Bayerische Halbmarathonmeisterschaften Ebermannstadt: Teilnehmerzahlen im Sinkflug

„Aufgrund der nicht einfachen Strecke mit 170 Höhenmeter, jedoch bei optimalen Laufwetter, muss man letztendlich mit der gelaufenen Siegerzeit von 1:12:14 Stunden ganz zufrieden sein", konstatierte BLV-Vizepräsident Willi Wahl. Zunächst sah es nach einem Sieg von Johannes Strobel (TSV 1860 Ansbach) aus. Der 38-Jährige führte einige Zeit. Die Verfolgergruppe bestand aus Andreas Hecht, Dominic Arnold (TV 1848 Coburg), Markus Schwartz (TSV Katzwang 05) und Oliver Tzschoppe (LAC Quelle Fürth). Letzterer musste allerdings allmählich abreißen lassen. Würde der Führende Johannes Strobel noch vor der Verfolgergruppe das Ziel erreichen? Doch das Trio Hecht-Arnold-Schwartz rückte immer näher und konnte schließlich zu Strobel aufschließen. Das Rennen war nun wieder offen. Bei Kilometer 17 in einer leichten Steigung machte Andreas Hecht seinen Ausreißversuch und rannte schließlich mit 30 Sekunden Vorsprung als Bayerischer Meister 2022 ins Ziel. Seine Siegerzeit von 1:12:14 Stunden liegt zwar rund zweieinhalb Minuten über seiner Bestzeit aus dem Jahr 2020, aber der 42-jährige Polizeibeamte kann angesichts der leicht hügeligen Strecke und dem Titel mit seinem Lauf durchaus zufrieden sein. Johannes Strobel musste seinem schnellen Anfangstempo Tribut zollen, mit 1:13:08 Stunden ergab sich der undankbare vierte Platz. 2023 werden Bayerns Langstreckler für die Bayerischen Meisterschaften über 21,1 Kilometer in Augsburg eine sehr schnelle Strecke vorfinden.                                  

Eine mehrköpfige Führungsgruppe ergibt sich in Straßenläufen bei den Frauen eher selten. So lag auch in Ebermannstadt Margrit Elfers (SC Kemmern) zunächst leicht in Führung. Die 29-Jährige musste dann allerdings nach zehn Kilometer aus dem Rennen gehen. Nun lag die Entscheidung um den Titel bei Amelie Hofbauer oder Karina Maier (TSV Detag Wernberg). Bis zu Kilometer 15 sah es nach einem Titelgewinn für Karina Maier aus. Dann ging Amelie Hofbauer in Führung und brachte schließlich mit einer neuen Bestzeit von 1:25:20 Stunden den Titel nach Rosenheim. „Die eigentliche Überraschung für mich war Lena Barth auf dem dritten Gesamtplatz“, resümierte Rosenheims Betreuer Anton Gröschl. Der Titelgewinn für die Rosenheimer Läuferinnen war dann schließlich mit Irmi Hobmaier nur noch eine Formsache.

Es waren dann auch zwei Medaillengewinnerinnen in der Einzelwertung des SC Kemmern, die die Silbermedaille in der Teamwertung sicherten. Claudia Fuchs hatte sich spontan entschlossen, bei der Meisterschaft teilzunehmen. Mit 1:35:02 Stunden holte sich die 41-Jährige nach dem Titelgewinn über zehn Kilometer in Aichach nun auch die Meisterschaft in der W 40. Auch in der W 45 konnte Willi Wahl bei der Siegerehrung den Siegerwimpel einer Läuferin aus Kemmern überreichen: Manuela Glöckner konnte nun im Laufe dieses Jahres einen weiteren bayerischen Meistertitel dokumentieren. Nun gewann sie in Ebermannstadt im Rahmen des Fränkischen Schweiz-Marathon den Zehntelmarathon. Tanja Kobsch, ebenfalls SC Kemmern, konnte zweimal Silber in Ebermannstadt holen: einmal in der Teamwertung sowie in der AK W 35. Katrin Pflaum vervollständigte als Achte in der Gesamtwertung die Teamleistung des SC Kemmern. Alle Läuferinnen des SC Kemmern wünschen sich natürlich eine gute Zeit vor heimischem Publikum beim Kuckuckslauf in Kemmern am 18. September. Und dann wird ihr Betreuer Klaus Geuß natürlich bei den diesjährigen Bayerischen Crosslaufmeisterschaften in Zenting am 12. November mehrere Läuferinnen im grünen Trikot vorne mitlaufen sehen.

„Wir haben im Rahmen des Fränkischen Schweiz Marathons eine bestens organisierte und reibungslos ablaufende Meisterschaft erleben können. Nicht nur der Ausrichter, sondern auch der Zeitnehmer haben tolle Arbeit geleistet. Die Meldezahlen zu unseren Straßenlaufmeisterschaften machen uns aktuell mehr als nachdenklich“, entließ Willi Wahl schließlich die Läufer und Läuferinnen im Rahmen der Siegerehrung. 2023 werden Bayerns Langstreckler für die Meisterschaften über 21,1 Kilometer in Augsburg eine sehr schnelle Strecke vorfinden.                                 

Nachfolgend weitere Sieger in ausgewählten Altersklassen: W 50 – Stefanie Borris (MTV 1881 Ingolstadt); W 55 – Jutta Stiegler (LG Erlangen); W 60 – Regina Hellinger (ASC Marktrodach); W 65 – Christine Sachs (LG Mettenheim); W 70 – Edeltraud Dörr (TSG 08 Roth); M 45 – Alexander Baur (TV 1848 Coburg); M 50 – Andreas Wloka (Franken Speed Fighter Eckental); M 55 – Johannes Wagner (TG Salzachtal); M 60 – Georg Bayerl (SWC Regensburg); M 65 – Hugo Mann (TSV Penzberg); M 70 – Ludwig Stöckl (TG Salzachtal); M 75 – Franz Stümpfle (SVG Ruhstorf/Rott); M 80 – Eberhard Rettig (LG Kreis Dachau).