Hochspringerin Laura Gröll darf für die U 20-WM in Bydgoszcz planen
Nachdem sie das komplette Jahr 2015 verletzungsbedingt pausieren musste, setzte Laura Gröll in Eppingen ihre schon in der Hallensaison gestartete Aufholjagd grandios fort. Schon früh angereist, musste die 18-Jährige lange auf ihren Wettkampf warten und kam erst einmal zäh in Tritt. Bei einigen sicheren Höhen musste die Eckentalerin in den zweiten Versuch. Doch als es um Alles oder Nichts ging, zeigte sie ihre Wettkampfstärke: Als einzige Springerin des äußerst starken U 20-Feldes übersprang Laura Gröll im dritten Anlauf die WM-Quali-Höhe von 1,83 Meter und holte sich damit den Tagessieg - die gleiche Höhe sprang übrigens auch bei ihrem Freiluft-Comeback die deutsche Rekordhalterin Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt).
Dass auch Lucas Mihota berechtigte Chancen, mit nach Bydgoszcz zu fahren, stellte er in Eppingen eindrucksvoll unter Beweis. Als souveräner Sieger des U 20-Wettbewerbes schwang sich der 17-jährige Rosenheimer im dritten Versuch über eindrucksvolle 2,15 Meter. Dabei gehört Mihota noch der U 18-Klasse an, könnte also auch bei der U 18-EM in Tiflis (Georgien; 14. bis 17. Juli) an den Start gehen, für die er die Norm ganz deutlich überbot.
In Eppingen schienen die bayerischen Höhenjäger generell ein Faible für Nervenkitzel zu entwickeln. Nahezu jeder, der mit einer neuen Bestleistung nach Hause fahren konnte, hob sich diese für den dritten Durchgang auf. So auch Carina Dörr (LG Stadtwerke München). Seit Wochen schmerzt ihre Achillesferse – und dennoch wollte die 22-jährige Psychologiestudentin die guten Bedingungen von Eppingen nutzen, um sich die Quali für die Deutschen Meisterschaften am 18./19. Juli zu holen. Das Risiko wurde belohnt: Carina Dörr bezwang, ebenfalls im Dritten, erstmals die 1,80 Meter und landete damit hinter der Siegerin Anne Klebisch (TG Ötigheim; 1,85 Meter) und Arian Friedrich auf Rang drei. Nun darf sie sich in Ruhe auskurieren und für Kassel planen.
Stark präsentierte sich im Badischen auch der weißblaue Hochsprung-Nachwuchs. Das erst 15 Jahre alte Riesentalent Anton Sobolevski (LAC Quelle Fürth) schwang sich als Vierter des U 20-Wettbewerbs hinter Lucas Mihota auf starke 1,92 Meter. Mit der gleichen Höhe kam der nur ein Jahr ältere Benedikt von Hardenburg (LG Landkreis Roth) auf den sechsten Rang. Erst Anfang Mai hatten sich von Hardenburg noch in Karlstadt auf 1,88 Meter steigern können, jetzt ging es schon wieder ein Stückchen nach oben - ebenfalls im dritten Versuch.
Die beste Platzierung bei den Dreispringern gelangen der Deutschen Vizemeisterin Stefanie Aeschlimann (MTV 1881 Ingolstadt) und Gabriel Wiertz (TuS 1860 Pfarrkirchen) in der U 20 als Dritte. Aeschlimann blieb aufgrund fehlender technischer Feinabstimmung mit 12,36 Meter hinter ihren eigenen Erwartungen zurück, während Wiertz mit 14,48 Meter nur knapp unter seiner Hallenbestleistung blieb. Auf Platz fünf landete Zdravko Petrovic (LG Stadtwerke München; 13,85 Meter), Sechste und Siebte wurden Ngo Trung (13,51 Meter) und Dimitrij Touev (13,18 Meter; beide TSV Bad Kissingen). Hanna Gerstmann (LG Landkreis Kelheim) konnte sich auf 11,13 Meter steigern, verpasste mit Platz neun allerdings den Endkampf.
In der Dreisprung-Konkurrenz der Männer belegten Patrick Lutzenberger (14,35 Meter) und Jakob Conrad (13,91 Meter; beide LG Stadtwerke München) die Ränge fünf und sieben. Platz vier bei den Frauen ging an Tina Pröger (TSV Zirndorf) mit 12,05 Meter.