Sportliche Ehre und sportliche Unterhaltung: Der "Circus Imago" sorgte zwischen den einzelnen Programmpunkt für akrobatische Höhepunkte beim BayernSTAR 2018.

Auch ein Bayern-Star: Der neue bayerische Kultusminister Michael Piazolo (rechts), hier mit der Mutter des Ehrenpreisträgers Tobias Potye, fühlte sich sichtlich wohl in Erding.

Salomonische Lösung: Die "Trainer des Jahres" (von links) Peter Rabenseifner, Harald Schmaus und Korbinian Mayr freuen sich mit BLV-Vizepräsident Reinhard Köchl über ihre Auszeichnung.

Lutz Glaser (rechts), eine Hälfte des "Jugendtrainers des Jahres", kam ohne seine erkrankte Frau Gundi.

Blumen für den Oberbürgermeister: DLV-Vizepräsident Jochen Schweitzer (links) und BLV-Präsident Gerhard Neubauer (rechts) verliehen Max Gotz die Verdienstplakette des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes.

Groß war der Spaß für die Langsprinter-Gilde, als es darum ging, für die Saalwette die Gesamtlänge ihrer Füße zu ermitteln.

Die Disziplingruppen: Lauf . . .

. . . Wurf . . .

. . . Sprung . . .

. . . und Sprint. Alle Fotos: Thomas Rieger

09.12.2018 21:51 // Von: Reinhard Köchl

BayernSTAR 2018: Erding entpuppt sich als heimliche Leichtathletik-Hauptstadt Bayerns

Alles wieder auf Anfang: 2011 hatte es in der Kantine des Haus des Sports in München begonnen. Nachdem der BayernSTAR mittlerweile alle sieben bayerischen Bezirke durchlief, eröffnete nun abermals Oberbayern die „zweite Runde“ der Ehrungsgala. Und nie zuvor kamen mehr Besucher als diesmal in die Stadthalle Erding – mit einem leibhaftigen Staatsminister als Ehrengast. Als Trainer des Jahres wurden Gundi und Lutz Glaser sowie Peter Rabenseifner, Korbinian Mayr und Harald Schmaus ausgezeichnet.

Die Geschichte des BayernSTAR ist auch eine Geschichte der ständigen Weiterentwicklung. An den bisherigen Veranstaltungsorten herrschten mitunter unterschiedliche Rahmenbedingungen, auch hinsichtlich der jeweiligen sportlichen Bilanzen. Doch der BayernSTAR 2018 in Erding erlebte in jeder Hinsicht eine gelungene, kurzweilige und würdige Gala auf allerhöchstem Niveau. Angefangen beim stilvollen Ambiente mit einem exzellenten Menü über die imposante Stadthalle, jede Menge lokaler und überregionaler Prominenz, die Vorbereitung durch den BLV-Bezirk Oberbayern in Person seines Vorsitzenden Jochen Schweitzer und nicht zuletzt die einmal mehr perfekte Organisation durch den Landesausschuss Jugend konnte dieser BayernSTAR abermals Maßstäbe für alle zukünftigen Veranstaltungen setzen.

Da sich der Anspruch bei der Organisation einer festlichen Schlussbilanz der weißblauen Leichtathletik natürlich von Jahr zu Jahr erhöht, hatte die Hauptorganisatorin Iris Zacher zum inzwischen achten Mal alle Hände voll zu tun. Und der Erfolg belohnte sie nicht zum ersten Mal! Erding begeisterte diesmal durch einen erfrischend flotten, nie langweiligen Programmablauf sowie grandiose Video-Präsentationen von Bayerns Besten, bei denen der stellvertretende BLV-Geschäftsführer Martin Kallmeyer die Erfolge der zurückliegenden Monate unterhaltsam, packend und kompetent aufbereitet hatte. Hinzu kam noch die bestens aufeinander abgestimmte Doppel-Moderation von Iris Zacher, die sich diese Aufgabe wie in den Vorjahren mit Johannes Barnbacher, dem Vizepräsidenten Wettkampfwesen im BLV, teilte.

