Als die Post im Endlauf abging, hatte Martin Grau (links) am Donnerstagabend in Zürich keine Chance mehr. Dennoch muss sein Einzug ins Hindernis-Finale als voller Erfolg betrachtet werden. Foto: Theo Kiefner

14.08.2014 22:34 // Von: Reinhard Köchl

EM Zürich: Martin Garu landet im Skandal-Finale über 3000 Meter Hindernis auf Platz 13

Lehrgeld zahlen musste Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) bei seiner ersten Finalteilnahme bei den Europameisterschaften der Männer am Donnerstagabend im Züricher Letzigrund. Zermürbt durch die ständigen Tempowechsel, musste er das Feld ziehen lassen. Am Ende kämpfte sich Grau immerhin noch vorbei am Russen Nikolay Chavkin (8:45,70 Minuten) auf Rang 13 (8:44,46 Minuten). Für den jungen Bayern dennoch ein großer Erfolg.

Überschattet wurde der 3000-Meter-Endlauf durch die unsportliche Geste des Franzosen Mahiedine Mekhissi-Benabbad, der sich im Gefühl des sicheren Sieges schon auf der Zielgerade das Trikot ausgezogen und es zwischen die Zähne genommen hatte. Im Nachhinein disqualifizierte die Jury Mekhissi-Benabbad und sprach seinem Landsmann Yoann Kowal (8:26,66 Minuten) den Europameistertitel zu. Der zweite Deutsche Steffen Steffen Uliczka wurde Siebter (8:32,99 Minuten).

Martin Grau bilanzierte den Rennverlauf gegenüber leichtathletik.de aus seiner Sicht relativ nüchtern: "Ich habe mich gestern und heute früh gut gefühlt aber im Rennen ziemlich schnell gemerkt, dass es nicht besser geht. Irgendwann war einfach Ende, und wenn dann alle an dir vorbeigehen, spielt schließlich auch der Kopf eine Rolle. Ich musste am Anfang vorne mitgehen, da war es relativ langsam und ich wollte mich zeigen. Darüber, dass ich den Vorlauf überstanden habe, habe ich mich sehr gefreut, jetzt habe ich mal ein Finale erlebt. 15 meiner Verwandten und Bekannten waren hier im Stadion, denen hätte ich gerne mehr geboten. Naja, morgen bin ich wahrscheinlich superglücklich, dass ich im Finale stand."