In Kemmern suchen Bayerns Langstreckenläufer ihre Crossmeister 2017
Abteilungsleiter Klaus Geuß wird dabei von mehr als 100 Helferinnen und Helfern unterstützt. Er erwartet jede Menge Zuschauer. Los geht es schon um 10.45 Uhr. Für den Lauf der W 35 bis W 70 haben 64 Läuferinnen gemeldet. Vielleicht kann der SC Kemmern in diesem Wettbewerb sogar mit Carmen Schlichting-Förtsch eine Meisterschaft in der W 35 gewinnen. Welche Frau wird in diesem Lauf als Erste ins Ziel kommen? Von den schnellsten Läuferinnen des Vorjahres ist Anita Weber (FTSV Straubing) am Start. Zur Titelverteidigung reisen vermutlich Sieglinde Flexeder (SVG Ruhstorf/Rott) und Gerlinde Kolesa (MTV 1881 Ingolstadt) nach Kemmern.
Den Lauf der älteren Senioren M 50 bis 75 haben in den vergangenen Jahren stets Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) und Hans-Joachim Herrmann (LG Erlangen) geprägt. Beide treten verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt am Sonntag nicht an. So könnte Jean-Jacques Faurie (MTV 1881 Ingolstadt) als erster Senior die Ziellinie überschreiten. Auch in der M 55 fehlt der Dauersieger jüngeren Vergangenheit, Winfried Huber (PTSV Rosenheim). So könnte der Bayerische Meister 2017 Herbert Eckmüller (LG Wolfstein) heißen.
In der M 60 trifft der mehrfache Meister Siegfried Haas (RSC Neukirchen) auf den Vorjahressieger Karlheinz Handel (TV Bad Brückenau). „Die Chancen zwischen mir und meinem Vereinskollegen Reinhard Vogler stehen fifty-fifty“, meint Manfred Dormann (TV Bad Brückenau) zum Ausgang des Rennens in der M 65. Die Favoriten in der M 70 und M 75 heißen Wolfgang Huber (SVG Ruhstorf/Rott) und Georg Groß (SVO Germaringen).
50 Teilnehmer sind für den Wettbewerb M 35 bis 45 gemeldet. Schnellster Langstreckler im Jahr 2016 war in der M 35 Johann Hillebrand (LG Stadtwerke München). Seine Abwesenheit macht Markus Brennauer (TSV Penzberg) zum absoluten Titelanwärter. „Für mich hat Kai Reißinger die besten Chancen, in der M 45 zu gewinnen“, spekulierte der Vorjahreszweite Thomas Langer (LG Allgäu-Kempten). Reißinger selbst glaubt, dass Jan Lettenmaier und Miguel Lenz wieder vorne mitmischen werden.
Nach den Läufen der Altersklassen steht drei Mal der Nachwuchs an der Startlinie. „Die Jugendklassen bei der diesjährigen Crossmeisterschaft sind in der Breite und in der Spitze so gut wie schon lange nicht mehr besetzt“, freut sich Landestrainer Jörg Stäcker über die positive Melderesonanz. Nur die niedrigen Teilnehmerzahlen in der U 16 machen dem Teamleiter Lauf etwas Sorgen. In der U 20 werden von Bayerns Topläufern nur Niklas Buchholz (TSV Hemhofen) fehlen. „So wird es sicherlich eine große und kompakte Führungsgruppe geben, in der mit Theodor Schell (LSC Höchstadt), Nick Jäger (TSV Penzberg), Gabriel Allgayer (LG Stadtwerke München) und den Adler-Zwillingen aus Passau richtige Kracher dabei sind", so Stäcker weiter.
Gespannt darf man auch wieder auf das Auftreten der Bayerischen Triathleten sein, die traditionell die Bayerischen Crosslaufmeisterschaften als Testwettkampf für ihre dritte Disziplin nutzen. So könnte es in der U 18 spannend zwischen dem Deutschen U 18-Vizemeister über 3000 Meter, Florian Bremm (TV Leutershausen), und dem Triathleten Simon Henseleit (LAC Quelle Fürth) werden. Bei den älteren Mädchen der U 20 ist nach der Absage von Regensburgs starkem Neuzugang Miriam Dattke, die bei den parallel stattfindenden Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig an den Start geht, der Ausgang des Rennens völlig offen. In der U 18 ist Lisa Basener (MTV 1881 Ingolstadt) eine von mehreren Favoritinnen. Stark einzuschätzen sind aber auch Anna Hirt (LG Bamberg), die Titelverteidigerin Jana Vollert (1. FC Bamberg) und die vorjährige Deutsche U 16-Vizemeisterin über 3000 Meter, Hannah Bruckmeyer (TSV Altötting).
Im Wettbewerb Frauen und Juniorinnen kommt es zum traditionellen Duell zwischen der LG Telis Finanz Regensburg und der LAC Quelle Fürth. Für die Regensburger geht Franziska Reng als Favoritin in der Einzelwertung ins Rennen. In der Mannschaftswertung wird sie durch den Neuzugang Cornelia Griesche und Julia Kick verstärkt. Die LAC Quelle Fürth schickt mit Gesa Bohn eine Läuferin ins Rennen, die in der vergangenen Woche bei der EM der Vereine gegen eine internationale Konkurrenz eine starke Vorstellung bot. Vorjahressiegerin Anne Kesselring (LAC Quelle Fürth) freut sich auf den Lauf: „Das ist das Schöne im Cross, da muss von der Bahnläuferin bis zu den Marathonis jeder ran, und so früh im Jahr haben wir alle ziemlichen Respekt vor der Aufgabe. Wer wie fit ist, werden wir Sonntag sehen, einige haben ja die Karten noch nicht auf den Tisch gelegt.“
Auf der Mittel- und der Langstrecke der Männer gibt es wieder mehrere Doppelmeldungen. Über die 4400 Meter dürften unter anderem Tobias Gröbl (LG Zusam), Patrick Karl (TSV Ochsenfurt) und Konstatin Wedel (LAC Quelle Fürth) in der Führungsgruppe rennen. Die Regensburger Jonas Koller und Tim Ramdane Cherif müssen zwei Mal starten. Der Sieg in der Mannschaftswertung auf der Mittelstrecke dürfte nur über die LG Telis Finanz Regensburg gehen. Mit aufs Podest wollen in der Teamwertung auch die Läufer der LG Zusam.
Keine Titelverteidigung wird es auf der Langstrecke geben. Mario Wernsdörfer (LG Bamberg) hat sich vor drei Wochen verletzt, will kein Risiko eingehen, wird aber als Zuschauer dabei sein. Er sieht in den beiden Regensburgern Simon Boch und Filmon Abraham Aspiranten für den Titel. Seinem alten Gegner Tobias Schreindl würde Wernsdörfer den Titel gönnen. Interessant wird auch sein, wie sich Neu-Triathlet Felix Hentschel (LG Bamberg) und Yossief Tekle (LG Reischenau-Zusamtal) schlagen werden.
Auch für eine adäquate Anerkennung bei den Siegerehrungen hat der Veranstalter gesorgt. Bei der Vergabe der Gold-, Silber- und Bronzemedaillen kann sich Finanzminister Markus Söder als Schirmherr großzügig geben.