Fürther Trainer-Institution Lorenz Nehr mit 81 Jahren gestorben
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in denen auch für Langstreckler nur zweimaliges Training pro Woche möglich war (man stand ja zehn Stunden an der Werkbank), lief Lorenz Nehr die 5000 Meter in 16:18,4 Minuten (1956), die 10 000 Meter in 34:15,2 Minuten (1964) und die 25 Kilometer in 1:37:52,8 Stunden (1964). Seine Marathon-Bestzeit lief er in Augsburg 1963 in 3:06:10 Stunden für seinen Heimatverein TV Erlangen-Bruck, dem er ein Leben lang treu war. Ab 1955 startete er für den 1. FC Nürnberg. Dort gelang ihm zusammen mit Ingo Kretschmer sein größter Erfolg als Aktiver: Er wurde 1961 Bayerischer Meister mit der Mannschaft im 25-Kilometer-Lauf in Nürnberg-Mühlhof.
Nach seiner aktiven Zeit brachte er im Heimatverein in Erlangen Jugendlichen das Laufen, Springen und Werfen (ja aus Bruck kamen einige Speerwerfer heraus!) bei. Ab 1980 stand er dann für den LAC Quelle Fürth an der Bahn und betreute über lange Jahre mehr oder minder große Talente. Eines der größten, Rene Bauschinger, führte er zu vielen Rekorden und Meisterschaften bis zu den Junioren-Europameisterschaft 2003 über 800 Meter. Still wie immer genoss er im gleichen Jahr die Ehrung zum Trainer des Jahres in Bayern.
Im Verband war er lange Jahre als Stützpunkttrainer in Fürth tätig und im Bezirk Mittelfranken brachte er sich im Amt des Sportwartes und stellvertretenden Vorstandes mit seinem immensen Fachwissen ein. Auch im E-Kader und an der Bertolt-Brecht-Sportschule Nürnberg war Nehr während seiner langen Trainerlaufbahn aktiv. Dem TV 1881 Erlangen-Bruck hielt er als Abteilungsleiter der Gymnastik-Sparte die Treue.
Für das LAC Quelle Fürth brachte es Bertram Böhm auf den Punkt: "Lenz, du hast ein Leben mitten in der Leichtathletik gelebt und hast diesen großartigen Sport geliebt."