Aus den Händen von BLV-Vizepräsident Breitensport Willi Wahl (links) erhielt Heike Jörg mit Verspätung ihren "BayernSTAR" 2019. Foto: Dietmar Keller// Karl Dorschner holte sich drei Titel. Foto: Hans-Jürgen Frühauf // Spannend verliefen die Sprints, unter anderem mit Gerhard Zorn (rechts). // Alter schützt vor Leistung nicht: Georg Ortloff. Foto: Dieter Krumm

19.07.2021 10:43 // Von: Gerhard Zorn

Bayerische Seniorenmeisterschaften Herzogenaurach: Endlich wieder Wettkämpfe!

Lange mussten sich die Leichtathletik-Senioren mit der Erinnerung an vergangene Wettkämpfe bescheiden. Nun fanden mit den Bayerischen Senioren-Meisterschaften in den Disziplingruppe Sprint, Lauf und Sprung in Herzogenaurach endlich wieder Titelkämpfe statt, bei denen man altbekannte Gesichter nicht nur an einem Bildschirm, sondern in Natura sehen konnte. Beinahe wäre das Event aufgrund extrem starker Regenfälle im fränkischen Umland in den Tagen zuvor noch buchstäblich ins Wasser gefallen, aber am Schluss ging es doch gut. Die Herzogenauracher Organisatoren präsentierten sich gewohnt professionell und im Verlauf des Tages stellten sich ideale Bedingungen für die teilnehmenden Leichtathletinnen und Leichtathleten ein.

Wenn man sich während des Tages so umhörte, waren nicht alle Athletinnen und Athleten mit ihren Leistungen zufrieden. Insbesondere bei den Sprintstrecken hatten viele Teilnehmer auf bessere Zeiten gehofft. Im Großen und Ganzen waren aber alle froh, überhaupt wieder an einem Senioren-Wettkampf teilnehmen zu können. Ein Blick in die Ergebnisliste zeigt, dass die bekannten bayerischen Leistungsträgerinnen und Leistungsträger anwesend  und zumindest was die Platzierungen betrifft, ihrer Rolle gerecht wurden.

 

Bei den Frauen war Elisa Schöne (LG Wolfstein) in der Klasse W 30 gleich vier Mal erfolgreich. Sie gewann die 100 Meter mit 13,63 Sekunden, die 200 Meter mit 27,55 Sekunden, den Hochsprung mit 1,40 Meter und den Weitsprung mit 4,92 Meter. Drei Goldmedaillen konnte Birgit Motzer (LAZ Kreis Günzburg) in der Klasse W 50 gewinnen. Die Sprinterin schaffte über 100 Meter 14,20 Sekunden, über 200 Meter 28,71 Sekunden und über 400 Meter 1:04,88 Minuten.

 

Jeweils zwei Goldmedaillen gewannen: Nicole Fischer (LG Chiemsee) in der W 35 über 800 Meter (2:51,07 Minuten) und 1500 Meter (6:14,55 Minuten), Christine Priegelmeier (LG Forchheim) in der W 40 über 100 Meter (13,03 Sekunden) und 200 Meter (26,50 Sekunden), Susann Schulz (MTV 1881 Ingolstadt) in der W 40 über 800 Meter (2:40,53 Minuten) und 5000 Meter (20:38,72 Minuten), Kerstin Lutz (TSV Burghaslach) inder W 45 über 800 Meter (2:45,28 Minuten) und 1500 Meter (5:53,63 Minuten), Josefine Hobmeier (PTSV Rosenheim) in der W 55 über 800 Meter (2:57,36 Minuten) und 1500 Meter (6:10,05 Minuten), Birgit Löffler-Röder (LG Bamberg) in der W 55 über 80 Meter Hürden (14,83 Sekunden) und im Dreisprung (9,50 Meter), Jutta Schöppe (TSV 1860 Ansbach) in der W 65 im Hochsprung (1,00 Meter) und Stabhochsprung (1,60 Meter).

 

Bei den Männern lagen, was die Zahl der Goldmedaillen betrifft,  zwei Sportler mit jeweils vier Stück gleichauf. In der M 50 war Dieter Heimstädt (LAG Mittlere Isar) über 100 Meter erfolgreich (12,89 Sekunden) sowie auch über 200 Meter (25,81 Sekunden), 100 Meter Hürden (15,26 Sekunden) und im Weitsprung (5,56 Meter). Übertroffen wurde er nur noch von Georg Ortloff (LAC Quelle Fürth) inder M 70, der neben den Goldmedaillen über 80 Meter Hürden (15,60 Sekunden), im Hochsprung (1,33 Meter) im Weitsprung (4,44 Meter) und im Dreisprung (8,81 Meter) auch noch eine silberne im Stabhochsprung (1,90 Meter) auf seinen Medaillenstapel legen konnte. Damit war er aber nicht der fleißigste Medaillensammler bei den Männern, den Thomas Schönfeld (LG Rohr-Rechtenbach) gewann inder M 45 zwar „nur“ drei Goldene (100 Meter in 13,41 Sekunden, 1500 Meter in 4:50,78 Minuten, 5000 Meter in 18:18,32 Minuten), aber auch noch Silbermedaillen im Weitsprung mit 5,14 Meter und über 200 Meter mit 26,41 Sekunden sowie eine Bronzemedaille  über 400 Meter in 59,47 Sekunden. Ein wirklich beeindruckend breites Programm für einen Tag.

 

Bei den Männern gab es eine ganze Reihe von Dreifach-Gewinnern: Sebastian Randelzöfer (TSV Schwabmünchen) in der M 30 über 100 Meter (11,95 Sekunden), 200 Meter (23,45 Sekunden) und 400 Meter (54,71 Sekunden), Tobias Anton (LG Zusam) in der M 40 über 100 Meter (12,70 Sekunden), 200 Meter (25,59 Sekunden) und Weitsprung (5,73 Meter), Jürgen Gruber (LG LKr Aschaffenburg) in der M 55 über 100 Meter (12,45 Sekunden), 200 Meter (25,21 Sekunden) und 400 Meter (57,80 Sekunden), Gerhard Zorn (TSV Vaterstetten) in der M 65 über 100 Meter (13,20 Sekunden), 200 Meter (26,45 Sekunden) und im Weitsprung (4,65 Meter), Karl Dorschner (TV 1848 Coburg) in der M 70 über 100 Meter (13,40 Sekunden), 200 Meter (27,55 Sekunden) und 400 Meter (1:06,06 Minuten). Er gewann zudem eine Silbermedaille im Weitsprung mit 4,40 Meter, sowie Roland Wolf (1. FC Schweinfurt) in der M 75 über 100 Meter (15,35 Sekunden), 200 Meter (31,68 Sekunden) und 400 Meter (1:13,04 Minuten).

 

Eine besondere, wenn auch wegen der Corona-Pandemie verschobene Ehrung gab es mit der Verleihung des "BayernSTAR 2019" an Heike Jörg (LAZ Obernburg-Miltenberg) für ihre herausragenden und dauerhaften Leistungen in der bayerischen Leichtathletik.

 

Schließlich war als besonderes Ereignis ein Weltrekordversuch einer vom DLV entsandten 4 x 100 Meter-Staffel der M80 angesetzt. Man hätte es den vier Läufern Dr. Karl Schmid, Klaus-Dieter Lange, Karlheinz Seyerlein und Hermann Beckering so gewünscht, aber am Ende verfehlten sie mit 1:03,01 Minuten den aktuellen Weltrekord um 1,2 Sekunden. Wir wünschen für den nächsten Versuch viel Glück!