Viel Schweiß vor dem Preis: Anspruchsvolle Bayerische Berglaufmeisterschaften in der Weitnau
Die Strecke bot den Bergläufern viel Abwechslung: Dem anfänglichen Abschnitt auf Teer folgte ein gekiester Weg, der auch Bergabpassagen enthielt. Im Schlussteil forderte ein treppenähnliches Teilstück über Wurzelwerk nochmal alles von den Läufern. Chancen für einen Zweikampf wurden unmittelbar vor dem Ziel über leicht ansteigendem Weg auf Gras ermöglicht. Die Streckenlänge betrug 6,8 Kilometer und beinhaltete 509 Höhenmeter
Als schnellster Läufer erreichte Quirin Schmölz nach 28:38 Minuten die Lichtschranke auf dem Hauchenberg. Nach zwei Kilometer konnte er sich vom Feld lösen und siegte mit deutlichem Vorsprung vor Dr. Alexander Hirschberg (TV Jahn Kempten). Ganz eng wurde es in der Meisterschaftswertung: Zwei Kilometer vor dem Ziel bietet der Hauchenberglauf den Straßenläufern gute Chancen für Attacken, da eine flache Passage einem Steilanstieg vorhergeht. Hier überholte Roland Wild (TSV Windeck Burgebrach) seinen Klassenkonkurrenten in der M 40, Martin Echtler. In einem Endspurt konnte Echtler den schnellsten bayerischen Nachwuchsläufer am Hauchenberg, Maximilian Zeus (DJK Weiden), überholen und gelangte damit nochmals ganz dicht an Roland Wild, der mit 31:08 Minuten eine Sekunde vor Echtler und drei Sekunden vor Maximilian Zeus den Hauchenberglauf beendet hatte.
Nach 31:51 Minuten war der Klassensieger der M 45, Johann Hell, im Ziel und setzte damit seine diesjährige Erfolgsserie am Berg fort. In der M 50 wurde die Meisterschaft zwischen zwei Ärzten entschieden. Zunächst lag der Ultraläufer Dr. Thomas Miksch (TV Jahn Kempten) vor seinem Kollegen Dr. Winfried Huber (LLC Marathon Regensburg). Doch dann konnte Huber seinen Konkurrenten sehr deutlich abhängen und wiederholte seine Berglaufmeisterschaft des Vorjahres mit einer Zeit von 32:33 Minuten.
„Dieser Berglauf gibt Straßenläufern eine Chance und damit fiel der Sieg an Siegfried Haas“, resümierte der passionierte Bergläufer Elmar Fries (TV Geiselhöring) die Entscheidung in der M 55, in der 19 Läufer starteten. In der Teamwertung siegte in der Klasse M 60 und älter überlegen der SVG Ruhstorf/Rott. Die Grundlage schufen hierfür Viktor Daudrich (M 60) und Dr. Wolfgang Huber (M 65) mit ihrem Klassensieg. Daudrich will dieses Jahr seine 10 Kilometer-Zeit unter 38 Minuten drücken. Huber bewertete den Hauchenberglauf als angemessen für Senioren, aber dennoch anspruchsvoll: „Die Treppenpassage im Schlussteil macht viele Läufer platt.“
Bei den 70-Jährigen ließ sich Georg Groß (SVO LA Germaringen) die Meisterschaft nicht nehmen. „Georg Groß läuft schneller den Hauchenberg hinauf als ich hinunter!“, würdigte BLV-Funktionär Willi Wahl die Leistung des 74-jährigen Ausnahmeathleten. Da der BLV auch noch die Leistungsunterschiede der älteren Senioren anerkennt, ergab sich für die beiden Erkheimer Lilo Plener (W 65) und Norbert Schmid (M 75) eine bayerische Meisterschaft.
Die schnellste bayerische Läuferin bei diesen Meisterschaften in Weitnau wurde Gertrud Ott (TV Memmingen), die über ihren Titel in der W 50 eher überrascht war. Mit über einer Minute Vorsprung ging die Ultraläuferin vor Jeannette Sprenzinger (SVG Ruhstorf/Rott) ins Ziel, die den Titel in der W 35 errang. Auch in der W 40 und der W 45 war das Feld der Teilnehmerinnen überschaubar. Die Abwesenheit starker Bergläuferinnen aus den beiden Regensburger Vereinen ermöglichte Christine Schindler (MBB-SG Augsburg) und Sabine Kraus (TV Memmingen) den Klassensieg in der W 40 beziehungsweise W 45.
In der Wertung W 55 gingen sechs Läuferinnen ins Ziel. Hier stand mit Christine Sachs (TV Geiselhöring) die schnellste bayerische Läuferin dieser Klasse am Start. Nach einer Zeit von 41:26 Minuten hatte Sachs die Bergtour auf den Hauchenberg erledigt und gewann dabei einen weiteren Landestitel. Bei den 60-jährigen Seniorinnen siegte Herta Bergmann (LC Aichach) mit fast fünf Minuten Vorsprung.
„Ich und die Teilnehmer waren mit diesen Meisterschaften absolut zufrieden, der TV Weitnau hat die Strecke bestens präpariert und hat ausgezeichnetes Personal für die Meisterschaften bereitgestellt“, bewertete Willi Wahl die Veranstaltung am Ende der Siegerehrung.