Mit einem recht kurzweiligen gestalteten, gut viereinhalbstündigen Programm, bei dem es einige Veränderungen gab, fühlten sich die anwesenden 230 Gäste in der Tat bestens unterhalten. Für den Großteil der „bayerischen Leichtathletik-Familie“ war Erding ohnehin Pflicht. Denn immerhin gab es hier nach mühevoller und fast ausschließlich ehrenamtlicher Tätigkeit wenigstens einmal im Jahr Anerkennung und Wertschätzung als Belohnung.

Kurzweil mit "Circus Imago"

Nach einem Stehempfang in der Lobby genossen die festlich gekleideten Sportler und Ehrengäste im Inneren die Klänge der jungen Jazzband „Lost in Blue“ unter der Leitung von Dieter Knirsch, die sich später auch als treffliches Bindeglied zwischen den einzelnen Programmpunkten erweisen sollte. Die schon traditionelle Showeinlage sorgte für offene Münder im Kollektiv. Der „Circus Imago“, eine preisgekrönte Artistengruppe, verblüffte die Anwesenden dabei mit halsbrecherischer Akrobatik und erntete am Schluss zu Recht tosenden Applaus. In einer launigen Saalwette galt es überdies, die Gesamtlänge der Füße/Schuhe aller anwesenden Langsprinterinnen, Langsprinter und Langhürdler zu erraten

Vor Beginn des offiziellen Teils standen die Grußworte der Ehrengäste auf dem Programm. BLV-Präsident Gerhard Neubauer unterstrich den hohen Stellenwert des BayernSTAR, den dieser inzwischen weit über die Grenzen des Verbandes hinaus genieße. Dass die Veranstaltung in diesem Jahr in Erding stattfinde, sei kein Zufall. Durch die mustergültige Austragung der Süddeutschen und der Bayerischen Meisterschaften innerhalb von nur zwei Wochen habe sich die Stadt erneut und nachhaltig als überaus Leichtathletik freundlich erwiesen. „Wir kommen gerne nach Erding und wissen auch, dass wie hier stets willkommen sind“, meinte Neubauer.

Jakob Schwimmer (CSU), der stellvertretende Landrat des Kreises Erding, verlieh seiner Freude Ausdruck, dass der BLV seine diesjährige Ehrungsgala in der Flughaften-Stadt durchführe. Laut Schwimmer werfe dies auch ein deutliches Licht auf die rasante Entwicklung des Landkreises in den vergangenen Jahren, bei dem das Engagement für Sport zu den vorrangigsten Pflichten gehöre.

Kultusminister Michael Piazolo als Ehrengast

Noch nie zuvor in der Geschichte des BayernSTAR gab ein bayerischer Staatsminister der Veranstaltung die Ehre seines Besuches. Dass Kultusminister Professor Dr. Michael Piazolo (Freie Wähler) nach Erding gekommen war, stellte allerdings auch in anderer Hinsicht eine Premiere dar. „Ich vertrete heute zum ersten Mal den Ministerpräsidenten“, gestand Piazolo den Gästen, um gleich darauf den Bayerischen Leichtathletik-Verband zu loben. Dieser leiste durch seine Arbeit Großartiges, denn Sport sei auch eine Art Weiterbildung, von hoher gesellschaftlicher Bedeutung und baue Brücken. Piazolo, der gestand, früher selbst in der Leichtathletik aktiv gewesen zu sein, „allerdings nicht mit relevanten Ergebnissen“, schätzt an der Sportart vor allem deren Vielfalt. Und noch eine Premiere: Der Kultusminister betonte, dass der Sport im Koalitionsvertrag der neuen bayerischen Staatsregierung eine wichtige Rolle einnehme – auch zum ersten Mal.

Den Auftakt des Ehrungsreigens bildeten auch wie in all den Jahren zuvor die Auszeichnungen für hervorragende Nachwuchsarbeitin den einzelnen sieben Regierungsbezirken. Dabei werden nicht nur die sportlichen Erfolge gewürdigt, sondern vor allem der Einsatz aller Beteiligten der jeweiligen Vereine für die Sportart Leichtathletik.Jeder Bezirk bekam die Möglichkeit, einen Verein zu bestimmen, dessen Nachwuchsarbeit besonders herausragte. Die Jugendgremien der sieben bayerischen Bezirke beriefen folgende Vereine für die Ehrung:

Oberbayern:

MTV 1881 Ingolstadt

Niederbayern:

TSV Mainburg

Oberpfalz:

TV 1861 Amberg

Oberfranken:

LG Fichtelgebirge

Mittelfranken:

TSV Wendelstein

Unterfranken:

LG Landkreis Aschaffenburg

Schwaben:

TSV Königsbrunn

Die prämierten Vereine durften ein Zertifikat, einen 50 Euro der Firma Erima, einen Turnbeutel sowie eine Tüte mit Überraschungen in Empfang nehmen. Die Preise überreichten der stellvertretende Landrat Jakob Schwimmer und BLV-Vizepräsident Jugend Tim Höhnemann.

Seit sage und schreibe 36 Jahren kümmert sich Hans-Jürgen Baumer (TSV 1880 Schwandorf) um die Kasse des Bezirkes Oberpfalz. Genauso lange prüft er die Finanzen des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes. Für dieses außergewöhnliche Engagement verliehen ihm BLV-Präsident Gerhard Neubauer und Josef Zwickenpflug, der Vorsitzende des Bezirkes Oberpfalz das BLV-Ehrenschild.

2011 war die Idee des BayernSTAR aus der früheren Auszeichnung zum „Talentezentrum“ entstanden. Inzwischen können sich Vereine in Kategorien wie „Wettkampfwesen“ oder „Nachwuchsarbeit“ bewerben. Aus allen Einsendungen wurde pro Kategorie ein Verein von einer Jury, bestehend aus dem Landesausschuss Jugend als Träger des BayernSTAR 2018 ausgewählt. Darüber hinaus gab es in Erding abermals drei Sonderpreise des Bayerischen Ministerpräsidenten in Form eines bayerischen Löwen für die besten Leistungen bei den Bayerischen Meisterschaften (Aktive und Jugend) sowie im Bayerncup. Der BayernSTAR in der Kategorie „Leistungssport“ wurde nach einem Punktesystem vergeben, das die Erfolge bei internationalen, nationalen und bayerischen Meisterschaften berücksichtigt. Die „BayernSTARS“ 2018 überreichten Gerhard Neubauer, Tim Höhnemann sowie Christoph Ruthner, der Geschäftsführer der Stadtwerke Erding.

Im Bereich Wettkampfwesen hatten die Vereine die Möglichkeit, sich auf den BayernSTAR 2018 zu bewerben, die in diesem Jahr selbst Leichtathletikveranstaltungen ausgerichtet haben. Doch nicht nur die Veranstaltungen wurden dabei bewertet, sondern auch der Einsatz von Kamprichtern und Helfern außerhalb des eigenen Vereins. Die Wahl fiel dabei auf den

 

TSV 1862 Erding

 

Wenn sich Sportler, Trainer und Funktionäre über ihre schönsten Bayerischen Meisterschaften unterhalten, dann würde viele „Erding als Favoriten nennen, betonte Vanessa Schwock, Bundesjugendsprecherin und Jugendsprecherin des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes, in ihrer Laudatio. Nicht nur die „coole“ blaue Bahn sei dafür ausschlaggebend, sondern vor allem die Tatsache, dass die Meisterschaften in Erding für alle Teilnehmer stets ein echtes Erlebnis darstellen würden. Die reibungslose Organisation und Durchführung der Wettkämpfe, die höchst professionelle medialen Begleitung und die attraktiven Siegerehrungen würden jeder Meisterschaft in Erding einen würdigen Rahmen verleihen.

Schwock zählte auf, dass unter der Federführung des TSV 1862 Erding gleich zwei Großveranstaltungen über die Bühne gegangen wären. Bei den Süddeutschen Meisterschaften der Aktiven und U 18 sowie bei den Bayerischen Meisterschaften der Aktiven und U 20/U 18 seien insgesamt knapp 1800 Sportler und mehr als 150 Staffeln am Start gewesen. Um so ein Mammutprogramm stemmen zu können, bedürfe es neben guter Nerven vor allem der Mitarbeit vieler Helferinnen und Helfer. „Hier kann der TSV Erding alleine aus dienen eigenen Reihen auf über 50 lizensierte Kampfrichter zurückgreifen. Das ist absoluter Rekord!“

Bemerkenswert sei überdies, dass sich viele Kampfrichter nicht nur bei Veranstaltungen des eigenen Vereines einbringen würden, sondern auch eine Vielzahl anderer Veranstaltungen unterstützen. Unter dem Beifall der Gäste urteilte die Laudatorin: „Als Verband kann man auf so einen zuverlässigen Veranstalter nur stolz sein.

In der Kategorie Nachwuchsarbeit stehen neben den sportlichen  Erfolgen im Nachwuchsbereich auch die Mitgliederentwicklung, Talentsichtung, Zusammenarbeit mit Schulen und die Trainerstruktur im Vordergrund. Das Rennen machte hier 2018 der

 

TV Bad Kötzting

 

Immer wieder treten in Bayern auch kleinere Vereine in den Vordergrund. Überregional erfolgreiche Athleten und Namen, die ganz eng mit der Leichtathletik in der Region verbunden sind, spielen dabei eine große Rolle. Und genauso sei dies beim TV Bad Kötzting, betonte Vanessa Schwock. Dass dabei ein Name eine überragende Rolle spiele, schickte die Jugendsprecherin gleich vorneweg: „Alois Brandl! Wer kennt ihn nicht?“ Er sei in Bad Kötzting der „Vater der Leichtathletik“, der nicht nur als Trainer Erfolge feiere, sondern auch die Abteilung mit viel Geschick leite. Gemeinsam mit seinem Trainer- und Betreuerteam schaffe es „der Alois“ immer wieder, talentierte Sportlerinnen und Sportlern nicht nur für die Leichtathletik zu begeistern, sondern sie auch zu erfolgreichen Athletinnen und Athleten zu formen. Die Vielzahl an Bayerischen Meisterschaften, Kaderathleten und Nominierungen für Auswahlmannschaften des BLV sprechen dabei eine deutliche Sprache.

Außerdem hob Schwock die Zusammenarbeit sowie den Austausch mit mehreren Schulen bei Talentsichtungen, Schulsportfesten, Bundesjugendspielen und „Jugend trainiert für Olympia“, aber auch verschiedene Wettkämpfe im Breitensportbereich und zu überfachlichen Themen hervor. „Der TV Bad Kötzting ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass großer Einsatz und Leidenschaft ein festes Fundament für einen überregional erfolgreichen Verein sein können.“

Für den Sonderpreis hatte die BLV-Jugend in diesem Jahr gleich zwei Vereine ausgewählt, die sich seit Einführung des Wettkampfsystems für Kinderleichtathletik engagieren Die Wahl fiel dabei auf die

DJK Memmingen

und den

TSC Neuendettelsau

Erfolg, so Laudatorin Iris Zacher, brauche stets eine gute Grundlage. Je besser diese ausfalle, umso größer sei die Wahrscheinlichkeit, später erfolgreich zu sein. In der Leichtathletik würden die Grundlagen bereits früh gelegt. Mit der Einführung des Wettkampfsystems „Kinderleichtathletik“ sei dies auch in einem großen Landesverband wie Bayern möglich. Dazu bedürfe Offenheit, Weitsicht und auch bisschen Mut, Neues anzugehen, auszuprobieren und schließlich umzusetzen. Die DJK Memmingen und der TSC Neuendettelsau hätten dies beide von Anfang an unter Beweis gestellt. So gehöre Memmingen zu den Kinderleichtathletik-Veranstaltern der ersten Stunde. Mit knapp 300 Teilnehmern findet dort der größte Kinderleichtathletik-Wettkampf in Südbayern statt.

