der BLV-Auswahl war mit der einzigen Gold- und einer Silbermedaille Selina Dantzler (LG Stadtwerke München). Die Ausnahme-Werferin, die in diesem Jahr bereits sowohl im Kugelstoß als auch im Diskuswerfen die Qualifikationsnorm für die U 18 WM in Nairobi (Kenia) übertreffen konnte, behielt die Nerven und wurde Ihrer Favoritenrolle gerecht. Mit exzellenten 17,64 Metern im Kugelstoßen deklassierte Dantzler das Feld um über zwei Meter und sicherte sich die Goldmedaille. Im Diskuswerfen reichte es nicht ganz zu Gold. Nach einem spannenden Wettkampf musste sie sich im letzten Versuch geschlagen geben und gewann mit 48,42 Metern Silber.
Ebenfalls Silber gab es in einer weiteren Wurfdisziplin. Mit guten 47,08 Metern konnte Maxime Kirschner (LG Landkreis Dachau) nahe an ihre Bestleistung heranwerfen und sicherte sich so den zweiten Platz.
In den Silber-Reigen reihte sich auch Vanessa Neubauer (FC Aschheim) ein. Zu Beginn des Wettkampftages steigerte sie bereits ihre persönliche Bestleistung im Dreisprung um fast 30 Zentimeter. Im anschließenden Weitsprung gelang ihr dieses Kunststück erneut. 5,66 Meter standen am Ende auf der Anzeigetafel. Dies bedeutete nicht nur erneut eine persönliche Bestleistung sondern gleichzeitig auch Platz zwei.
Starke 4 x 100-Meter-Staffeln
Eine weitere Medaille für die weibliche Jugend ging auf das Konto der 4 x 100-Meter-Staffel. Vanessa Neubauer, Nina Bauch (LG Augsburg), Miriam Backer (TSV Zirndorf) und Louise Wieland (LG Stadtwerke München) brachten den Staffelstab problemlos über die Stadionrunde und gewannen in 47,99 Sekunden die Bronzemedaille.
Auch in der männlichen Jugend konnte die BLV-Auswahl einige Medaillen verbuchen. Nick Kocevar (TSV Bad Endorf), der in diesem Jahr bereits die Norm für die U 18-Weltmeisterschaft über 100 Meter unterbieten konnte, ging beim Brixia Meeting über die 200 Meter an den Start. Auch hier die WM- Norm anzugreifen, war nach einem heftigen Regenschauer nicht mehr möglich. Mit dennoch starken 21,81 Sekunden kam Kocevar auf den Silberrang.
Ebenfalls Silber gab es für Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) im Weitsprung. Nach zwei ungültigen Versuchen schaffte es Wolf mit seinem dritten Versuch in den Endkampf und konnte sich dort noch auf 6,98 Meter steigern. Zwar war die Weite nicht das, was Wolf eigentlich kann, sie reichte aber trotzdem für den zweiten Platz.
Das Team Wurf konnte sich im Anschluss erneut über eine Medaille freuen. 64,79 Meter im letzten Versuch bedeuteten für Linus Limmer (LG Stadtwerke München) nicht nur eine neue persönliche Bestleistung, sondern auch Platz zwei und damit die Silbermedaille.
Den Abschluss machte dann die Staffel der männlichen Jugend, die mit 42,45 Sekunden eine weitere Silbermedaille zur Ausbeute für die U 18-Auswahl aus dem Freistaat beisteuern konnte. Nick Kocevar, Fabian Olbert (LG Stadtwerke München), Matthias Hofmann (LAZ Kreis Würzburg) und Yannick Wolf legten drei fast perfekte Wechsel hin und freuten sich über den zweiten Platz.
Weitere persönliche Bestleistungen erreichten:
Yannick Wolf (LG Stadtwerke München): 100 Meter 10,87 Sekunden.
Matthias Hofmann (LAZ Kreis Würzburg): 400 Meter 50,18 Sekunden.
Benedikt Brem (LG Telis Finanz Regensburg): 800 Meter 1:58,32 Minuten.
Paul Feuerer (FC Passau): 1500 Meter 4:14,92 Minuten.
Marvin Bertram (TSV Penzberg): 2000m Hindernis 6:41,58 Minuten.
Johannes Höß (SV Achenmühle): Hammer 56,51 Meter.
Miriam Backer (TSV Zirndorf): 100 Meter Hürden 14,25 Sekunden, 400 Meter Hürden 63,81 Sekunden.
Leonie Polster (LG Landkreis Roth): Hochsprung 1,66 Meter.
Vanessa Neubauer (FC Aschheim): Dreisprung 11,83 Meter.
Doch alles lief auch beim Team Bayern nicht rund. In insgesamt vier Disziplinen konnten keine Punkte eingefahren werden. Da war die Verletzung des Stabhochspringers Oliver Naaß (TSV Gunzenhausen) und die Erkältung von 400-Meter-Läuferin Mona Mayer (MTV 1881 Ingolstadt), die einen Start leider unmöglich machten. Dazu kamen leider drei ungültige Versuche im Hammerwurf der weiblichen Jugend. Dass dies aber einfach mal vorkommen kann und nicht die Regel ist, zeigte Rebecca Desaga (LG Landkreis Dachau) nur einen Tag später, wo sie beim Hammerwurf-Meeting in Fränkisch-Crumbach mit 57,73 Metern einen guten fünften Platz erreichte.
Viele Ausfälle
Pech hatte auch Hochspringer Benedikt von Hardenberg (LG Landkreis Roth). Nach der kurzfristigen Absage des geplanten Dreispringers stellte sich von Hardenberg auch für den abschließenden Dreisprung zur Verfügung. Eine extra für ihn eingerichtete Zeitplanänderung fiel aber der Regenpause und dem anschließenden Umbau der Hochsprungmatte zum Opfer, was zur Folge hatte, dass der Hoch- und Dreisprung doch zur gleichen Zeit stattfanden. Von Hardenberg konnte dann nur in seiner Paradedisziplin, dem Hochsprung an den Start gehen.
Eine weitere Hürde, die zu nehmen war, waren kurzfristige Absagen, die kompensiert werden mussten. Besonders zwei Athletinnen stellten sich dabei in die Dienst der Mannschaft. Lisa Basener (MTV 1881 Ingolstadt) ging erst über die 1500 Meter an den Start und lief eine Stunde später noch ein beachtliches Rennen über die 2000 Meter Hindernis. Miriam Backer (TSV Zirndorf) ging am Ende neben den 400 Meter Hürden auch noch über die 100 Meter Hürden und in der Staffel an den Start und zeigte dabei ihre Vielseitigkeit.
Baden-Württemberg gewinnt mit hauchdünnem Vorsprung
Nach der Endabrechnung wurden die guten Leistungen, der große Kampfgeist und der tolle Zusammenhalt der bayerischen Mannschaft mit dem vierten Platz belohnt. Gemeinsam erreichten die Athletinnen und Athleten 441 Punkte. Damit lagen sie knapp vor dem fünftplatzierten Team aus Venezien (439 Punkte). Ganz vorne wurde es aber noch knapper. Die beiden überragenden Mannschaften auf Platz eins und zwei trennte am Ende nur ein halber Punkt. Der Sieg ging wie auch im Vorjahr an Baden-Württemberg (506 Punkte) vor Slowenien (505,5 Punkte) und dem Team aus der Lombardei (500) Punkte.
Ein großes Dankeschön geht an alle Athletinnen und Athleten, an alle Traierinnen und Trainer, an das Organisationsteam und nicht zu vergessen an alle angereisten Zuschauer und Fans, die das Brixia Meeting auch in diesem Jahr wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben!