Patrick Schneider und Corinna Schwab setzen die Glanzlichter beim 16. Meet-IN in Ingolstadt
Bei fast optimalen äußeren Bedingungen stand der Stabhochsprung-Wettkampf zu Beginn unter einem unglücklichen Stern. Malte Mohr (TV Wattenscheid 01), wie Vorjahressieger Florian Gaul (VfL Sindelfingen) noch extra vom Meeting in Dessau angereist, musste schon beim Aufwärmen wegen einer wieder aufgebrochenen Verletzung die Segel streichen. Gaul scheiterte wie der Leverkusener Jonas Efferoth an seiner Anfangshöhe. Tomas Weckstein (Finnland), der beim Einspringen den besten Eindruck aller Teilnehmer gemacht hatte, baute bei seinen Sprüngen über 5,15 Meter ein regelrechtes Haus über der Latte, streifte sie aber beim Heruntergehen dreimal knapp ab, so dass auch für ihn ein „Salto nullo“ zu Buche stand.
Nachdem für Daniel Spiegelhoff (Bayer 04 Leverkusen) und Nick Southgate (Neuseeland) 5,00 beziehungsweise 5,15 Meter in die Wertung kamen, glaubten die Zuschauer an ein Duell zwischen den Leverkusenern Hendrik Gruber und Karsten Dilla, derzeit mit 5,60 und 5,50 Metern Nummer zwei und vier der deutschen Bestenliste. Der Stand nach den Sprüngen über 5,30 Meter in einem dann sehr spannenden Wettbewerb sah dann aber wie folgt aus: In Führung Urho Kujanpaa (Finnland), der die Höhe im zweiten Versuch meisterte, vor Gruber, Dilla und Leo Lohre (Sindelfingen), die drei Versuche benötigten. Kujanpaa, Dilla und Lohre, der mit 5,30 Metern seine Saisonbestleitung eingestellt hatte scheiterten dreimal an 5,40 Meter, die Gruber ausgelassen hatte.
Als der Favorit, der Deutschland bei der Mannschafts-Europameisterschaft am kommenden Wochenende im französischen Lille vertreten wird, bei 5,50 Metern keinen gültigen Versuch zustande brachte, war die Überraschung perfekt. Der Sieg ging an den amtierenden finnischen Hallenmeister Urho Kujanpaa, dahinter gemeinsam auf Platz zwei Dilla und Gruber. Leo Lohre musste sich wegen eines Fehlversuchs bei 5,15 Metern mit Platz vier begnügen. Kujanpaa ist nicht nur der erste ausländische Stabhochsprungsieger in der Geschichte des MTV Meet-IN, mit erst 20 Jahren ist er auch der jüngste. Mit dem Überraschungssieg dürfte er seinem Saisonziel, der Qualifikation für die U 23-EM, einen großen Schritt näher gekommen zu sein.
Die weiteren Highlights gab es dann auf den längeren Sprintstrecken. EM-Teilnehmer Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) katapultierte sich mit 46,60 Sekunden über 400 Meter auf Platz zwei der deutschen Rangliste und bestätigte eindrucksvoll seinen Staffel-Nominierung für den Europacup in Lille. Auch über 200 Meter ließ er der Konkurrenz in starken 21,49 Sekunden keine Chance. Sieger über 100 Meter wurde Daniel Hundt (LG Stadtwerke München) in ansprechenden 10,85 Sekunden.
Über 200 Meter bei den Frauen kam es zum Duell zwischen Corinna Schwab (TV 1861 Amberg) und MTV-Lokalmatadorin Alica Schmidt, beide mit der deutschen Staffel schon für die U 20-EM qualifiziert. Schwab schaffte in 23,89 Sekunden eine weitere EM-Norm, Schmidt steigerte trotz eines durchwachsenen Starts ihre persönliche Bestzeit als Zweite auf 25,30 Sekunden. Die erst 15 Jahre alte Mona Mayer (MTV Ingolstadt) dominierte das Frauenrennen über 400 Meter nach Belieben. Der Lohn waren mit 55,87 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit und Platz vier in der deutschen U18-Rangliste. Zuvor hatten Schmidt und Mayer zusammen mit Sophie Eckl und Kathrin Göbel über 4 x 100 Meter in 48,12 Sekunden die beste Zeit einer bayerischen Jugendstaffel in diesem Jahr erreicht.
Das Rennen über 1500 Meter bei den Frauen ging an eine bekannte Ingolstädter Läuferin, die inzwischen für die LG Telis Finanz Regensburg startet: Cornelia Griesche siegte in Saisonbestzeit von 4:28,83 Minuten. Das wertvollste Resultat in den Sprungdisziplinen zeigte Dreisprungsiegerin Giovanna Berto (Italien) mit 12,55 Metern.