Landshut, Kirchheim und zwei Mal Nürnberg räumen beim Landesfinale "Jugend trainiert" ab
DieSchulsportveranstaltung "Jugend trainiert für Olympia", 1969 als Initiative der Zeitschrift „Stern“ von Henri Nannen und Willi Daume sowie der Konferenz der Kultusminister ins Leben gerufen, ist mit jährlich zirka 800 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den verschiedensten Sportarten (unter anderem Leichtathletik, Schwimmen, Fußball, Tennis und Skilanglauf) der größte Schulsportwettbewerb der Welt. "Jugend trainiert für Olympia" ist jedoch nicht nur eine reine „Talentschmiede“, aus der zahlreiche Weltmeister und Olympiasieger wie zum Beispiel Boris Becker (Tennis) und Heike Henkel (Leichtathletik-Hochsprung) hervorgegangen sind, sondern primär ein Sprungbrett vom Schulsport zum Training und Wettkampf im Sportverein.
„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ heißt es letztendlich in diesem Jahr für die erfolgreichen Schulmannschaften, die die blau-weißen Farben Bayerns beim Bundesfinale vertreten werden. Bei den Jungen haben sich hierfür in der Wettkampfklasse II das Hans-Leinberger Gymnasium Landshut (8306 Punkte) und in der Gruppe III die Städtische Bertolt-Brecht-Schule Nürnberg (8074 Punkte) qualifiziert. Neben den Jungen aus Nürnberg konnten sich auch bei den Mädchen II die Schulmannschaft der Städtischen Bertolt-Brecht-Schule Nürnberg (7249 Punkte) ein Ticket nach Berlin sichern. Zudem entsendet das Gymnasium Kirchheim bei München ihr siegreiches Team in der Wettkampfklasse M/III mit 6968 Punkten in die Bundeshauptstadt.
Spannend blieben übrigens die Entscheidungen in allen Gruppen bis zu den abschließenden 800- beziehungsweise 1000-Meter-Läufen, was sich an den teilweise guten Ergebnissen der zweitplatzierten Schulen zeigt. So kam beispielsweise das Gymnasium München-Moosach mit 8274 Punkten in der Wettkampfklasse J/II nahe an das Ergebnis der Landshuter Jungen II heran.
Neben den guten Mannschaftsergebnissen erbrachten jedoch auch einige Schülerinnen und Schüler sehr ansehnlichen Einzelleistungen. Mit einer beachtlichen Leistung von 78,50 Meter im Ballwurf (200 Gramm) bewies sich Felix Fichtner als fleißiger Punktesammler für die Jungen II aus Nürnberg. Felix verzichtete zudem auf weiter Versuche, da er den Ball über das offizielle Feld hinaus schleuderte und die Kampfrichter Mühe hatten, sein Leistung überhaupt zu messen. Für eine sehr gute Leistungen im Kugelstoßen von 15,21 Meter (vier Kilo) erhielt der Markt Schwabener Sven Holländer einen Sonderpreis für die Tagesbestleistung bei den Jungen III. Ebenso bekam Sinéad Ebert (Bertold-Brecht-Schule Nürnberg) bei den Mädchen II einen Sonderpreis für ihre punktbeste Tagesleistung von 12,65 Sekunden über 100 Meter. Ebenso machte Julia Schlegel (Bertold-Brecht-Schule Nürnberg) bei den Mädchen II mit 5,40 Meter im Weitsprung auf sich aufmerksam.
Die Siege in der Wettkampfklasse IV (Jahrgänge 1996 und jünger) gingen bei den Jungen an das Gymnasium des Maristenkolleg Mindelheim (5692 Punkte) vor der Mannschaft des Jack-Steinberger Gymnasium aus Bad Kissingen (6853 Punkte) und bei den Mädchen IV an das Gymnasium Eckental (5824 Punkte) vor dem Humboldt-Gymnasium Vaterstetten (5730 Punkte).
Zur Vorbereitung auf das Bundesfinale im Herbst ist in Kooperation mit dem Bayerischen Leichtathletik-Verband und der Bayerischen Landesstelle für den Schulsport ein kleines Kurz-Trainingslager geplant. Zugleich ist neben der Einstimmung auf die Wettkämpfe in Berlin eine Lehrerfortbildung für alle interessierten Sportlehrerinnen und Sportlehrer der umliegenden Schulen angedacht.
Inwieweit die Siegerschulen aus Bayern erfolgreich beim Bundesfinale abschneiden werden, wird sich zeigen, da es in Berlin vor allem gegen die starken Sportgymnasien aus den ostdeutschen Bundesländern geht. Doch mit den erzielten Punktleistungen müssen sich Bayerns Jungen und Mädchen nicht verstecken.