Stephanie Lieb mit neuer Bestzeit Bayerische Meisterin über 100 Kilometer
Laufen, laufen, laufen – stundenweise: Die Anthropologen behaupten, in der Jäger- und Sammlergesellschaft sei dies den Menschen möglich gewesen. Die 100-Kilometer-Distanz ist und bleibt auch heutzutage immer eine Herausforderung für viele Langstreckenläufer, der sich im Vergleich zum Marathon deutlich weniger Athleten stellen.
Während bei Bayerischen Marathonmeisterschaften noch mehrere hundert Teilnehmer die 42,195 Kilometer durchlaufen, waren es bei den diesjährigen bayerischen Meisterschaften über 100 Kilometer in Leipzig zehn Läufer und zwei Läuferinnen. Auf einer flachen Strecke hatten die „Ultras“ schwierige Witterungsbedingungen zu bewältigen: Zuerst regnete es, wodurch die nicht asphaltierten Streckenabschnitte durchweicht und rutschig wurden. Der folgende Sonnenschein führte dann zur Verdunstung, und es wurde warm und schwül.
Die Bayerische Meisterin über die 100 Kilometer wurde mit ausgezeichneten 9:22:35 Stunden Stephanie Lieb vom SV Bergdorf-Höhn. Mit dieser Zeit wird sie in der bayerischen Statistik für dieses Jahr ganz vorne zu lesen sein. In ihrer erst zweijährigen Ultra-Laufbahn steigerte sich die 38-Jährige in Leipzig um über eine Stunde. Jedes Jahr eine neue Bestzeit lief bisher am Auensee auch die zweitschnellste bayerische Meisterschaftsteilnehmerin Christine Erl (TV 1848 Coburg): 2009 noch 12:22 Stunden, 2010 dann 10:46 Stunden und nun 2011 mit einer Zeit von 9:56:45 Stunden.
Der diesjährige bayerische Meister über 100 Kilometer heißt Christian Jakob und startet für den ESV Neuaubing. Der 36-Jährige überschritt nach 8:06:36 Stunden die Ziellinie. Zugleich wurde er damit beim Leipziger 100-Kilometer-Lauf am Auensee Zweiter in der Gesamtwertung. Schon 2010 nahm er an diesem Ultralauf teil, allerdings mit einer etwas besseren Zeit von 7:47:06 Stunden. Christian Jakob ist Briefzusteller bei der Deutschen Post AG und bewertet diese anstrengende Tätigkeit als eine Art Training für seine Ultraläufe. Zwei Tempoeinheiten im Rahmen eines wöchentlichen Laufpensums von zirka 90 bis 120 Kilometer stellen eine weitere Grundlage dar. „Alle, die so einen Ultralauf beenden, sind für mich Sieger“, lobt Christian Jakob seine Konkurrenten. Seine Motivation für die Anstrengung: „Ich laufe deswegen gerne Ultraläufe, weil man damit die Grenzen seines Körpers ausloten kann.“
Neu in der bayerischen Bestenliste 2011 wird sich sicherlich der zweite Bayer Rainer Leyendecker (RSLC Holzkirchen) mit seiner Zeit in Sachsen von 9:15:42 Stunden etablieren können. Bereits am 30. Juli ging der 55-Jährige beim 7. Chiemgauer 100 km-Bergultralauf an den Start.
Hier die weiteren Ergebnisse der bayerischen Langstreckenläufer/innen, wobei die Leistungen der Senioren besonders gewürdigt werden sollten:
Mike Büttner (DJK Teutonia Gaustadt) M 30: 09:24:58 Std.; Roland Bednarsch (TV Bad Brückenau) M 40: 09:29:23 Std.; Richard Ullrich (TV Bad Brückenau) M 50: 09:40:29 Std.; Josef Schinabeck (TV Münchberg) M 55: 09:43:22 Std.; Willfried Röthlingshöfe (TSV Ipsheim) M 45: 09:49:28 Std.; Hubert Karl (TV Zeil) M 50: 09:59:07 Std.; Klaus-Dieter Hellwig (TV Münchberg) M 50: 10:52:52 Std.; Rainer Fritsch (TSV Markt Erlbach) M 55: 11:18:10 Std.