Silvesterläufe boomen: Hobbyläufer, Triathleten und Spitzensportler nutzen die letzte Chance des Jahres
Gersthofen/Augsburg: Mit der 50. Auflage fand in Gersthofen möglicherweise das letzte Mal ein Silvesterlauf statt. Bis zirka 5,5 Kilometer lag eine siebenköpfige Läufergruppe an der Spitze. „Mit 6:50 Minuten auf zwei Kilometer und einer tiefen 38er-Zeit auf fünf Kilometer war es für die Jahreszeit ein wirklich schnelles Rennen“, urteilte Johann Hillebrand (LG Startwerke München). Nach 5,5 Kilometer zog Yossief Tekle aus Eritrea (LG Reischenau-Zusamtal) das Tempo an und sicherte sich mit 29:26 Minuten und 34 Sekunden Vorsprung den Sieg auf der 9,7 Kilometer langen Strecke. Endisu Getachew (LAC Quelle Fürth), Vorjahressieger Tobias Gröbl (LG Zusam) und Hillebrand kamen dann knapp hintereinander ins Ziel. In der Frauenkonkurrenz behauptete sich deutlich die Vorjahressiegerin und Hindernisläuferin Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt) vor Brendah Kebeya (LAC Quelle Fürth).
Neuburg: Fast zu wenige Startnummern hatten die Veranstalter beim 42. Neuburger Silvesterlauf bestellt. So kam es, dass sie von der Rekordbeteiligung von 599 Sportlern fast überrannt wurden. Was sicherlich auch an der malerischen Strecke entlang der Donau und durch die historische Altstadt lag. Auch die äußeren Bedingungen meinten es gut mit den Teilnehmern, wobei die Sieger bei den Männern und Frauen eigentlich wärmere Gefilde gewohnt sind. Maximilian Sperl und Anabel Knoll (beide SC Delphin Ingolstadt) studieren in Florida und waren über Weihnachten zu Besuch bei ihren Familien. Die beiden Triathleten – auch im richtigen Leben ein Paar – wiederholten damit ihren Sieg vom Vorjahr mit fast identischen Zeiten: Sperl brauchte 18:15 Minuten für die 6000 Meter lange Strecke, Knoll kam nach 21:35 Minuten ins Ziel.
Kempten: Die Kemptener Organisatoren boten zum klassischen Lauf über zehn Kilometer erstmals eine Runde über fünf Kilometer an, was auf große Resonanz stieß und einen neuen Teilnehmerrekord nach sich zog. Im Hauptlauf lag nach der ersten Runde Luca Heerdt (LSF Münster) mit 50 Metern Vorsprung an der Spitze. Es folgten der Vorjahressieger Heiko Middelhoff (MTV 1881 Ingolstadt) und Kevin Key (TSV Betzigau). Key verschärfte in der zweiten Runde das Tempo, übernahm die Führung und gewann vor heimischem Publikum. Bei den Frauen lief der Sieg von Anfang an auf die Triathletin Laura Zimmermann (SV Würzburg) hinaus. Spannend war der Kampf um den zweiten Platz, den dann Carola Dorries für sich entscheiden konnte.
München: Bayerns größter Silvesterlauf findet traditionell in München statt. 2406 Teilnehmer konnte Organisationsleiter Benedikt Eich dieses Jahr verzeichnen. Die bayerischen Spitzenläufer fanden allerdings am 31. Dezember nicht den Weg in die Landeshauptstadt. So fiel der Sieg an den 20-jährigen Jonas Hoffmann (LG Kindelsberg/Kreuztal). Der Triathlet und deutsche Vizemeister im Cross-Duathlon gewann mit einer Zeit von 31:27 Minuten auf der zehn Kilometer langen Strecke vor dem österreichischen Läufer Thomas Springer. Schnellste Frau in München wurde mit deutlichem Vorsprung die Triathletin Sophia Saller (SC Delphin Ingolstadt) vor der Vorjahressiegerin Nada Balcarczyk (LG Würm Athletik).
