Bayerische Berglaufmeisterschaften in Mittenwald auf anspruchsvollstem Gelände Deutschlands
Knapp drei Kilometer laufen die Langstreckler auf geteertem Weg, teilweise schon hier mit extremem Anstieg. Forst- und Wanderwege folgen. Der anspruchsvollste Abschnitt verlauft in einem äußerst schwer begehbaren Geröllweg. Hier müssen die meisten Athleten gehen. Dann geht es in einen Tunnel, der den Läufern einen Kälteschock bringen kann. Das Ziel liegt dann auf der nördlichen Linderspitze mit einer Höhe von 2372 Metern. Insgesamt müssen die Läufer elf Kilometer und 1462 Höhenmeter bewältigen.
Kurt König, der Berglauf-Teammanager des DLV und zugleich Organisationschef des Karwendellaufes, hat den bayerischen Kaderathleten abgeraten, an dem Lauf und den Meisterschaften teilzunehmen. In zwei Wochen findet im Rahmen des Schlickeralmlaufes die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Andorra statt. Für eine optimale Wettkampfplanung würden sich die Strapazen aus dem Karwendellauf ungünstig auswirken. Wer könnte dann dieses Jahr den bayerischen Titel gewinnen?
Kurt König erwartet sich von Regina Högl (LG Region Landshut) eine starke Leistung. Nach ihrem Start bei der Berglauf-EM in Skopje (Mazedonien) vor zwei Wochen ist es der zweite Berglauf für die Sportwissenschaftlerin. Dass sie extreme Leistungsanforderungen bewältigen kann, hat sie als schnellste bayerische Läuferin bei den diesjährigen Deutschen Marathonmeisterschaften bewiesen. In Mettenheim bei den Meisterschaften über 10 Kilometer enttäuschte sie allerdings ein wenig. Fraglich ist auch, ob sie der Routine im Berglauf von Tina Fischl (WSV Otterskirchen) gewachsen ist. Die 41-jährige Fitnesstrainerin wurde 2015 in Bühlertal Deutsche Berglaufmeisterin. Viel Erfahrungen am Berg bringen auch Sonja Huber (TG Viktoria Augsburg) und Waltraud Berger (TG Salzachtal) mit.
Bei den Männern gibt Kurt König dem jungen Robert Sußbauer (LC Mittenwald) beste Chancen, sowohl die U 23-Wertung wie auch die gesamte Meisterschaftswertung zu gewinnen. Einen Platz auf dem Stockerl strebt vermutlich auch Edwin Singer (LG Allgäu) an. Er präferiert extreme Anstiege und hat bei Crosslaufmeisterschaften immer gezeigt, dass er kämpfen und der Konkurrenz bis zum Schluss gefährlich sein kann.
Insgesamt werden beim Karwendellauf 400 Teilnehmer erwartet. Es ist nicht anzunehmen, dass die jeweiligen Bayerischen Meister etwas mit dem Gesamtsieg zu tun haben.