Süddeutsche MS Ludwigshafen Aktive/U 18: Bayern geben zum Saisonfinale noch einmal Gas
Diese Meisterschaften, der gerne wenig Bedeutung zugesprochen wird, erwiesen sich einmal mehr als wichtig für die Verbesserung der Zusammenarbeit unterschiedlicher Landesverbände und noch wichtiger für die Weiterentwicklung der Sportlerinnen und Sportler in den Jugendklassen. Aus bayerischer Sicht konnten erfreulicherweise zahlreiche persönliche Bestleistungen erzielt werden.
W U 18
Bei den weiblichen U 18 egalisierte Millicent Mensah (LAC Quelle Fürth) im Endlauf über die 100 Meter mit 12,11 Sekunden ihre Bestleistung. Der Preis dafür war die Silbermedaille. Ganz knapp hinter ihr platzierte sich die nächste bayerische Läuferin mit der noch der U 16-Klasse angehörenden Lena Saffer (LG Forchheim). Ihre Laufzeit von 12,14 Sekunden brachten sie auf Platz drei und bedeuten ebenfalls persönliche Bestleistung. Die Läuferinnen über 400 und 800 Meter ließen sich ebenfalls nicht lumpen und legten ebenfalls mit persönlichen Bestleistungen nach. So kam über 400 Meter Amelie Brandl (TSV Zirndorf) in der persönlichen Bestleistung von 57,18 Sekunden und als Drittplatzierte über die Ziellinie, ganz dicht gefolgt von Amelie-Johanna Fraeger (LAC Quelle Fürth). Ihre neue persönliche Bestleistung lautet 57,19 Sekunden und bringt sie auf Platz vier!
Im Wettbewerb über zwei Stadionrunden ließ Theresa Andersch (LG Bamberg) von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass sie den Sieg haben wollte. Noch eine Woche zuvor bei den Deutschen Jugendmeisterschaften verpasste sie durch einen Stolperer auf den letzten zehn Metern über 1500 Meter die ersehnte Medaille. Das Unternehmen "Sieg in Ludwigshafen" wurde aber erschwert, da sich kurz vor dem Lauf herausgestellt hatte, dass sie nicht die Startnummer am Trikot befestigt hatte, die laut EDV-Listung ausgewiesen war. Die Situation konnte Dank besonnener Kampfrichter und Hilfe eines Fotografen geklärt werden. Nach 500 Metern setzten sich die Läuferin aus Bamberg und die Führende Anna Philina Schädel (KGS Gerlingen) vom übrigen Feld ab. Das Tempo wurde kontinuierlich verschärft. Mit dem Einbiegen auf die Zielgerade überholte Theresa Andersch ihre Konkurrentin und erreichte das Ziel als Siegerin mit neuer persönliche Bestleistung von 2:13,15 Minuten.
Auch die jungen Teilnehmerinnen in den Sprungdisziplinen zeigten sich in Ludwigshafen in sehr guter Form. Die Dreispringerinnen Carina Beraz (TSV Zirndorf) und Elisa Schmeling (LAC Quelle Fürth) verbesserten ihre persönlichen Bestweiten auf 11,65 beziehungsweise 11,58 Meter. Sie belegten damit die Plätze zwei und drei. Die Weitspringerin Johanna Konrad (LG Augsburg) - bei der U 18-DM noch Bronezmedaillengewinnerin - erkämpfte sich mit der Weite von 5,59 Meter Platz zwei, war aber dennoch mit ihrer Leistung nicht richtig zufrieden. Sehr zufrieden mit ihrem Wettkampf hingegen war die Deutsche U 18-Meisterin Lilly Samanski(TSV Gräfelfing). Mit einer übersprungene Höhe von 4,15 Meter war sie der Konkurrenz weit voraus und ihr Sieg ungefährdet.
Die jungen bayerischen Sportlerinnen in den Wurf- und Stoßdisziplinen waren mit dem Sammeln von Medaillen Plätzen ebenfalls erfolgreich, blieben aber mit ihren Leistungen etwas unter ihren bisherigen persönlichen Bestleistungen. Isabelle Kailich (FC Aschheim) stieß die Kugel auf 12,62 Meter und belegte Rang drei, Lilli Weber (TSV 1862 Erding) warf den Diskus 36,67 Meter weit und konnte damit ebenfalls den Bronzeplatz belegen.
