Florian Orth beim Darmstädter Crosslauf erfolgreich
Der traditionelle Crosslauf auf der Darmstädter Lichtwiese gilt neben den Crosslauf in Pforzheim vor zwei Wochen und der Cross-Veranstaltung am kommenden Sonntag im niederländischen Tilburg als wichtigster Qualifikations-Wettkampf der deutschen Läufer für die Cross-EM in Albuefeira (Portugal; 12. Dezember).
Wie vor zwei Wochen beim Crosslauf in Pforzheim war auch diesmal die Siegener Hindernisläuferin Verena Dreier die stärkste Frau. Die 8.500 Meter lange Strecke absolvierte sie in 33:25 Minuten und ließ in einem schwach besetzten Feld von nur vier Läuferinnen die Tübingerin Katharina Becker (33:44 min) und Friederike Kallenberg aus Pliezhausen (34:16 min) hinter sich. „Läuferisch war es okay und ich hätte auch noch zulegen können“, sagte Verena Dreier. „Ich war in der vergangenen Woche erkältet, und daher geht das Ergebnis in Ordnung.“ Sie hofft, sich am kommenden Wochenende in Tilburg gegen stärkere internationale Konkurrenz noch steigern zu können.
Über die Cross-EM zur Cross-WM
Bereits in der zweiten von acht Runden lag Steffen Uliczka allein an der Spitze. Nach 33:57 Minuten erreichte er das Ziel mit fast eine Minute Vorsprung auf den Frankfurter Younes Ammouta (34:41 min). Der Ire Cian McLughlin wurde in 35:06 Minuten Dritter. „Meine Form stimmt. Ich dachte es würde heute enger“, sagte Steffen Uliczka. Die nächsten Ziele sind gesteckt: Am kommenden Wochenende will er sich gegen internationale Konkurrenz in Tilburg beweisen und für die Cross-EM qualifizieren. Dort strebt er ein Top-20-Ergebnis und später einen Start bei der Cross-WM an.
Mehr als spannend war der Ausgang des Juniorenrennens über 8.500 Meter. Nachdem Fynn Schwiegelshohn (LG Olympia Dortmund; 28:05 min) lange für das Tempo gesorgt hatte, waren es Florian Orth aus Regensburg und der Friedrichshafener Richard Ringer, die sich in der vorletzten Runde absetzten und Schulter an Schulter ins Ziel stürmten. In 27:48 Minuten gewann Florian Orth vor dem zeitgleichen Richard Ringer. „Ich hoffe das reicht für die Quali zur Cross-EM“, sagte Florian Orth, der auf einen Start in Tilburg verzichtet. „Und wenn ich in Albufeira dabei bin, hoffe ich auf ein starkes Team, mit dem wir etwas erreichen können.“
Sturz in der letzten Runde
Bei den Juniorinnen lief sich über die 6.700 Meter lange Strecke ein Trio in eine gute Ausgangsposition für die Cross-EM-Nominierung. Die Kasseler Zwillinge Anna und Lisa Hahner sowie die Kölnerin Ulla Gatzweiler setzten sich gemeinsam von der Konkurrenz ab und sorgten gemeinsam für Tempo. Letztlich war es Anna Hahner, die in 25:14 Minuten vor ihrer Zwillingsschwester Lisa (25:24 min) gewann. Ulla Gatzweiler blieb nach einem Sturz an Strohballen in der letzten Runde in 25:31 Minuten der dritte Rang. Alle drei gehen am kommenden Wochenende in Tilburg an den Start, haben sich laut DLV-Bundestrainer Detlef Uhlemann aber „sehr gut präsentiert und beste Karten auf eine Nominierung“.
Ein souveräner Sieg gelang bei der männlichen Jugend A über die gleiche Distanz Marcel Fehr (LG Limes-Rems), der sich gleich in der zweiten von fünf Runden absetzte. „Ich wollte Druck machen, um einen Schlussspurt zu vermeiden“, erklärte er. „Zum Schluss dachte ich die anderen kommen noch ran, denn ich war ganz schön kaputt.“ In 22:51 Minuten lief er dennoch einem ungefährdeten Sieg vor dem B-Jugendlichen Simon Boch (FC Unterkirnach; 22:58 min) und Karsten Meier (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) entgegen. „Das konnte heute gar nicht besser laufen“, sagte Simon Boch begeistert. „Die Qualifikation für die EM war nicht unbedingt das Ziel, aber ich wollte es einfach mal versuchen.“
Schnellste A-Jugendliche war die Österreicherin Jennifer Wenth, die die 4.400 Meter in 15:56 Minuten absolvierte. Vier Sekunden nach ihr erreichte die Regensburgerin Corinna Harrer das Ziel. „Für meinen derzeitigen Trainingszustand bin ich damit sehr zufrieden“, sagte die 19-Jährige, die noch am Donnerstag einen Schwellentest auf dem Laufband absolviert hatte. „Im vergangenen Jahr war ich auch Zweite – vielleicht ist das ein gutes Omen.“ Die Frankfurterin Gesa-Felicitas Krause, deutsche Jugendrekordlerin über die Hindernisse, wurde in 16:09 Minuten Dritte. „Ich habe bei allen Tempoverschärfungen versucht dran zu bleiben, aber zum Schluss ging es nicht mehr“, sagte die 18-Jährige.