DLV-Bestenliste B-Jugend 2010: Bayern holt in der Breite auf
Nummer eins in Deutschland sind in diesem Jahr bei der männlichen Jugend B die 3 x 1000-Meter-Staffel des LAC Quelle Fürth und der Hammerwerfer Jonathan Herbst (ATS Kulmbach) sowie bei der weiblichen Jugend B Lisa Staudt (Stadtmarathon Würzburg) im 10-Kilometer-Straßenlauf.
Philipp Popp, Konstantin Wedel und Arthur Voigt - das sind die drei jungen Quelle-Läufer, die an die große Fürther Mittelstrecken-Tradition anknüpften und mit 7:38,08 Minuten über 3 x 1000 Meter alle anderen Staffeln hinter sich ließen. Arthur Voigt tauchte darüber hinaus in den Einzeldisziplinen am öftesten weit vorne in der Bestenliste auf. Er ist jeweils Dritter über 800 Meter (1:53,03 Minuten) und 1500 Meter (3:58,83 Minuten) sowie Zwölfter über 400 Meter (49,91 Sekunden). Konstantin Wedels Stärken zeigen sich auf den längeren Strecken, er ist Neunter über 10 Kilometer auf der Straße (32:36 Minuten) und Elfter über 3000 Meter (8:52,80 Minuten). Philipp Popp gilt als Spezialist über die Hindernisse, mit 6:15,01 Minuten über die 2000-Meter-Distanz nimmt er Rang sieben ein.
Hammerwerfer dominieren die nationale Szene
Bayerns Hammerwurf-Nachwuchs spielte in den vergangenen Jahren immer eine herausragende Rolle, erneut zeichneten sich in besonderem Maße die starken Jungs der Altersklasse MJB aus. Der Kulmbacher Jonathan Herbst führt die DLV-Rangliste mit 71.48 Metern an, gefolgt von zwei Athleten des jüngeren B-Jugend-Jahrgangs 94, dem Zweiten Simon Lang (LG Frankenwald/71,16 Meter) und dem Vierten Sebastian Staudacher junior (SV Achenmühle/67,55 Meter). Auch Sebastian Schramm (ATS Kulmbach) zählt mit 62,54 Metern noch zu den ersten Zehn.
Von den Sprintern setzte sich Sebastian Barth (LG Würm Athletik) mit Rang zwei über 110 Meter Hürden (13,93 Sekunden) am besten in Szene, daneben ist er über 100 Meter (11,06 Sekunden) und 200 Meter (22,58 Sekunden) auf den Plätzen 13 und 19 registriert. Als Team imponierte die 4 x 100-Meter-Staffel der LG Region Landshut (Schranner, Isaak, Nejedl, Karpf) mit dem dritten Platz in 43,27 Sekunden.
Zu den Top Ten gehören ferner die Sprinter Thomas Schnurr (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) als Siebter mit 11,00 Sekunden über 100 Meter und Alexander Niedermayr (TSV Gräfelfing) als Fünfter mit 21,97 Sekunden über 200 Meter. Schnurr ist außerdem Nummer 13 im 200-Meter-Lauf (22,35 Sekunden), Niedermayr nimmt über 100 Meter mit 11,05 Sekunden Rang elf ein, gleichauf mit Fabian Mittler (LG Donau-Ries). Bayerns Bester in der MJB über 400 Meter ist - genau wie vor einem Jahr wieder als Neunter - Thomas Pallauf (LG Donau/Ilm), diesmal mit 49,37 Sekunden.
Ominpräsenter Jonas Koller
Drei Mal erscheint der Name Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg) in der deutschen MJB-Bestenliste an bemerkenswerter Stelle: als Sechster im 10-Kilometer-Straßenlauf (32:36 Minuten), als Siebter über 3000 Meter (8:49,30 Minuten) und Zehnter über 1500 Meter (4:05,22 Minuten). Auch Seppi Oettl (TSV Rottach-Egern) hat sich drei Mal - wenn auch nicht so weit vorn - eingetragen, am besten im 800-Meter-Lauf als Siebter mit 1:56,14 Minuten, ferner über 400 Meter (13. In 49,97 Sekunden) und über 1500 Meter (18. In 4:06,75 Minuten).