Einen weiteren Titel gab es in der U 18 für die Sprintstaffel des LAC Quelle Fürth über 4 x 100 Meter. In der Besetzung Elisa Schmeling, Carla Birkner, Millicent Mensah und Amelie-Johanna Fraeger holte sich das Quartett in der Zeit von 48,43 den Sieg.
M U 18
Für den sieggewohnten Sprinter Maximilian Achhammer(TSV 1880 Schwandorf) waren die Läufer Aron Amenta (TV Groß-Gerau) und Matteo Redinger (TSV Frickenhausen) in Ludwigshafen zu stark. Mit 10,83 Sekunden beziehungsweise 10,92 Sekunden verwiesen sie Achhammer über 100 Meter auf den dritten Platz, der 11,10 Sekunden benötigte. Paul Fecher, der bayerische Vertreter über die 1500 Meter, erreichte nach einem sehr couraschiertem Rennen und einem spannenden Endspurt ebenfalls einen dritten Platz. Mit 4:14,71 Minuten wurde er knapp von Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) geschlagen, der nach 4:14,03 Minuten im Ziel war.
Die Hürdensprinter aus Bayern holten die bestmögliche Medaillenausbeute für das bayerische Team über die 110 Meter Hürden heraus - und das in Abwesenheit des Z 18-EM-Dritten Nils Leifert (LAC Quelle Fürth). Hubert Anglhuber (TSV 1880 Wasserburg) überzeugte mit sehr guten 14,68 Sekunden und kam im Endlauf auf Platz zwei. Direkt dahinter platzierte sich Jakob Blank(LG Bamberg) in 14,80 Sekunden auf Platz drei. Der klare Sieger hieß Elias Keller (TuS Gottmadingen) in 14,22 Sekunden. Einen guten vierten Platz errang über 3000 Meter errang Luis Pfister (TSV Ottobeuren). Seine Laufzeit: 9:09,12 Minunten. Einen Platz besser schnitt Hochspringer Benedikt Dörr (TSV 1860 Ansbach) ab. Mit der Bronzemedaille war Dörr zwar zufrieden, nicht jedoch mit seiner Leistung. Mit einer persönlichen Bestleistung von 1,81 Meter wollte er doch auch an diesem Tag höher hinaus. Ebenfalls Platz drei belegte Stabhochspringer Christian Wimmer (TSV 1880 Wasserburg). Seine übersprungene Höhe lautete 4,30 Meter. Zwei Jahre jünger als sein Vereinskollege, übersprang Michael Schwarz (TSV 1880 Wasserburg) ebenfalls die 4,30 Meter, belegte aber wegen der geringeren Anzahl von Fehlversuchen Platz zwei vor Wimmer. Vervollständigt wurde die gute Gesamtleistung der bayerischen Springer mit Platz fünf (3,90 Meter) von Lukas Baumgarten (TSV Gräfelfing).
Nicht ganz so hoch hinaus wie die Stabhochspringer flogen die Weitenjäger. Die beste Platzierung mit Platz zwei erreichte Fabian Kutscha (LG Stadtwerke München) mit 6,57 Meter im vorletzten Versuch bei idealen äußeren Bedingungen. Die Ränge vier, fünf und sieben gingen an Edwin Estrin (LAC Quelle Fürth), Alex Petrov (LAG Garmisch-Partenkirchen), Leonard Gawron (LG Sempt) mit 6,36 Meter, 6,21 Meter und 6,16 Meter. Tim Weller (LG Sempt) holte schließlich im Kugelstoßen Silber mit 14,87 Meter, beim Diskuswerfen wurde er Vierter mit 44,61 Meter.
FRAUEN
Eine der besten Leistungen aus bayeriscer Sicht in Ludwigshafen bot Hürdensprinterin Katharina Winkler (LG Erlangen). Sie überzeugte mit zwei "glatten" Läufen und einer Siegerzeit von 13,75 Sekunden. Diese war auch erforderlich, denn die Zweitplatziert Müller lag mit 13,87 Sekunden dicht dahinter. Winker bewies, dass es auch nach Deutschen Meisterschaften und nach einer langen Wettkampfsaison noch möglich ist, hoch motiviert zu sein und ein hohes Leistungsniveau zu zeigen. Aus ähnlichem Holz geschnitzt ist die Mittel- und Langsteckenläuferin Christina Kratzer (LG Zusam). Über 1500 Meter zeigte Ihre Körperhaltung und der Blick in ihr Gesicht (dieses Mal ohne Sonnenbrille unterwegs), dass sie das Rennen unbedingt gewinnen wollte. Kratzer und ihre Mitkonkurrentin um den Sieg Julia Swelam mobilisierten auf den letzten 200 Metern alle Kräfte. Der unbedingte Siegeswille von Christina Kratzer brachte dann im Schlussspurt den Sieg. In 4:24,58 Minunten gelang ihr außerdem eine neue persönliche Bestleistung.
