Mona Mayer trumpfte im 400-Meter-Finale in Tallinn groß auf. Foto: Stephan Jäger // Bayerisches Duo in Estland: (von links) Mona Mayer mit BLV- und DLV-Vizepräsident Jochen Schweizer. Foto: privat// Selina Dantzler. Foto: Theo Kiefner

11.07.2021 06:41 // Von: leichtathletik.de

U 23-EM Tallinn: Mona Mayer stürmt mit Klasse-Bestzeit auf Platz fünf

Vor zwei Wochen konnte Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) über 400 Meter erstmals die 53-Sekunden-Marke unterbieten. Im U 23-EM-Finale in Tallinn legte die Deutsche Vizemeisterin am Samstag die nächste Steigerung hin. Mit starken 52,25 Sekunden verpasste die 19-Jährige die Medaillen als Fünfte nur denkbar knapp. Selina Dantzler (LG Stadtwerke München) belegte im Kugelstoß-Finale mit 15,88 Meter einen guten siebten Platz.

Das 400-Meter-Finale der U 23-EM in Tallinn wurde am Samstagabend zur Bestzeiten-Party. Gleich die ersten sieben Läuferinnen stellten neue Hausrekorde auf oder egalisierten diesen. Mittendrin: Mona Mayer. Die Viertelmeilerin ging das Rennen gewohnt offensiv an und musste sich erst auf den letzten Metern im Rennen um die Medaillen geschlagen geben. Als Fünfte mit 52,25 Sekunden fehlten der 19-Jährigen nur 16 Hundertstel zum Bronze-Rang der Schweizerin Silke Lemmens, die neuen U 23-Landesrekord lief.

 

Mona Mayer hat in Tallinn jedoch nicht die Medaille verloren, sondern einen weiteren großen Schritt in ihrer sportlichen Entwicklung gemacht. Man darf nicht vergessen: Erst vor zwei Wochen bei der U 23-DM in Koblenz war die Regensburgerin mit 52,79 Sekunden im Vorlauf erstmals unter der 53-Sekunden-Marke geblieben. Nun näherte sie sich bei heißen Temperaturen schon der 52-Sekunden-Marke an. „Es war superlaut im Stadion. Trotzdem habe ich meine Staffelkolleginnen gehört. Das hat mich super motiviert und ich habe hinten raus richtig gefightet. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so deutlich unter 53 Sekunden laufen kann. Aber in einem so schnellen Rennen wird man einfach mitgezogen“, freute sich Mona Mayer über Platz fünf mit Top-Zeit.

 

An der Spitze wurde das Rennen um Gold zu einem tschechischen Duell. Das bessere Ende hatte Lada Vondrova für sich. Sie setzte mit 51,19 Sekunden und vier Hundertstelsekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Barbora Malikova. Dahinter jubelte Silke Lemmens über Bronze und ließ ihren Freudentränen freien Lauf.

 

Selina Dantzler arbeitete sich vom elften auf den siebten Rang vor

 

Als Elfte der Qualifikation war Selina Dantzler in die Runde der besten Zwölf eingezogen und konnte sich dort noch einmal steigern. Und das gleich im ersten Versuch: Auf 15,88 Meter flog ihre Kugel und damit in etwa ebenso weit wie bei der U 23-DM in Koblenz. Dort hatte diese Weite Platz drei bedeutet. In Feld von Tallinn wurde die Münchnerin Siebte.

 

Mit geballter Power von drei Athletinnen war der DLV wieder im Kugelstoß-Finale einer U 23-EM vertreten. Ein Resultat aber wie zwei Jahre zuvor mit dem Triple von Gold, Silber und Bronze – das war dieses Mal nicht in Reichweite. Und dennoch endete der Wettbewerb erneut mit einem deutschen Medaillen-Coup, der vielleicht noch überraschender war als der Sweep damals in Gävle (Schweden).

 

Lea Riedel (VfL Sindelfingen), schon in der Qualifikation mit 16,93 Metern in Bestform, packte gleich in Runde eins mit 17,23 Metern die nächste Bestmarke aus. Und feuerte die Kugel dann in Runde sechs, als sie schon als Medaillengewinnerin feststand, sogar in Richtung der 18-Meter-Marke. Mit 17,86 Metern übernahm die junge Kugelstoßerin sogar kurzzeitig die Führung – ein Szenario, das wohl selbst in den kühnsten Träumen niemand für möglich gehalten hätte. Nur eine Athletin konnte noch kontern: die Niederländerin Jessica Schilder (18,11 Meter). Bronze ging an die lange führende Axelina Johansson (Schweden; 17,85 Meter).