DLV-BLV-Jugendgala Schweinfurt: Vier glückliche Bayern und ein Pechvogel
Fast hätte mit Michael Adolf (DJK Ingolstadt) noch ein fünfter Leichtathlet aus dem Freistaat beinahe sensationell über 400 Meter den Sprung auf den Zug nach Donetsk geschafft. Nach fulminantem Anfangstempo lief der 17-jährige Ingolstädter auf der Gegengerade auf eine Hürde auf, stürzte und legte einen lupenreinen Salto Mortale hin, der ihn um Sieg und Norm brachte. "Michael hätte es machen können", konnte der Leitende BLV-Landestrainer Andreas Knauer selbst am Montag seine Enttäuschung nicht verbergen. Quasi als Trostpflaster darf Adolf nun bei der DLV-Juniorengala in Mannheim am kommenden Wochenende über 400 Meter an den Start gehen.
Doch auch mit vier Athleten bei der U 18-WM kann der Bayerische Leichtathletik-Verband 2013 mehr als zufrieden sein. Maria Dietz machte mit Sieg und Bestzeit über 800 Meter (2:06,80 Minuten) alles klar. Dimitri Antonov markierte erneut einen neuen Bayerischen Jugendrekord im Dreisprung (15,63 Meter) und Laurin Walter spulte routiniert sein Programm über 400 Meter ab und kam als Sieger auf 48,11 Sekunden. Patrick Karl ließ mit einem sehenswerten Alleingang über 2000 Meter Hindernis keinen Zweifel an seiner Stärke aufkommen und sicherte sich gleichzeitig auch in 6:00,32 Minuten die Goldmedaille bei den integrierten Bayerischen Hindernismeisterschaften. Dario Tippmann (LAC Quelle Fürth), Babinja Wirth (TSV Ebermannstadt) und Julia Neiswirth (SGS Amberg) gewannen die drei weiteren Hindernistitel.
Neben den Leistungen der U 18-WM-Kandidaten gabs gleich eine ganze Reihe weiterer sehenswerter Ergebnisse bayerischer Athleten. Lucien Aubry (LG Erlangen), Sportschüler der Bertolt-Brecht-Eliteschule Nürnberg, lief sich in der U 20 mit 10,90 Sekunden über 100 Meter weiter in den Vordergrund. Über 1500 Meter zeigte Newcomerin Martina Pöschel (U 18) aus Weißenburg mit 4:40.17 Minuten ein hoffnungsvolles Debüt. Selbiges gilt für die deutsche Vizemeisterin im Cross und gelernte Sommerbiathletin Tina Eckert (TSV Gräfelfing). In ihrem ersten Bahnrennen überhaupt kam die erst 16-Jährige auf 9:49.37 Minuten. Auch bei den männlichen Läufern machten mit Jamie Williamson (LAC Quelle Fürth, 1500 Meter, 4:07.14 Minuten) und Tobias Henning (LG Eckental, 1500 Meter, 4:08.00 Minuten) zwei Athleten aus dem jahrgang 1997 auf sich aufmerksam.
Zwei junge bayerische Viertelmeilerinnen verkauften im Willi-Sachs-Stadion ihre Haut so teuer wie möglich. Corinne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) verbesserte sich über 400 Meter als Dritte auf 55,30 Sekunden, während die erst 15-jährige Louisa Rieger (LG Stadtwerke München) bei ihrem Debüt auf dieser Strecke 57,59 Sekunden brauchte.Im Diskuswerfen der U 18 kam Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) mit starken 51,27 Meter auf den Bronzerang. Im Speerwerfen mischte Veronika Klimek (VfL Waldkraiburg) in jedem der sechs Versuche weit vorne mit und landete schließlich als zweibeste Deutsche mit 48,48 Meter auf dem fünften Platz.
Großes Lob erfuhr die Gala sowohl von den beteiligten Sportler wie auch von den Trainern. Schweinfurt zeigte sich an diesem Tag von seiner allerbesten Seite und inszenierte ein Fest der (jungen) Leichtathletik, das Nachahmer verdient hätte.