Das Pendent befindet sich in Neuendettelsau. Sowohl als Veranstalter von inzwischen sogar integrativen Kinderleichtathletik-Wettkämpfen habe sich das Veranstalterteam bewährt. „Ihr seid Vorbilder für viele Vereine und mit Eurer Hilfe schaffen wir es, auch weiterhin die Grundlagen für erfolgreiche Kinderleichtathletik in Bayern zu legen“, schloss Iris Zacher.

Für die die Kategorie Leistungssport, in der die Anzahl der Kaderathleten, die Einsätze auf internationaler Ebene oder bei Vergleichskämpfen sowie Platzierungen bei Deutschen und Bayerischen Meisterschaften honoriert werden, präsentierte BLV-Präsident Gerhard Neubauer eine Top Ten-Tabelle. Gleichzeitig bedankt er sich bei allen Vereinen im Freistaat für die geleistete Arbeit. Dabei sorgte der Dauersieger LG Stadtwerke München für eine neue Rekordmarke. An der Spitze ergab sich folgendes Bild:

  1. LG Stadtwerke München 3103
  2. LG Telis Finanz Regensburg 1471
  3. LAC Quelle Fürth 1018
  4. SWC Regensburg 513
  5. MTV 1881 Ingolstadt 484
  6. TSV Penzberg 335
  7. TV 1861 Amberg 330
  8. 1. FC Passau 320
  9. LG Region Landshut 259
  10. LSC Höchstadt/Aisch 250

Für die LG Stadtwerke München nahm Geschäftsführer Christian Gadenne den BayernSTAR 2018 entgegen.

Bei der Ermittlung der Preisträgerinnen für die besten Leistungen bei den Bayerischen Meisterschaften – natürlich in Erding – wurde die Punkttabelle für die Bewertung herangezogen. Sowohl bei den Aktiven wie den Jugendlichen gab es eine Reihe von guten Leistungen. Diesmal setzten sich bei den Aktiven wie bei den Jugendlichen jeweils Hochspringer durch. Den Preis übergab Kultusminister Professor Dr. Michael Piazolo. Bei den Männern ging er an

Tobias Potye (LG Stadtwerke München)

Nach einigen Verletzungen und Selbstzweifeln fand Potye in diesem Jahr zu alter Stärke zurück. Und nicht nur das. Eine neue persönliche Bestleistung, ein neuer bayerischer Rekord und die Teilnahme an den Europameisterschaften in Berlin stellten alles Bisherige in den Schatten. Trotzdem ließ es sich Tobias Potye nicht nehmen, auch bei den Bayerischen Meisterschaften an den Start zu gehen und dort eine tolle Leistung zu zeigen. Für seine 2,21 Meter im Hochsprung gab es 1099 Punkte. Weil der Preisträger an diesem Abend verhindert war, übergab Kultusminister Piazolo den Löwen an dessen Eltern. 

Bei den Jugendlichen ging der Sonderpreis für die beste Leistung bei den Bayerischen Meisterschaften in Erding an

Lucas Mihota (LG Stadtwerke München)

Er wurde 2018 zwei Mal Deutscher Meister, sowohl in der U 23 wie auch in der U 20 und nahm an den U 20-Weltmeisterschaften in Tampere (Finnland) teil. Ganz rund verliefen die Saison und die Vorbereitung jedoch auch bei Mihota nicht. Das Vereinbaren von Beruf und Leistungssport stellte eine Hürde dar, die es für den Athleten zu meistern galt. Doch mit der nötigen Portion Selbstvertrauen und Coolness zeigte er auch in diesem Jahr sein Potenzial. In Erding sprang Lucas Mihota 2,15 Meter und erhielt dafür 1046 Punkte.