Neben Sebastian Barth schafften es über 110 Meter Hürden unter die ersten Zehn Bryan Simon (LAG 1860 München/Garmisch-Partenkirchen) als Achter mit 14,45 Sekunden und Tobias Fischer (TG Kitzingen) als Zehnter mit 14,47 Sekunden; Bryan Simon war im Weitsprung mit 6,88 Metern (Rang 14) ebenfalls mit von der Partie. Über 400 Meter Hürden hat sich Christian Kolb (DJK Memmingen) mit 56,25 Sekunden als Neunter eingeordnet, ebenfalls neunte Plätze gab es für die Staffeln der LAG Mittlere Isar (4 x 100 Meter in 43,65 Sekunden) und der LG Reischenau/Zusamtal (3 x 1000 Meter in 8:11,30 Minuten), Bayerns Farben im 5000-Meter-Bahngehen vertrat Moritz Gramlich (LG Stadtwerke München), der mit 32:27,15 Minuten Rang acht erreichte.
Weniger gut als in den Bereichen Sprint und Lauf sieht bei der MJB die bayerische Bilanz in den Sprüngen und Würfen (Ausnahme Hammerwurf) aus. Lediglich Hochspringer Daniel Hofmann (TV Zeil), Achter mit 1,99 Metern, Stabhochspringer Artur Wollert (LAZ Kreis Würzburg), Sechster mit 4,60 Metern und Dreispringer Ivane Antonov (TSV Bad Kissingen), Achter mit 14,04 Metern, schafften den Sprung unter die Top Ten. Und in der Mannschaftswertung des Zehnkampfes kam das Team der TS Herzogenaurach mit 16.571 Punkten wenigstens auf den neunten Platz. Dagegen gab es Fehlanzeige - was die Plätze eins bis zehn betrifft - im Weitsprung, im Kugelstoß, im Diskus- und Speerwurf sowie in der Zehnkampf-Einzelwertung.
Lisa Staudt dominiert den Straßenlauf
Bayerns einzige Ranglistenerste bei der weiblichen Jugend B hat sich ganz auf den Straßenlauf konzentriert: Lisa Staudt (Stadtmarathon Würzburg) vom jüngeren B-Jugend-Jahrgang 94 trat auf der Bahn überhaupt nicht in Erscheinung, überzeugte aber über 10 Kilometer auf der Straße mit 36:49 Minuten. Auch sonst waren - eine Parallele zur MJB - Läuferinnen und Sprinter erfolgreicher als die Athletinnen in den technischen Disziplinen.
Regina Högl (LG Region Landshut), die schon in den Jahren zuvor mit hervorragenden Zeiten auffiel, stieß im 3000-Meter-Lauf mit 10:10,21 Minuten auf Rang drei vor, musste sich allerdings über 1500 Meter in 4:43,00 Minuten mit Rang 13 begnügen. Ihre ständige Konkurrentin Elisabeth Weinfurter (TV Zwiesel) hat sich drei Mal unter die Top Ten der Bestenliste eingetragen: als Dritter im 10-Kilometer-Straßenlauf (38:32 Minuten), als Vierte über 3000 Meter (10:10,75 Minuten) und als Achte über 1500 Meter (4:40,97 Minuten). Cornelia Griesche (SG DJK Ingolstadt) ist nicht nur die Nummer drei im 1500-Meter-Hindernislauf (4:59,76 Minuten), sondern auch noch Siebte über 3000 Meter (10:23,58 Minuten).