Einen überraschenden zweiten Platz lief die noch der U 20 angehörende Janne Popp (LAC Quelle Fürth) über 400 meter Hürden heraus. Hinter der Siegerin Anne Braun (LG Kurpfalz; 62,86 Sekunden) kam Popp nach 63,03 Sekunden ins Ziel. Persönliche Bestzeit! Ein zufriedene Gesicht gab es auch bei der deutschen U 20-Vizemeisterin Lisa Lankes (SWC Regensburg). Sie belegte am ersten Wettkampftag mit ihrer Vereinsstaffel über 4 x 400 m den zweiten Platz. Über ihre Paradestrecke 800 Meter musste sie auf den letzten 150 Metern ihrem Kräfteverschleiß vom Vortag Tribut zollen und drei schnellere Läuferinnen passieren lassen. Trotzdem gab sie bis zur Ziellinie alles und erzielt mit 2:12,22 Minunten noch eine ausgezeichnete Zeit. Dreispringerin Tina Pröger (TSV Zirndorf) blieb mit ihren 12,25 Meter nur einen Zentimeter hinter ihrer Saisonbestleistung, während Sabrina Zeug (LG Oberland) im Kugelstoßen mit 12,90 Meter den dritten und war im Speerwerfen mit 39,18 Meter den siebten Rang belegte.
MÄNNER
Jonas Hügen (LAC Quelle Fürth) trat in Ludwigshafen mit dem klaren Ziel an, einen der beiden Kurzsprinttitel zu gewinnen. Dies gelang ihm über die 100 Meter: In 10,68 Sekunden war er an diesem Tag nicht zu schlagen. Über die doppelt so langen Sprintdistanz lieferte er zwar erneut mit 21,26 Sekunden ine sehr gute Zeit ab, musste sich aber dem Favoriten Steven Müller (LG OVAG Friedberg-Fauerbach; 21,19 Sekunden) geschlagen geben. Viertelmeiler Michael Schäfer (TSV Gräfelfing) erzielte seine zweitbeste bisher Zeit (47,88 Sekunden) über 400 Meter, was Platz drei hinter Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) und Johannes Nortmeyer (LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain) bedeutete. Tags darauf sprintete er über 200 Meter noch 22,08 Sekunden (Rang acht). Hochrangig besetzt war auch der Wettbewerb über 400 Meter Hürden. Der Sieg geht an den Favoriten Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt; 49,97 Sekunden), Zweiter wurde Constantin Preis (VfL Sindelfingen; 50,65 Sek.). Der Deutsche Meister Michael Adolf (TSV Gräfelfing) holte sich in guten 52,54 Sekunden die Bronzemedaille.
Die Goldmedaillen im Hochsprung und Stabhochsprung für Manuel Marko (MTV 1881 Ingolstadt) und Korbinian Suckfüll (TSV Gräfelfing) müssen unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, dass sich jeweils nur vier Athleten dem Wettkampf stellten. Im Hochsprung schaffte nur der spätere Sieger Marko mit 1,95 Meter eine Höhe mehr als die Einstiegshöhe, die 1,91 Meter betrug. Nicht viel besser war die Situation bei den Stabhochspringern. Hier war Suckfüll ab 4,80 Meter alleine im Wettbewerb. Nach übersprungenen 4,90 Meter war dann auch für ihn der Wettkampf beendet.
Die beiden im wahrsten Wortsinn "stärksten" Athleten aus dem Wurf- und Stoßbereich, Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) und Martin Knauer (LG Stadtwerke München) konnten sich gleich zwei Mal Edelmetall sichern. Zimmermann holte sich im Diskuswurf Gold mit 54,44 Metern sowie im Kugelstoßen mit 18,63 Metern Silber. Knauer gewann zwei Mal Bronze, einmal mit 17,07 Metern im Kugelstoßen sowie ein zweites Mal im Diskuswerfen mit 48,03 Metern. Eine erfreuliche Überraschung im Wurfbereich gelang Speerwerfer Jakob Eberler (LG Landkreis Roth), der noch der U 20 angehört. Mit 65,03 Meter war er nicht weit entfernt von seiner persönlichen Bestleistung von 66,21 Metern, die er erst eine Woche zuvor bei den Deutschen Jugendmeisterschaften aufgestellt hat.