Für die Vergabe des Sonderpreises für die beste Teamleistung beim Bayerncup 2018 in Herzogenaurach wurde neben der Anzahl der teilnehmenden Mannschaften pro Verein auch das Abschneiden in Form von Medaillenplatzierungen herangezogen. Der Sieger stellte dabei alle anderen Verein in den Schatten. Deshalb ging der Löwe ging an das

LAC Quelle Fürth

Zu einem besonderen Highlight geriet in diesem Jahr die feierliche Präsentation der Teilnehmer an internationalen Meisterschaften aus Bayern. Neben dem „natürlichen“ Highlight, der EM in Berlin, gab es noch die U 20-Weltmeisterschaften in Tampere (Finnland), die Youth Olympic Games in Buenos Aires (Argentinien), die U 18-EM in Györ (Ungarn), die Europameisterschaften im Berglauf in Skopje (Mazedonien) und vieles mehr. Gerade zur Hauptsaison wechselten sich die bayerischen Athleten im Wochentakt in den Schlagzeilen ab. So geriet die Präsentation der Bayern, die 2018 im Nationaltrikot auftraten, auch zu einem besonderen Ratespiel. So fragen die Moderatoren nach der Luftlinie vom Wohnort zur Veranstaltungsstrecke. Die kürzeste Anreise hatte dabei Mona Mayer (MTV 1881 Ingolstadt) zur U 18-EM nach Györ, die weiteste Fabian Olbert (LG Stadtwerke München) zu den Jugend-Weltspielen nach Buenos Aires.

Um solche Erfolge überhaupt zu ermöglichen, bedarf es nicht nur Talent und Trainingsfleiß, sondern auch entsprechender Rahmenbedingungen. Dabei baut der BLV seit vielen Jahren auf die Unterstützer und Förderer in Städten und Gemeinden. Stellvertretend für sie wurde einer ausgezeichnet, der eigentlich überhaupt nicht damit rechnete. Nach einer launigen Laudatio von Jochen Schweitzer, dem DLV-Vizepräsidenten Finanzen, der überdies in Erding lebt, wusste

Oberbürgermeister Maximilian Gotz

schließlich, dass er „seine“ Stadthalle mit der Verdienstplakette des BLV in Gold verlassen durfte. Gotz, der sich in jungen Jahren als Ringer einen Namen machte, bedankte sich und erklärte seine Verbundenheit zum Sport und speziell zur Leichtathletik. „In Erding sind sie immer willkommen“, betonte das Stadtoberhaupt zu Freude der anwesenden Leichtathletinnen und Athleten.

Bei der obligatorischen Ehrung der erfolgreichsten bayerischen Leichtathleten hat sich die Aufteilung in Disziplinblöcke – inzwischen zum dritten Mal praktiziert – auf jeden Fall bewährt. Unter der Regie von BLV-Präsident Gerhard Neubauer, der Vizepräsidenten Reinhard Köchl (Sport) und Tim Höhnemann (Jugend) galt es, die besten Senioren Romana Schulz (LAZ Obernburg-Miltenberg) und Gregor Strasshofer (LG Stadtwerke München) sowie die Medaillengewinner der Deutschen Meisterschaften bei den Sprintern, Langsprintern, Läufern, Springern, Mehrkämpfern und Werfern allesamt mit einem kleinen Bayerischen Löwen, einer Urkunde und einem Geschenk auszustatten. Schwerstarbeit!

Gleich fünf Trainer des Jahres

Zu einem besonderen Höhepunkt geriet wie in jedem Jahr die Ehrung der „Trainer des Jahres“. Der BLV hatte sich in diesem Jahr die Bezeichnung „Jugendtrainer“ neben dem „Trainer des Jahres“ wieder eingeführt. So durfte BLV-Vize Reinhard Köchl wegen der Erfolge von U 20-Staffel-Weltmeisterin Corinna Schwab (TV 1861 Amberg) Gundi und Lutz Glaser auszeichnen. Außerdem gab es eine salomonische Lösung für die Übermacht der bayerischen 400-Meter-Läufer in Deutschland. Der Deutsche Meister hieß heuer Johannes Trefz (LG Stadtwerke München), dagegen kam Vizemeister Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) bei der EM in Berlin als bester Deutscher bis ins Halbfinale. Dafür wurde ihre Trainer Peter Rabenseifner und Korbinian Mayr (Trefz) sowie Harald Schmaus (Schneider) als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet.