
Sebastian Hetzner und Jabob Kemminer; Irina Gorr; Jana Lakner; Elena Schernhardt und Anika Just; 4 x 400 Meter Staffel; Katarina Rupp; Lea Mehringer; Emma Seng und Amelie Meier; Foto: Theo Kiefner









Sparkassen-Gala wird zur Sprint-Gala
Es gab es an beiden Tagen ein Bestzeiten Fest. Bei hochsommerlichen Temperaturen und dem nötigen Rückenwind legten die Sprinterinnen und Sprinter eine persönliche Bestzeit nach der anderen auf die Bahn des Uni-Stadions. Herausragend waren die 10,00 Sekunden von Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) im 100 Meter Vorlauf. Und vier Deutsche Sprinterinnen unter 13 Sekunden über 100 Meter Hürden.
Aus bayerischer Sicht war der bayerische U20-Rekord von Jakob Kemminer (LAC Quelle Fürth) über 100 Meter ein Highlight. Mit 10,34 Sekunden verbesserte der U18-Europameister den fünf Jahre alten Rekord von Fabian Obert (LG Stadtwerke München) um vier Hundertstelsekunden. Dieser steigerte seine persönliche Bestleistung im Vorlauf auf 10,29 Sekunden.
Bei den Staffelwettkämpfen über 4 x 100 Meter am Samstag und 4 x 400 Meter am Sonntag durften sich acht Sprinterinnen und drei Sprinter aus Bayern das Nationaltrikot überstreifen. Für einige war es das erste Mal, für andere wie Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) gehört es schon zur Routine.
Das Fest der Bestzeiten wurde mit dem Finale im 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen so richtig eröffnet. Nur zwei der acht Finalistinnen erzielten keine persönliche Bestleistung: Ricarda Lobe (MTG Mannheim), die mit 12,91 Sekunden gewann, und eine weitere Läuferin. Danach fielen die Bestzeiten, so auch bei Katharina Winkler (LG Erlangen) und Johanna Büchs (LG Main-Spessart). Winkler steigerte sich auf 13,18 Sekunden, Büchs auf 13,46 Sekunden.
In den 100-Meter-Vorläufen der weiblichen Jugend ragte Philipa Schwarz (SC Berlin) mit einer Steigerung auf 11,24 Sekunden heraus. So schnell war seit Grit Breuer im Jahr 1990 in Jena keine deutsche Nachwuchssprinterin mehr gelaufen. In den beiden Vorläufen waren sechs bayerische Nachwuchssprinterinnen am Start, fünf davon mit Bestzeiten. Allen voran die beiden Hürdensprinterinnen Lea Mehringer (LG Oberland) aus der U20 mit 11,60 Sekunden und Daryl Ndasi (LG Stadtwerke München) aus der U18 mit 11,69 Sekunden. „Wenn sie alle so schnell laufen, ist das gut für uns. Dann kommen sie nächstes Jahr wieder“, freute sich der bayerische Nachwuchstrainer Jan Schindzielorz.
Die Vorläufe der Männer waren extrem gut. Lucas Ansah-Peprah stellte im ersten Vorlauf mit 10,00 Sekunden seine persönliche Bestleistung ein und erfüllte damit auch die Norm für die WM in Tokio. Danach verzichtete er auf einen Start im Finale. Anders Yannick Wolf (Cologne Athletics) der Münchener verbesserte sich auf 10,05 Sekunden und gewann das Finale in 10,15 Sekunden. Dritter wurde Aleksandras Askovic (LG Stadtwerke München) mit 10,29 Sekunden.
Nach einem unglücklichen Einsatz in der Nationalstaffel konnten Jakob Kemminer und Sebastian Hetzner (LAC Passau) ihr Können im Einzel unter Beweis stellen. Nach einem soliden Vorlauf in 10,62 Sekunden verzichtete Hetzner auf das Finale. Kemminer steigerte sich im Zweikampf mit Ben Tröster (TSG Lennestadt) im Finale von 10,42 auf 10,34 Sekunden und stellte damit einen neuen bayerischen U20-Rekord auf.
Eine solche Leistungsentwicklung bei den bayerischen Sprinterinnen über 400 Meter war vor einem Jahr noch nicht abzusehen. Damals war nur Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) unter 53 Sekunden geblieben. In diesem Jahr hat ihre Vereinskollegin Jana Lakner in Dresden mit 51,77 Sekunden eine persönliche Bestleistung erzielt. Im Top-Lauf der Gala bestätigte sie diese Leistung mit 52,00 Sekunden und wurde damit Zweite hinter Johanna Martin (1. LAV Rostock), die mit 51,66 Sekunden eine neue deutsche Jahresbestzeit lief. Für eine Überraschung sorgte im dritten Lauf Irina Gorr (TSV Gräfelfing). Sie gewann den Lauf mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 51,94 Sekunden. Mona Mayer, die nach überstandener Krankheit wieder in Form kam, wurde mit 53,25 Sekunden Zweite in diesem Lauf. Alle drei durften am Sonntag in der Nationalstaffel laufen. Auch im Nachwuchsbereich gibt es Fortschritte. Das zeigte am Sonntag Katharina Rupp (LG Donau-Ries): Sie steigerte sich auf 54,04 Sekunden und erfüllte damit die Norm für die U20-EM.