"Krummes Ding" bringt zum Saisonauftakt bärenstarke Leistungen und zahlreiche DM-Normen
Zur Eröffnung der Bahnsaison gab es ein Dutzend Qualifikationen für die Deutschen Meisterschaften. Die LG Würm Athletik hatte dabei nicht nur selten angebotene Disziplinen wie Langstaffeln oder Hindernisläufe im Programm, die mit über 30 Startern dankbar angenommen wurden, sondern erstmalig auch das Bahngehen. Der Bayerische Leichtathletik-Verband hatte hier im vergangenen Jahr unter Federführung von Lauf-Teamleiter Jörg Stäcker eine Initiative gestartet, um das Bahngehen wieder stärker in den Fokus zu rücken. 30 Teilnehmer, davon zehn Nachwuchs-„Schnuppergeher“ waren für diese Disziplin „wirklich beeindruckend“, wie Organisationschef und LG-Lauftrainer Torsten König befand.
Generell ging die Veranstaltung reibungslos über die Bühne. „Alle Athleten fanden perfekte Rahmenbedingungen vor“, stellte König zufrieden fest. Tatsächlich hat sich das Läufer- und Sprintermeeting mit seinem eingespielten Organisationsteam einen festen Platz im Terminkalender der bayerischen Leichtathletik gesichert. König war auch froh, dass nach den Ostertrainingslagern keine Verletzungen zu vermelden waren. Nach dem Erfolg in diesem Jahr - es gab alleine 19 Zeitläufe über 150 Meter und 20 über 300 Meter - scheint sich das „Krumme Ding“ im Großraum München zu etablieren.
Für einen der sportlichen Höhepunkte sorgte Djamila Jürgens (TSV Kranzegg) in der U 18, die sich im Bahngehen über 3000 Meter in 17:47,47 Minuten gleich die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften sicherte. Auch der erst 14-jährige Marco Burkhart (LG Würm Athletik) hat die DM-Norm der U 16 mit 18:13,66 Minuten schon in der Tasche. Über 2000 Meter Hindernis lief Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch) mit 5:50,07 Minuten das anvisierte Tempo für die U 23-Europameisterschaften in Gävle (Schweden). Mit Nick Jäger (TSV Penzberg) blieb ein weiterer starker bayerischer Junior unter der 6:00-Minuten Marke.
In der U 18 erfüllten mit seinem Bruder Luk Jäger (TSV Penzberg) und Finn Hösch (LG Stadtwerke München) zwei Nachwuchstalente die Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften, während die dreifache Bayerische Meisterin Anna Reinhart (LG Hassberge) sich nun auch über die 2000 Meter Hindernisse für den U 18-Länderkampf in Brixen empfahl. Auf der selben Strecke zeigte Johanna Beck (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) als Siegerin, dass der Weg in Richtung U 20-EM-Normversuch stimmt. Die 600-Meter-Zeiten von 1:20 und 1:21 Minuten der Mittelstreckler Vincent Schwenk, Sebastian Gleissl (beide LG Stadtwerke München) und Adrian König-Rannenberg (LSC Höchstadt-Aisch) lassen auf 800 Meter Endzeiten von 1:52 Minuten hoffen.
Bei den Damen machten zwei Nachwuchstalente den Sieg unter sich aus. Dunia Tikniouine (LG Stadtwerke München) lag hauchdünn vor Marie Hedrich (MTV 1881 Ingolstadt). Die vorjährige U 18-EM-Endlaufteilnehmerin Mona Mayer (MTV 1881 Ingolstadt) dominierte erwartungsgemäß die 300 Meter der U 20 mit 38,51 Sekunden ebenso wie Michael Adolf (TSV Gräfelfing) bei den Männern mit 33,80 Sekunden. Auch über 80 Meter und 150 Meter war Mona Mayer unangefochten die Schnellste an diesem Tag. Fabian Olbert (LG Stadtwerke München) stand 2018 im U 18-Finale der Jugendolympiade in Buenos Aires. In Gilching lief er in der U 20 über 80 Meter 8,81 und über 150 Meter sehr starke 15,94 Sekunden. Mit Samuel Werdecker (MTV 1881 Ingolstadt; 34.31 Sekunden) und Benedikt Wiesend (TSV Gräfelfing; 34.51 Sekunden) feierten zwei weitere bayerische Langsprint-Asse einen gelungenen Saisoneinstieg.
Für die Überraschung des Tages sorgte die erst 15-jährige Mittelfränkin Ronja Wohlfahrt (TSV 1860 Ansbach). Sie lief mit 41,65 Sekunden die drittschnellste Zeit über 300 Meter. Mit Sophia Schwarz (LG Oberland), Julia Rath (TSV Penzberg) und Lara Sophie Sievert (LG Eckental) hakten gleich drei weitere Läuferinnen die Zusatznorm für die Deutsche U 16-Meisterschaft ab. Aus der Münchener Werfer-Gilde erfüllten über 3000 Meter Gehen Antonia Helene Schulze, Julika Marie Bonewit und Mikosch Dahmen (alle LG Stadtwerke München) die Zusatznorm für die Nachwuchstitelkämpfe in Bremen.