Nordbayerische Hallenmeisterschaften Teil 1: Schnelle Kurzsprints, unbeliebte 200 Meter
Die besten Leistungen bei den Aktiven gab es im Weitsprung der Männer und im Hürdensprint der Frauen mit den Normen für die Deutschen Hallenmeisterschaften. LAC-Neuzugang Benedikt von Hardenberg hatte im Weitsprung noch Probleme, den Absprungbalken richtig zu treffen. Im sechsten und letzten Versuch gelang dem 24-Jährigen mit 7,46 Metern eine Weite, die er zu Beginn der Saison noch nie gesprungen war. Nur zwei Zentimeter fehlen ihm noch zu seiner Hallenbestleistung. Über 60 Meter Hürden sah es auf den ersten Metern nach einem Dreikampf zwischen Johanna Büchs (LG Main-Spessart), Katharina Winkler (LG Erlangen) und Millicent Mensah (LAC Quelle Fürth) aus. Am Ende setzte sich Büchs in neuer persönlicher Bestzeit von 8,37 Sekunden vor Winkler und Mensah durch.
Neben dem Kampf um Titel und Platzierungen ging es auch um die Normen für die nächsten Meisterschaften. Für viele sind die Bayerischen Titelkämpfe Ende Januar in München das Ziel. Einige wenige versuchten sich bereits an der Norm für die Deutschen Meisterschaften in Dortmund. Die Meisterschaften der U 20 und der Aktiven finden Mitte Februar im Abstand von einer Woche statt.
Wie unbeliebt die 200 Meter bei den Kurzsprintern sind, zeigte sich am Samstag wieder sehr deutlich. Die 60 Meter der Männer gewann Andreas Kagerbauer (LG Forchheim) klar vor Niklas Wiethoff (LAC Quelle Fürth). „Die 200 Meter laufe ich erst wieder, wenn für die Staffel kein anderer zur Verfügung steht“, meinte Kagerbauer, nachdem er sich von seinem 200-Meter-Lauf, der ihn auf Rang sechs brachte, wieder erholte hatte. Hier konnte sich Wiethoff in einem harten Kampf gegen Leo Schramm (LG Bamberg) durchsetzen.
Über 60 Meter gab Katrin Fehm (ESV Amberg) nach längerer Pause ihr Comeback. Auch sie ist kein Fan der 200 Meter, obwohl sie dort am erfolgreichsten war. Zwei deutsche U 20-Meistertitel und Bronze bei den U 20-Europameisterschaften 2017 sprechen für sich. Pfeiffersches Drüsenfieber und kleinere Verletzungen bremsten sie seit der Saison 2020 aus. „Die Wade zwickt ein bisschen, aber ich will heute starten“, sagte sie. Zwischen den beiden LAC-Sprinterinnen Sophia Eze und Millicent Mensah kam sie gut ins Rennen. Am Ende war Mensah mit 7,70 gegenüber Fehms 7,72 Sekunden etwas schneller. Die Wade hinderte Fehm an einem Start über 200 Meter. „Meine Schwester kann die 200 Meter laufen, für mich ist das zu lang“, kommentierte Millicent den Start von Emmanuela Mensah über 200 Meter. Für sie stand zunächst „ihre“ Disziplin, der Dreisprung, auf dem Programm. Hier starteten alle Altersklassen in einem Wettbewerb. Am weitesten sprang Carina Beraz mit 11,94 Meter, die bei ihrem ersten Wettkampf im LAC-Trikot die U 20 gewann und sich gleich die Norm für die Deutschen Meisterschaften sicherte. Mensah wurde hier mit 11,49 Meter Zweite und Siegerin der U 18, Dritte und Siegerin der W 15 wurde Amelie Giese (TSV Zirndorf). Bei den Männern siegte Sebastian Schleifnik (LAZ Obernburg-Miltenberg) mit 13,70 Meter vor Tim Bachmann (TSV Zirndorf). Letzterer gewann die U 18 mit 13,37 Meter.
Die Umstellung vom Dreisprung auf die 200 Meter ist nicht einfach. Umso bemerkenswerter war der Lauf von Emmanuela Mensah, die auf der Zielgeraden keine Schwäche zeigte. Ihre Teamkollegin Anna Lutz hatte sie zu diesem Zeitpunkt schon deutlich hinter sich gelassen, auch 60-Meter-Siegerin Sanja Kropf (TSV Burghaslach) konnte sie nicht mehr einholen. Mit 25,93 Sekunden war Mensah genauso schnell wie ihre Vereinskollegin Emy Kraus, die sich den Titel bei den Frauen sicherte. In der männlichen U 20 gab es keinen eindeutigen Sieger, auch nicht nach dem Zielfoto. Hier waren Mika Gutsche (LAC Quelle Fürth) und Fabian Ehehalt (LG Main-Spessart) auf die Tausendstelsekunde gleich schnell. Mit 22,980 Sekunden ging der Titel über 200 Meter folglich an beide.
Bei den 400-Meter-Läufen war das Rennen der weiblichen U 20 das Beste von allen. Hier trafen mit Lea Rittner (ESV Amberg), und Eni Kuske (TSV Zirndorf) die Fünfte und die Dritte der Deutschen U 18-Meisterschaften aufeinander. Dazu kam noch Amelie Brandl (TSV Zirndorf). Kuske sicherte sich in neuer persönlicher Bestzeit von 57,36 Sekunden den Titel, Rittner blieb mit 58,33 Sekunden ebenfalls unter der DM-Norm. Brandl blieb nur knapp über der Norm. Noah Möller (TSV 1860 Staffelstein) lief über 1500 Meter mit 4:06,39 Minuten persönliche Bestzeit und damit die DM-Norm für die U 20.