Nürnberg: Hier ging der Silvesterlauf mit 1022 Finishern im Hauptlauf in die 14. Auflage. Die geographische Nähe legte es nahe, dass jede Menge Läuferinnen und Läufer des LAC Quelle Fürth teilnahmen. Das Rennen der Männer sah nach der ersten Runde nach einem Sieg von Niklas Bühner (LSC Höchstadt) aus. Doch zwischen Kilometer sechs und sieben holten ihn die Zwillinge Martin und Bernhard Weinländer sowie Dominik Mages (alle LAC Quelle Fürth) ein. Das Quartett blieb bis zur Zielgeraden zusammen. Es wurde bis zum letzten Meter gekämpft. Am Ende setzte sich Bernhard Weinländer in einem spannenden Finish vor Bühner, seinem Bruder Martin und Mages durch. Bei den Frauen setzte sich eine Triathletin durch: Anja Beranek (TV 1848 Erlangen) kam mit acht Sekunden Vorsprung vor der Mittelstrecklerin Anne Kesselring (LAC Quelle Fürth) ins Ziel.
Bad Staffelstein: In Oberfranken siegten sowohl in der Männerkonkurrenz als auch bei den Frauen Local Heroes. Daniel Götz (SV Bergdorf Höhn/Team Landrover) kam ebenso mit deutlichem Vorsprung ins Ziel wie Elvira Flurschütz (SC Kemmern). Vor heimischem Publikum kann Flurschütz eventuell bei den Bayerischen Crosslaufmeisterschaften in wenigen Wochen ihre gute Form mit einem Titel abrunden.
Seubersdorf: Mit einem reichhaltigen Angebot für die Sportler wurde in Seubersdorf das Jahr 2016 beendet. Bambinilauf, Schülerlauf, Volkslauf, Nordic Walking und ein Hauptlauf standen auf dem Läufermenü. Im Hauptlauf über 9,4 Kilometer siegte überraschend Felix Mayerhöfer (DJK Dasswang). Ganz knapp ging es bei den Frauen zu: Susanne Schmidt (SWC Regensburg) gewann mit einer Zehntelsekunde Vorsprung vor ihrer Vereinskollegin Sonja Hackl.
Amberg: In der Oberpfalz lieferten die angekündigten Favoriten ihre Leistung. Sowohl Maximilian Zeus (DJK Weiden) und Domenika Mayer (LAC Quelle Fürth) kamen mit rund einer Minute Vorsprung ins Ziel. Domenika Mayer gewann schon 2015 diesen Silvesterlauf.
Bogen: Hier kamen die Teilnehmer nach Information von Organisationsleiter Robert Hafner zumeist aus dem Landkreis. Was die Spitzenplatzierungen betrifft, dominierte als Verein der FTSV Straubing, der mit Bastian Schnurrenberger und Gerti Schön die Tagessieger stellte.
Aschau: Im Chiemgau fand der Lauf schon am Abend des 29. Dezember als Vorsilvesterlauf statt. 652 Teilnehmer zog es nach Oberbayern. Auf der fünf Kilometer langen Strecke siegte der Deutsche 800-Meter-Meister Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg), der als Pallinger quasi ein Heimspiel hatte.
Wenn die bayerischen Spitzenläufer außerhalb des Freistaates starten, dann suchen sie sich Wettbewerbe mit starker Konkurrenz aus. Und auch diesmal konnten sie sich wieder gut behaupten. In Backnang (Baden Württemberg) wurde Joseph Kathib (LAC Quelle Fürth) überraschend Zweiter und in Neuss gewann Gesa Bohn (LAC Quelle Fürth). Peuerbach (Niederrösterreich) lockt ebenfalls bayerische Läuferasse an. Dieses Jahr präsentierten sich dort Regina Högl (LG Region Landshut) und Tobias Schreindl (LG Passau) als Schnellste. Im Lauf der Besten in Trier waren Philipp Pflieger und Florian Orth (beide LG Telis Finanz Regensburg) die erfolgreichsten Bayern. Ihre Vereinskollegin Maren Kock behauptete sich im Elitelauf der Frauen mit dem elften Platz gegen sehr starke internationale Konkurrenz. Drei Läufer im Trikot von Vereinen aus dem Freistaat platzierten sich in Bietigheim unter den ersten zehn: Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) wurde Erster, Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth) Dritter und Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg) Sechster.