Ein bärenstarker Hürden-Jahrgang
Ganz groß trumpften die bayerischen Hürdenspezialistinnen auf: Sowohl über 100 wie auch über 400 Meter blieben die Plätze zwei und drei für sie reserviert. Auf der kurzen Strecke lag Amelie-Sophie Lederer (LG Kreis Ansbach) mit 13,74 Sekunden vor Laura Weiß (TV Bad Kötzting - beide übrigens Jahrgang 94) mit 13,74 Sekunden, über die längere Distanz war Isabell Hergenröther (TSV Bad Kissingen - ebenfalls Jahrgang 94) mit 60,70 Sekunden schneller als Kristina Reßler (TSV Peiting/61,22 Sekunden). Laura Weiß steht ferner über 100 Meter (19. in 12,16 Sekunden) in der Liste, Isabella Hergenröther über 400 Meter flach (13. in 57,05 Sekunden) sowie Kristina Reßler über 400 Meter flach (Achte in 55,99 Sekunden) und über 200 Meter (14. in 24,96 Sekunden).
Nicht übersehen werden dürfen die Leistungen der auch erst 16-jährigen Alexandra Burghardt (LAZ Inn), die 100 Meter in 11,83 Sekunden sprintete und damit auf den vierten Platz kam; zusätzlich nimmt sie mit 13,98 Sekunden über 100 Meter Hürden Rang sieben ein und mit 5,79 Metern Rang 16 im Weitsprung. Zu den besten Zehn gehören außerdem im 1500-Meter-Hindernislauf Anna-Lena Stich (TuS Bad Aibling) mit 5:07,73 Minuten als Fünfte und Katrin Geiger (SV Steinheim) mit 5:11,46 Minuten als Zehnte. Im 3000-Meter-Lauf verpasste Katrin Geiger (Elfte in 10:30,70 Minuten) einen Top-Ten-Platz nur knapp. Dass Bayern über 800 Meter sowie in den beiden Staffeln ( 4 x 100 Meter und 3 x 800 Meter) nicht unter den ersten Zehn vertreten ist, enttäuscht jedoch.
Anne Rieger im Hochsprung und im Siebenkampf vorne
Anne Rieger (SpVggg Auerbach/Streitheim) hat schon 2009 in ihrem ersten B-Jugend-Jahr mit beachtlichen Leistungen angenehm überrascht. Heuer bestätigte sie ihr Talent eindrucksvoll, als sie im Hochsprung mit 1,80 Metern viertbeste Deutsche ihrer Altersklasse wurde und mit einem weiteren vierten Platz im Siebenkampf (4991 Punkte) ihre Vielseitigkeit unterstrich. Noch weiter vorn landete sie in der Mannschaftswertung des Siebenkampfes. Anne Rieger, ihre ein Jahr jüngere Schwester Sarah Rieger und die ebenfalls 16-jährige Melanie Saumweber erreichten zusammen 13 470 Punkte und verhalfen damit der SpVgg Auerbach/Streitheim zu einem herausragenden zweiten Platz. Rang zehn in der Siebenkampf-Teamwertung ging an den TV Ochenbruck (12 357 Zähler).
Mit einer Verbesserung ihrer persönlichen Bestleistung des Jahres 2009 um 20 Zentimeter auf 3,85 Meter ist die Deutschen Überraschungs-Jugendmeisterin von Ulm, Julia Ott (TV Gunzenhausen), im Stabhochsprung als sehr gute Sechste notiert. Im Bereich Wurf schnitten auch bei der weiblichen Jugend die Hammerwerferinnen als beste BLV-Athletinnen ab - Anna Rinderle (DJK Memmingen) mit 47,02 Metern als Achte und Anna-Maria Büchner (LAV Neustadt) mit 46,44 Metern als Zehnte. Damit sind allerdings schon alle bayerischen Platzierungen unter den Top Ten bei den Sprüngen und Würfen aufgezählt. Noch am nähesten kam Mukeba Zuwena (MTV 1881 Ingolstadt) mit 40,99 Metern als Diskuswurf-Zwölfte an die besten Zehn heran.