Bayerische Marathonmeisterschaften Regensburg: Neuer Titelträger gesucht
Am Sonntag wird es auf jeden Fall einen neuen Bayerischen Meister über die Königsdistanz geben. Die zurückliegenden drei Mal gewann Maxim Fuchs (LG Passau) den Titel, er steht diesmal nicht an der Startlinie, aber seine Bestzeit aus der Meisterschaft im Vorjahr (2:28:23 Stunden) könnte weiter Bestand haben. Mit der bislang besten Zeit von 2:34:20 Stunden aus den vergangenen Jahren geht Michael Sassnink (LC Aichach) ins Rennen. Wer könnte ihm Paroli bieten? Thomas Dirscherl (TSV Nittenau) kann eine Zeit von 2:41:32 Stunden aus dem Jahr 2019 bieten. Sein Marathondebüt wird Martin Stegerer (TV Burglengenfeld) in Regensburg geben. Was kann er mit einer Bestzeit von 34:42 Minuten über zehn Kilometer erwarten? Marco Bscheidl (LG Bayerwald) läuft jedes Jahr einen Marathon. Seine beste Zeit liegt bei 2:28:30 Stunden, ist aber schon neun Jahre alt. 2021 gewann Bscheidl auf der nicht ganz flachen Strecke am Wolfgangsee mit einer Zeit von 2:50 Stunden. Am Samstag feiert er seinen 42. Geburtstag, was er als gutes Omen für den Lauf wertet. Gemeinsam mit Michael Sassnink wird Bscheidl sicherlich in der Wertung M 40 in den Medaillenrang kommen.
Seinen zweiten Marathon in diesem Jahr läuft am Sonntag Christian Scholz (LG Allgäu). In Hannover hat er Anfang April eine Zeit von 2:47:11 Stunden vorgelegt und ist damit der Favorit in der M 50. Die Dreistundengrenze ist mit zunehmendem Alter auch für aktive Leichtathleten eine Herausforderung. In der M 55 starten Thomas Stempflhuber und Georg Stifter (beide Laufverein Region Geiselhöring). Mit Zeiten leicht über drei Stunden müssten sie in ihrer AK unter die ersten drei gelangen können. Mit Winfried Huber (PTSV Rosenheim) geht einer der besten Seniorenläufer Deutschlands wieder einmal auf die Marathondistanz. In den vergangenen Jahren machte Huber als Bergläufer Furore. „Ich strebe eine Zeit von 2:45 Stunden an. Wenn man sich keine richtigen Ziele setzt, strengt man sich nicht an“, gibt der 62-jährige Arzt seine Marschrichtung vor. Chancen auf die Silbermedaille bei den 60-Jährigen hat Peter Prinz (TSV Winhöring). Er findet sich in der DLV-Bestenliste des Jahres 2021 mit 3:04:21 Stunden auf dem zweiten Rang. Der 65-jährige Ottmar Disse (LG Wolfstein) ist Neuling in der M 65 und bringt aus dem Vorjahr eine Zeit von 3:02:11 Stunden mit. Wer soll ihm bei diesen Bayerischen Meisterschaften den Titel streitig machen können? Der älteste Teilnehmer bei den Meisterschaften wird der 73-jährige Fritz Edelmann (TSV Dinkelsbühl) sein.
In der Konkurrenz der Frauen ist die Favoritin deutlich zu erkennen. Im Vorjahr in München Deutsche Vizemeisterin hinter Corinna Harrer, kann 2022 Sabrina Prager (LG Passau) gelassen das Rennen angehen. Sie läuft in Regensburg wegen der Meisterschaften und weil das Rennen gut in die Terminplanung passt. Als Ziel könnte die 35-jährige sich vornehmen, die Dreistundengrenze zu unterbieten. 2021 erreichte sie mit einer Zeit von 3:02:30 Stunden das Ziel im Münchner Olympiastadion. Wenn Prager im Ziel ist, könnte es spannend um die weiteren Medaillenränge werden. Da wären die beiden Läuferinnen des SC Kemmern, Nicole Postler und Manuela Glöckner, zu nennen. Aber auch zwei Läuferinnen der Altersklasse W 50 haben noch Chancen auf Medaillen: Katja Funk (TSV Burghaslach) lief vor einem Monat beim Hamburg-Marathon 3:38:39 Stunden und Bettina Breitenfeld (SG Stadtwerke Freising) bringt aus dem Jahr 2019 eine Zeit von 3:26:59 Stunden mit. In der Mannschaftswertung der Frauen hat der SC Kemmern beste Chancen auf den Titel, bei den Männern der LG Bayerwald.
Die Anzahl der Läufer und Läuferinnen ist im Vergleich zum Herbst 2021 mit insgesamt 82 Teilnehmern deutlich geringer. 2021 haben die zugleich ausgetragenen Deutschen Meisterschaften zusätzliches Interesse geweckt. Und der Winter dieses Jahres könnte so manchem Marathoni eine Coronainfektion einen Strich durch die Planung gemacht haben.