Berglauf-BM Senioren/U 20/U 18 Kreuzberg/Rhön: Die Franken dominieren beim "Heimspiel"
Über 10,2 Kilometer und 600 Höhenmeter verlief die Strecke, die vorwiegend über unbefestigte Wege und Pfade führte. Das Geläuf war aufgrund des Regens am Vortag schwer und kräftezehrend. Natürlich zogen die Meisterschaften aich viele Teilnehmer aus Franken an. Nicht umsonst lief dann nach 44:43 Minuten mit Marcus Enders (SC Ostheim/Rhön) ein Lokalmatodor als erster Finisher ins Ziel. Dies bedeutete zugleich den Sieg in der M 35. Für ihn werden die kommenden Monate keine Trainingspause bringen, zumal er als Skilangläufer große Erfolge errungen hat.
Die lange Anreise hat sich für den 18-jährigen Ahmed Tamam (TSV Friedberg) gelohnt. Dabei war es weniger der Sieg in der männlichen U 20, als vielmehr mit 45:28 Minuten der zweite Platz im Gesamteinlauf. Taman betreibt seit eineinhalb Jahren Leichtathletik und sein Trainer Heinz Schrall sieht ihn noch in einer Findungsphase. Vielleicht bekommt nun die schwäbische Leichtathletik einen neuen Aspiranten für Titel am Berg.
Die Bergläufer der LG Allgäu reisten nicht mit allen Spezialisten in die Rhön. Mit Franz Schweiger stellten sie in der M 45 jedoch einen herausragenden Meister. Mit einer Zeit von 46:51 Minuten und dann noch zwei Minuten Vorsprung vor dem Sieger in der M 40, Thomas Schönfeld (LG Lohr-Rechtenbach), bewies der 48-Jährige Germaringer, dass er nicht zu Unrecht in diesem Jahr in seiner Altersklasse nur einmal bei seinen diversen Bergläufen sich mit dem zweiten Platz begnügen musste.
Eine ähnliche Dominanz in seiner Altersklasse M 50 übte in diesem Jahr Roland Wild (LG Bamberg) aus. Schon bei den „Bayerischen“ der Aktiven am Tegelberg ließ er mehrere jüngere Läufer hinter sich. In Breitungen bei den Deutschen Meisterschaften holte er sich den nationalen Titel. Damit war der Titel in Schönau keine Überraschung mehr. Der Meister in der M 55 hat in der Rhön den 47. Seniorentitel gewonnen. Er heißt Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim), und für die anstehende Saison will der Dauerbrenner dann den 50. Titel anstreben.
Eine Medaillensammlung haben auch Franz Prager (LG Passau) in der M 60 und Ludwig Lang (SVG Ruhstorf/Rott) in der M 65 angelegt. Beide dürfen nun zu Gold bei den nationalen Titelkämpfen in Breitungen die Goldmedaille der Bayerischen Meisterschaften hinzufügen. In der M 70 starteten acht Seniorenläufer. Mit dabei waren der diesjährige Deutsche Meister Peter Speer (MBB SG Augsburg) und Wolfgang Huber (SVG Ruhstorf/Rott). Beide wurden dann deutlich von dem Bahnspezialisten und Mittelstreckenläufer Kurt Herbicht (TSV 1860 Staffelstein) geschlagen. Herbicht krönte seinen ersten Berglauf mit seinem 61. Meistertitel als Senior.
Bei den jungen Seniorinnen W 35 standen mit Anna-Lena Klee und Susanne Haßmüller (beide SC Ostheim/Rhön) die Silber- und Goldmedaillengewinnerin der Deutschen Meisterschaften in Schönau am Start. Hatten sie Eva Müller-Geistert (SWC Regensburg) auf ihrer Rechnung? Die Regensburgerin glänzte bislang mit außergewöhnlichen Ausdauerleistungen. Anfang September gewann sie den Fränkische Schweiz-Marathon. Nach 56:19 Minuten erreichte Müller-Geistert in ihrem Debüt am Berg als erste Frau das Ziel auf dem Kreuzberg, was zugleich die Meisterschaft in der W 35 bedeutete.
Gut läuft es bei Berglaufmeisterschaften in der Rhön für Kerstin Lutz (TSV Burghaslach). So wie 2016 in Hausen in der W 40 gewann sie nun 2019 am Kreuzberg einen Seniorinnentitel, dieses Mal in der W 45. Sechs Bergläuferinnen kämpften in der Altersklasse W 55 um den Titel. Mit elf Sekunden Vorsprung sicherte sich Gertrud Härer (LG Erlangen) vor Theresia Gehlert (LuT Aschaffenburg) die Meisterschaft.
Ostheim liegt keine 20 Kilometer von Schönau entfernt. Da war es klar, dass der SC Ostheim/Rhön stark vertreten war. Dies hat sich auch in der Teamwertung niedergeschlagen. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern waren die Mannschaften dieses Vereins die schnellsten dieser Berglaufmeisterschaften.
BLV-Vizepräsident Breitensport Willi Wahl hatte in Schönau die zehnte bayerische Meisterschaft betreut. Leo Zirkelbach vom DJK Schönau/Brend organisierte diese Titelwettkämpfe optimal, so dass ihm bei der Siegerehrung stehende Ovationen zu teil wurden. Reinmund Hobmaier würdigt ausdrücklich das Engagement: „Danke an all die Ausrichter und Funktionäre vom BLV. Sie ermöglichen uns erst, unseren Sport auszuüben. Ohne sie ginge es nicht.“