EM Barcelona: Fabian Schulze verpasst den Sprung zu Bronze
Am Kampfeswillen von Fabian Schulze (LG Stadtwerke München) lag es nicht. Der DM-Dritte, der für seinen in der Qualifikation gescheiterten Vereinskollegen Malte Mohr in die Bresche springen wollte, ging nach übersprungenen 5,70 Metern und einem Fehlversuch aufs Ganze. Er hatte bereits vorher damit gerechnet, dass man für eine Medaille 5,80 Meter springen muss, anbieten konnte er diese Höhe, die für ihn auch eine neue Saisonbestleistung gewesen wäre, allerdings an diesem Abend nicht. Der erträumte Flug zu Bronze blieb aus. Allerdings wusste er schon vorher, dass es "sehr schwer" werden würde.
Überhaupt gelang der Satz über 5,80 Meter mit Renaud Lavillenie, der dann auch noch über 5,85 Meter flog, und dem Ukrainer Maksym Mazuryk nur zwei Athleten. Dritter wurde der Pole Przemyslaw Czerwinski (5,75 Meter). Für Frankreich war es das erste EM-Gold im Stabhochsprung überhaupt.
Raphael Holzdeppe Neunter
Der Olympia-Achte Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) kam im Olympiastadion nicht richtig in den Wettkampf. Bereits bei seiner Einstiegshöhe von 5,50 Metern benötigte er drei Versuche. Die 5,60 Meter nahm der 20-Jährige zwar dann im ersten Anlauf, bei 5,70 Metern war für ihn aber Schluss. Damit landete er auf Platz neun.
Mit der Höhe war Fabian Schulze sehr zufrieden, mit der Platzierung allerdings nicht: "Ich bin als schlechtester Deutscher angereist und war heute der beste. Das tröstet ein wenig. Wichtig war, dass ich meine Anfangshöhe im ersten Versuch geschafft habe. Es war übrigens meine höchste Anfangshöhe jemals. Ich wollte einfach Körner sparen, um später noch viel Kraft zu haben. Das hat leider nicht ganz geklappt, denn bei 5,60 und 5,70 Meter habe ich ja jeweils drei Sprünge gebraucht. Mit den Kampfrichtern gab's heute wieder ein Vorkommnis: Sie haben die Athleten, die ausgeschieden waren, rausgepeitscht. In welcher Regel steht das? Normalerweise wollten alle Renaud (Lavillenie) anfeuern. Ich habe einfach bisschen Zeit geschunden. Langsam die Stäbe tapen und so weiter."
Viertelmeiler-Staffel mit Jonas Plass souverän
Der Deutsche Meister Kamghe Gaba (LG Eintracht Frankfurt) hatte das deutsche Quartett zunächst auf den dritten Rang gebracht, den der Wattenscheider Bastian Swillims dann mit dem Wechsel auf Jonas Plass gegen Italien erfolgreich verteidigte. Auch der Wendelsteiner hielt den Platz, der zum direkten Weiterkommen gereicht hätte, während an der Spitze die Belgier inzwischen an den Russen vorbeizogen.
Der russische Schlussläufer Pavel Trenikhin wurde dann auf den letzten 110 Metern noch Opfer des Potsdamers Thomas Schneider, der das Erreichen des Endlaufs für die Deutschen in trockene Tücher brachte und Russland (3:04,20 min) noch deutlich hinter sich ließ.
Den ersten Vorlauf, der merklich langsamer war, hatte Großbritannien (3:04,09 min) vor Polen (3:04,51 min) und den Niederlanden (3:04,52 min) gewonnen. Damit lief die DLV-Staffel in der Summe beider Rennen die zweitschnellste Zeit.
Bei der 4 x 400 Meter-Staffel der Frauen wurde Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) im Vorlauf geschont. Die 20-Jährige soll erst heute im Finale eingesetzt werden.